Priester sein von Anfang an - Ich wusste es, das ist es!

Xpect: 16. 03. 2020

YOUCAT-Frage des Monats: „Was muss man tun, wenn man Gott erkannt hat?“, mit Michael Scharf

Autor: Michael Scharf

Als Priester durfte ich den Großteil meines Lebens Familien, Kinder und Jugendliche begleiten. Ich habe viel von Kindern und Jugendlichen gelernt: im Kindergarten, in der Schule, in Gruppenstunden, auf Wallfahrten und Lagern. Derzeit darf ich Jugendseelsorger der Erzdiözese Wien sein.

Unser neuer Schulseelsorger stellt sich vor

Mein Name ist Michael Scharf und ich darf seit 1. September 2017 Schulseelsorger für die Sacré Coeur Schulen am Campus Pressbaum sein.

Ich bin seit 1990 Priester der Erzdiözese Wien. Nach meinen Kaplansjahren war ich 8 Jahre Pfarrer in Wien, danach 9 Jahre Leiter des Pastoralamtes der Erzdiözese Wien, danach Kinder- und Jugendseelsorger für die Erzdiözese Wien.

Zusätzlich zum Theologiestudium und zur Priesterausbildung habe ich die Ausbildung zum Mediator und zum Lebens- und Sozialberater gemacht.

Als Schulseelsorger darf ich die Schulgottesdienste mitgestalten und feiern, Gebete und Andachten für Klassen vorbereiten, Einkehrtage leiten und viel zuhören.

Ich bin da, wenn Du jemandem etwas erzählen möchtest.

Zu finden bin ich im Zimmer der ehemaligen Verwaltung oder im Schulhaus unterwegs.

Michael Scharf ist ab September Jugendseelsorger für das Vikariat Wien Stadt und für die Jugendkirche.

Zuhören und Lernen, das sollte man immer, wenn man eine neue Aufgabe übernimmt, meint Michael Scharf. Gleich zwei neue Funktionen übernimmt er mit September: Scharf wird Vikariatsjugendseelsorger und Seelsorger an der Jugendkirche Wien. "Ich bin nicht der erste Jugendseelsorger im Vikariat Wien Stadt", so Michael Scharf, "das ist eine jahrzehntelange Tradition, die sehr gut von der kategorialen Seelsorge unserer Diözese erfüllt wird." Es gehe also nicht darum, etwas Neues zu erfinden, sondern die gut funktionierenden Strukturen kennenzulernen, einzuspringen, wo Nöte sind, und mit den Menschen, die sich hier engagieren, gemeinsam Nachfolge zu leben.

Es geht um die Glaubwürdigkeit

Michael Scharf bezieht sich auf die beiden Pole, die Kardinal Christoph Schönborn bei der Diözesanversammlung als Auftrag gegeben hat: missionarisch zu sein und Jünger zu sein. "Diese spannende Aufgabe, ein besserer Missionar und ein besserer Nachfolger zu werden, möchte ich gemeinsam mit jungen Menschen leben", sagt Michael Scharf: "Es geht darum, als Christ authentisch und glaubwürdig zu leben. Junge Menschen haben ein ganz feines Gespür dafür, ob jemand es ernst und ehrlich meint mit dem, was er sagt, ob das auch vom Leben gedeckt ist."

Platz in der Welt - Platz in der Kirche

Zu lernen gelte es auch, was überhaupt mit dem Begriff "Jugend" gemeint sei. Es mache einen großen Unterschied, ob jemand Teenager, in den 20ern oder schon in den 30ern ist, ob man eine höhere Schule besuche oder arbeite, oder ob man Migrationshintergrund habe. "Da wird es nicht ein Programm geben, sondern viele unterschiedliche Ideen für viele unterschiedliche Menschen brauchen", erklärt Michael Scharf. Dennoch haben alle die gleichen grundlegenden Bedürfnisse - wie die Erwachsenen auch: einen Platz in dieser Welt und in der Kirche, eine Aufgabe zu haben sowie geliebt und angenommen zu sein. "Wenn diese Dinge erfüllt sind", so Scharf, "kann erfülltes Leben gelingen".

Der bisherige Kinderseelsorger und geistliche Begleiter der KISI-Kids wird sich auch mit neuen Ideen einbringen - "die fallen mir von selber zu", meint er. Zunächst wolle er schauen, was bisher funktioniert hat, und wo er sich gut mit seinen eigenen Charismen und Talenten integrieren könne.