BIOFLEISCH BIOSCHLACHTUNG

Landwirtschaft http://www.biohofladen-marksteiner.at/

Biofleisch als gesunde Alternative

Durch die EU-Bioverordnung unterliegt die biologische Landwirtschaft strengen Kriterien, die auch kontrolliert werden. Der Landwirt darf nur natürliche Dünger zur Futterherstellung verwenden. Der Einsatz von Tiermehl ist streng verboten. Ebenso stehen Antibiotika und Hormone auf der Roten Liste der Bioverbände.

Im Mittelpunkt der Bioverarbeitung steht das hochwertige Lebensmittel und dessen eigener Geschmack. Der Landwirt muss bei der Fütterung der Tiere den Biovorschriften entsprechen. Künstlich hergestellte Farb- und Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker sind tabu. Mehr als 300 Zusatzstoffe sind bei der Herstellung konventioneller Lebensmittel zugelassen. Die Biobranche braucht dank hochwertiger Rohstoffe und handwerklicher Verarbeitung nur wenige dieser Hilfsmittel.

Tierwohl – Was haben die Tiere von Bio?

Familie Marksteiner betreibt eine Bio-Landwirtschaft. Auf über 1.000 Meter Seehöhe ist der Bergbauernbetrieb der höchste in Thiersee. Seit jeher wird der Betrieb nach Bio-Kriterien geführt. Sie betreiben Grünlandbewirtschaftung, züchten Schweine und Jungvieh und haben Milchkühe. In der Fütterung verzichten sie vollkommen auf Silage. Georg Marksteiner kann sich keine andere Betriebsform als bio vorstellen, sagt er gegenüber dem ORF Tirol.

höchste Bio-Bergbauernlandwirtschaft in Thiersee

Vier Quadratmeter Platz hat jedes Schwein, knapp zwölfmal so viel, wie die Schweinehaltungsverordnung für die konventionelle Haltung vorschreibt. Schweine können ihre Rüssel ins Stroh stecken und darin herumtoben. Im offenen Stall sind sie auch dem Wetter ausgesetzt, dürfen Sturm und Sonne miterleben. Ihr Immunsystem wird dadurch gestärkt. Antibiotika sind unter anderem in der biologischen Landwirtschaft strikt verboten.

In der Biolandwirtschaft stehen den Schweinen mindestens 4 Quadratmeter an Platz zur Vergfügung

Allerdings benötigt die Mast auch länger: In konventioneller Schweinezucht werden die Schweine mit rund einem halben Jahr geschlachtet. Im Biobetrieb werden sie circa ein Jahr alt. Biolandwirtschaft sei finanziell aufwändiger, aber auch arbeitsintensiver, so Landwirt Marksteiner. Dennoch mache es sich bezahlt.

Schlachtung – Tiere sollen nicht Stress ausgesetzt werden

Landwirt Georg Marksteiner bringt sein Vieh rund zehn Kilometer weiter zum Schlachthof. Seit 23 Jahren mittlerweile gibt es die Biometzgerei Juffinger in Thiersee, die einzige in Westösterreich.

Der Chef Anton Juffinger wuchs durch seinen Vater Anton Juffinger senior mit dem Bio Gedanken auf. Der war einer der ersten Bio-Bauern Tirols. „Wir haben zu Hause immer schon Wurst gemacht. Ich wollte ein gesundes Lebensmittel erzeugen; dabei ist mir das Tierwohl sehr wichtig. Und der Mensch, denn wir verzichten auf künstliche Geschmacksverstärker und verwenden natürliche Zutaten“, sagt Juffinger.

Anton Juffinger leitet seit 23 Jahren eine Biometzgerei – die einzige in Westösterreich

Rund 700 Lieferanten hat die Metzgerei, die meisten aus der Region. Bei Transporten und bei der Schlachtung wird bei der Produktion von Biofleisch sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Tiere so wenig Stress wie möglich ausgesetzt sind. Stress kann sich ebenso wie Fütterung und Haltung negativ auf die Fleischqualität auswirken. Die meisten Rinder und Kälber werden aus der Region geliefert, so Juffinger. Beim Schwein sei es schwieriger, denn hier müsse er auch aus Oberösterreich beliefert werden. „Allerdings lasse ich dann auch in Oberösterreich schlachten, denn die langen Transportwege für Tiere sind für mich kein Thema“, so der Biometzger.

Rund 700 Lieferanten beliefern die Biometzgerei, die meisten davon sind aus Tirol

Die Produktion von Biofleisch in jedem Fall tier- und umweltfreundlicher. Studien zeigen zudem, dass Biofleisch mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren enthält.

Biolandwirtschaft hat ihren Preis

Allerdings hat die Biolandwirtschaft ihren Preis, und der ist vielen noch zu hoch. Der Anteil von Biofleisch im Tiroler Handel beträgt derzeit rund fünf Prozent. Laut Studien ist vielen Konsumentinnen und Konsumenten das Tierwohl sehr wichtig; im Regal greifen viele dennoch zu den günstigeren Lebensmitteln. Biometzger Juffinger hat viele Abnehmer aus Deutschland. Er habe viele Abnehmer aus Städten wie Berlin, Hamburg und München. Besonders im urbanen Raum sei die Wertschätzung für Biofleisch sehr groß, so Juffinger.

Das Tierwohl hat bei der Biolandwirtschaft hohe Priorität

Hier seien die Menschen auch bereit, mehr für Biolebensmittel zu bezahlen. Generell könne auch konventionelle Landwirtschaft gute Lebensmittel produzieren, allerdings biete bio eben eine lückenlose Kontrolle der Lebensmittelkette, sind sowohl der Landwirt Georg Marksteiner als auch der Biometzger Anton Juffinger überzeugt. Eine Möglichkeit wäre, weniger und dafür qualitativ hochwertigeres Fleisch für ein gesünderes Leben zu essen.