Gripeerkrankung - Zwischenanalyse für die Saison 2019/2020

Zwischenanalyse für die Saison 2019/2020

Stand: 04.03.2020, Auswertung bis: 2020 KW 07

Tabelle 1: Geschätzte Anzahl der Todesfälle, assoziiert mit der saisonalen Influenza (IA) und mit Temperaturextremen (ET) inklusive 95 % Konfidenzintervall (KI) für die Saisonen 2015/2016-2018/2019 (jeweils KW 40-KW 20 des Folgejahres) und 2019/2020 (KW 40-KW 07) Österreich.

Corona-Krise: „Nehmen Sie das Ganze mit einem Augenzwinkern“

März 30, 2020

Ich bekam heute einen Rundbrief des Herausgebers Christoph Pfluger mit weiteren Blicken auf das, was uns seitens Regierung und Mainstream-Medien zu Corona dargeboten wird. Auch seinen Stil darüber zu schreiben gefällt mir, als ab ins Regal:

Rundbrief

Zunächst das Positive: In den letzten beiden Tagen ist ein Storch durch den kleinen Park vor meinem Büro spaziert (an einer sonst heftig befahrenen Strasse) und hat offenbar gefunden, was er suchte. Er gilt als weiser Weltenbummler und symbolisiert Fruchtbarkeit, Wachstum und Kindersegen.

In Cagliari sind Delfine in den Hafen gekommen und haben auf ihre eigene Art mit den Menschen Kontakt aufgenommen. Tiere kehren in die Städte zurück: Wildschweine wurden in Barcelona gesichtet, Rehe in Japan. Und nachts herrscht eine angenehme Ruhe. Die Welt atmet auf.

Nicht nur die Tiere haben schnell gemerkt, dass eine neue Zeit angebrochen ist, auch viele Menschen. Einige nutzen die verordnete Ruhe, um zu sich zu kommen, verbringen eine gute Zeit mit sich selber oder mit den besten Freunden. Sie machen lange Spaziergänge, räumen auf oder beginnen zu fasten.

Aber es scheint auch eine Spaltung durch die Gesellschaft zu gehen. Ich lese das aus den rund 130 eMail-Konversationen, die ich in den letzten drei Tagen führte. Rund 70 Prozent waren positiv und ermunternd (vielen Dank!), 10 Prozent indifferent. Etwa 20 Prozent waren kritisch, in allen, vornehmlich aber schrillen Tonarten, bis hin zu Drohungen.

Nicht an die Panikmache zu glauben, reicht einigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern bereits für ein Urteil in der Größenordnung eines «Volksfeinds», auch wenn sich die Beschuldigten an die Maßnahmen halten und niemanden gefährden. Wenn mir dies nicht von Lesern bestätigt worden wäre, würde ich es hier nicht schreiben.

Die Ursache der Spaltung liegt meiner Ansicht nach darin, dass die Regierungen weniger mit Fakten argumentieren, sondern mit verkürzten Botschaften. Wir sollen glauben, nicht wissen.

Um das Phänomen besser zu verstehen, habe ich eines der Bücher hervorgenommen, das auch in der Welt nach Corona noch einen Platz in meinem Büchergestell haben wird: Gustave le Bon: Psychologie der Massen. Nikol, 2014. Das Buch ist zwar schon 125 Jahre alt, hat aber immer noch passende Antworten:

  • Welche Ideen den Massen auch suggeriert werden mögen, zur Wirkung können sie nur kommen, wenn sie in sehr einfacher Form aufzunehmen sind und sich in ihrem Geist in bildhafter Form widerspiegeln (S. 63).Logisch: Ein Virus als einzige Ursache ist einfacher zu kommunizieren als das Zusammenspiel aus Krankheitserreger, individuelle Anfälligkeit und Umweltfaktoren
  • Eine logische Kette unumstösslicher Urteile wäre für die Massen völlig unfassbar, und deshalb darf man sagen, dass sie gar nicht oder falsch urteilen und durch Logik nicht zu beeinflussen sind (S. 67). Wer mit einem Fanatiker diskutiert, ob Corona- oder hohle Erde-, wird mit Vernunft und Logik leider nichts erreichen.
  • Der Schein hat in der Geschichte stets eine grössere Rolle gespielt als das Sein. Das Unwirkliche hat stets den Vorrang vor dem Wirklichen (S. 69). Der surrealistische Schatten, der sich in den letzten drei Wochen auf die Welt gelegt hat, wirkt viel stärker als alle Fakten über Infektionsraten, Mortalität, Behandlungserfolge etc.

Diese Spaltung ist ein Problem, bzw. eine Aufgabe. Im kollektiven Streit kommen wir mit der Welt nach Corona nicht zurecht, die geprägt sein wird von Konkursen, Arbeitslosigkeit, Verzweiflung und höchstwahrscheinlich einem finanziellen Desaster. Mit noch mehr Kontrolle der Bevölkerung wird das nicht zu schaffen sein.

Die Regierungen werden die Spaltung nicht überwinden (in der Schweiz vielleicht eher) – zu sehr profitieren sie noch von der Dynamik, die zu dieser Spaltung geführt hat: die ansteckende Angst.

Wer, wenn nicht wir, ist hier gefragt? Aber was können wir tun? Ich denke, ein angstfreier, humorvoller Umgang untereinander, im Respekt vor den verordneten Massnahmen, ist jedermann möglich. In dieser Zeit freut man sich doch über jeden menschlichen Kontakt von Herz zu Herz, über jedes Augenzwinkern, jeden verbalen Blumenstrauss. Das können wir doch!

Auch die Wissenschaft bietet eine erstaunliche Antwort zur Überwindung der Spaltung: Wahrheit. Schon ein Widerspruch zur kollektiven Wahrnehmung bringt den illusionären Konsens zum Bröckeln. Der Psychologe Solomon Asch hat dazu 1951 sein berühmtes Konformitäts-Experiment durchgeführt. Fazit: Widerstand schafft Wirklichkeit. (Mehr dazu in diesem Ausschnitt aus der «Strategie der friedlichen Umwälzung»)

Konkret: Stehen wir zu unserer eigenen Wahrheit, unaufdringlich, gesprächsbereit und auf der Basis von Fakten. Damit sind wir bei einem weiteren grossen Problem der gegenwärtigen Krisen angelangt, dem Wirrwarr an Informationen.

Es lässt sich heute alles beweisen, auch das Gegenteil.

Der Grund liegt gleich an mehreren Orten:

  • Die Tests sind unzuverlässig. Die Covid-19 Test sind mit einer falsch-positiv-Rate von 47 Prozent extrem fehleranfällig. Dies zeigt eine am 5. März veröffentlichte wissenschaftliche Auswertung von Zahlen aus China.
  • Die Datengrundlagen sind unterschiedlich: Einmal werden positiv getestete und vermutete Fälle in einer Studie zusammengefasst (Beispiel hier), einmal nur Krankheitsfälle, die sich im Spital melden. Manche Länder testen viel (z.B. Frankreich, andere wenig (z.B. Italien).
  • Die Krankheitsdefinitionen werden geändert: Zum Beispiel hat das Robert Koch-Institut, die massgebende Gesundheitsbehörde Deutschlands vor wenigen Tagen die Zählweise geändert. Auch ohne positiven Test wird zum Corona-Fall, wer «spezifische» Symptome zeigt. Es gibt aber keine spezifischen Covid-19-Symptome, es sind die einer normalen Grippe. (Details dazu in diesem Video von Dr. Bodo Schiffmann [Anmerkung: das Video inzwischen zensiert].
  • Die systembedingten statischen Unschärfen werden nicht beachtet. Am Anfang einer Pandemie erscheinen die Zahlen immer viel bedrohlicher als mit dem weiteren Verlauf.
  • Seit kurzem verwendet die WHO eine neue und falsche Definition der «rohen Mortalität»: «the crude mortality ratio (the number of reported deaths divided by the reported cases) (Datenblatt der WHO). Die richtige Definition: «Die Mortalität ist die Anzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitraum bezogen auf 1.000 Individuen einer Population.»
  • Todesfälle mit Corona werden gleichgesetzt mit denjenigen an Corona. Der Unterschied ist vermutlich gigantisch. In Italien haben drei Viertel der Corona-Todesfälle zwei oder drei schon vorher bestehende Begleiterkrankungen (Istituto Superiore di Sanita)

Ein besonders problematischer Fall ist die Zahl der Neuansteckungen, mit der immer wieder Ängste verbreitet werden. Solange nicht gleichzeitig die Zahl der Getesteten mitgeteilt wird, sind solche Zahlen wenig aussagekräftig. Wird beispielsweise die Zahl der Tests von 10’000 auf 20’000 erhöht und steigen die gemeldeten Neuansteckungen von 1000 auf 2000, bleibt die Infektionsrate mit 10 Prozent gleich.

Mehrere Tage musste das neue alternative Medienportal «multipolar» bohren, um bei den Behörden zu konkreten Zahlen zu kommen. Das deutsche Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut (RKI) antworteten nicht oder mit ausweichenden Informationen, bis endlich am 26. März auf Seite 6 des neusten Lageberichts das Geheimnis enthüllt wurde. Und siehe da:

Die Anzahl der Infizierten hatte sich in einer Woche verdreifacht, aber auch die Zahl der Getesteten. Der Anteil der positiv Getesteten ist dabei leicht um 0,9 auf 6,8 Prozent gestiegen. Konsequenz: Ausbreitung praktisch null. Der Anteil der effektiv Erkrankten und der Hospitalisierten wird weiterhin nicht kommuniziert – skandalös. Wie will man sich unter solchen Umständen ein konkretes Bild machen?

Auch die Schweizer Behörden haben einen deutlichen Hang zu Übertreibungen. Dr. Daniel Koch, Leider Abteilung Infektionskrankheiten beim Bundesamt für Gesundheit, erklärte an einer Pressekonferenz vom 28.3., in der Schweiz werden derzeit «280 Patienten» auf Intensivstationen beatmet, was für die Schweiz «enorm viel» sei. Die Frage, was denn «normal» sei, wollte allerdings nicht beantworten. Die Schweiz verfügt insgesamt üb 1400 Intensivbetten. Bericht dazu «Das BAG im Corona-Fieber»

In diesem Datensalat sind fast alle Prognosen hypothetisch, sowohl die der Behörden als auch die ihrer Kritiker. Ich halte die Kritiker im allgemeinen für glaubwürdiger, nicht nur weil sie unabhängig sind und keine Interessen vertreten. Es gibt auch keine belastbaren Hinweise, dass Covid-19 das behauptete Killer-Virus mit grundlegend anderem Einfluss auf die Entwicklung der Pandemie ist. Es gleicht in seiner Wirkung vielmehr einer normalen Grippe mit gelegentlich schwererem Verlauf. (Hier die Einschätzung von zwölf internationalen Experten)

Wenn die Zahlen es nicht mehr hergeben, wird dafür mit Bildern gearbeitet. «Haben Sie denn die Bilder aus Italien nicht gesehen», haben mir ein paar Leser geschrieben. Nein, habe ich nicht, weil ich als Journalist – seit mittlerweile genau 40 Jahren – weiss, was man mit Bildern alles anstellen kann. Ihre Aussagekraft ist beschränkt. Sie sprechen die Emotionen an, nicht den Verstand. Und der ist zur Zeit ganz besonders gefragt. (Und wie immer natürlich auch das Herz!)

Einige Leser haben mich auch auf ein Anti-Fake-News-Video von Harald Lesch aufmerksam gemacht, das meine Informationen doch Lügen strafe. Nach dem dritten Hinweis habe ich mir das Video angeschaut und war erschüttert. Der TV-Physiker, der verspricht, den Zahlen auf den Grund zu gehen, begeht mehrere gravierende Fehler und verhaut sich um einen Faktor 14! Nachdem er ganz zum Schluss des Videos dazu aufruft, Fake-News nicht unkommentiert zu lassen, habe ich sein Elaborat einem Faktencheck unterworfen. Resultat hier: Der Lesch-Faktor, das neue Mass für Volksverdummung.

Jetzt braucht es gute Informationsarbeit. Wir sind daran, eine Unterseite in unserem Infoportal mit einer Datenbank zu schaffen, in der möglichst alle zuverlässigen Informationen mit Zusammenfassungen und Links zu den Quellen nach Stichworten abgerufen werden können. Ich hoffe, dass wir damit bald live gehen können.

Einstweilen betreiben wir hier auf einer statischen Seite ein Corona-update mit vier bis fünf Einträgen täglich. Wenn jemand Erfahrungen als Informations- oder Redaktionsmanager hat, soll er oder sie sich bitte melden (verlag@zeitpunkt.ch). Es gibt zu tun.

Jeder kann die Informationslage verbessern. Wir erhalten unglaubliche viele Links mit der Bemerkung «Schauen Sie mal!», bestimmt über 200 pro Tag (Tendenz steigend). Unmöglich, das seriös zu verarbeiten. Eine knappe Zusammenfassung in zwei, drei Sätzen wäre schon hilfreich.

Warum man das tun sollte, habe ich einem Freund, der täglich mehrere Mails mit nackten Links verschickt, wie folgt begründet: «Rechne kurz nach: Für eine ± seriöse Kurzbeschreibung des Inhalts brauchst du 5 Minuten. Dann können alle Empfänger innert 3 Sekunden entscheiden, ob sie sich das anschauen wollen oder nicht. Wenn Du das aber nicht tust, müssen 100 Leute den Link anklicken und je 2 Minuten damit vertrödeln. Es verpuffen also mehr als drei Stunden Lebenszeit von verschiedenen Menschen, nur damit Du Dir Deinen kleinen Aufwand sparen kannst.»

Unsere Bitte: Wenn Sie uns auf nützliche Informationsquellen hinweisen wollen, geben Sie bitte an, wer was sagt oder schreibt, samt einer Zusammenfassung (zwei, drei Sätze genügen) und dem Link. Das können Sie gerne auch im Bekanntenkreis tun, Ihre Freunde werden Ihnen danken.

Für Hinweise und Bemerkungen können Sie auch die Kommentarfunktion auf unserer Plattform verwenden. Halten Sie sich dabei an «Netiquette», bleiben Sie bei den Fakten und vermeiden Sie Beleidigungen. Niemand hat etwas von Kommentaren, die sich auf Dampf-ablassen beschränken.

Video oder Text, eine wichtige Frage

Ich bin ein lesender Mensch. Schriftliche Informationen sind viermal schneller verarbeitet als Videobotschaften aller Art. Zudem sind die Primärquellen bloss ein Klick weit entfernt. Aber: Viele Menschen scheinen Videos als Informationsquelle zu bevorzugen.

Deshalb möchten wir gerne wissen, ob der Zeitpunkt einen Videokanal einführen soll und haben dazu eine kurze, anonyme Umfrage mit drei Fragen zusammengestellt.

Es tut mir leid, dass dieser Newsletter schon wieder ein bisschen lang geworden ist. Ich habe versucht, mich in der enormen Fülle kurz zu fassen.

Nehmen Sie das Ganze mit einem Augenzwinkern. Bei allen Gefahren ist diese Krise die beste Chance seit Menschengedenken, den Planeten Erde auf einen gerechten und nachhaltigen Kurs zu bringen. Die Zeit, damit zu beginnen, ist jetzt.