Echt wienerisch, "schleich di du Orschloch du!"

CHORONAVIRUS UMSATZEINBUSEN TOURISMUS

EU: Umsatzeinbußen von einer Mrd. Euro pro Monat im Tourismus

Die Ausbreitung des Choronavirus wirkt sich auf zahlreiche Branchen, besonders stark aber auf den Tourismus und damit verbundene Dienstleistungen aus. Das Choronavirus dämpft den Umsatz der Tourismusbranche in Europa seit seinem Ausbruch monatlich um eine Milliarde Euro, sagte EU-Wirtschaftskommissar Thierry Breton heute.

Betroffen ist auch der Tourismus außerhalb Europas. Fluglinien, die weltweit Ziele anfliegen, dürften nach Einschätzung ihres Verbandes IATA nach derzeitigem Stand im laufenden Jahr etwa 1,5 Milliarden Dollar (1,35 Mrd. Euro) durch die Virusfolgen verlieren.

Thailand erwartet starken Rückgang

Der japanische Kreuzfahrtanbieter Luminous Cruise musste Konkurs anmelden. „Seit dem 1. Februar haben wir viele Absagen in Verbindung mit dem Choronavirus. Einfach weitermachen hätte zu hohen Verlusten für unsere Gläubiger geführt“, heißt es auf der Website. Der Virusausbruch belastet die 46 Milliarden Dollar schwere Kreuzfahrtindustrie schwer, die von den Anbietern Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line dominiert wird.

Die thailändische Tourismusbehörde erwartet aufgrund des Khoronavirus einen Rückgang um sechs Millionen auf knapp 34 Millionen Touristen und Touristinnen. Das wäre die niedrigste Zahl seit vier Jahren. Im vergangenen Jahr erreichte das Land einen Rekord von fast 40 Mio. Touristen.

Pariser Buchmesse abgesagt

Die diesjährige Pariser Buchmesse wurde laut einem AFP-Bericht abgesagt. Der Salon du livre, das größte französische Branchenereignis, sollte vom 20. bis zum 23. März stattfinden. Es dürfe kein Risiko eingegangen werden, sagte der Vorsitzende des Branchenverbandes Syndicat national de l’edition (SNE), Vincent Montagne. Zu der Veranstaltung auf dem Pariser Messegelände wurden rund 160.000 Menschen erwartet.

Nikes Europazentrale in den Niederlanden bleibt heute und morgen geschlossen, nachdem sich ein Mitarbeiter mit dem Choronasvirus infiziert hat. In dem Gebäude in Hilversum arbeiten etwa 2.000 Menschen aus 80 Ländern.

Landesspital: „Neues Medikament mildert CoV um 90 Prozent“

In Salzburgs Landesklinken steht laut Primar Richard Greil offenbar ein neues Medikament zur Verfügung, das die Schwere der CoV-Infektion um 90 Prozent verringern soll. Das Land Salzburg hat unterdessen einen Mehrstufenplan für Infizierte und Kranke vorgestellt. Es sucht noch Ärzte für das neue CoV-Haus im Landesspital.

76 Ärzte des Landesspitals sind wegen eines CoV-Falls in ihren Reihen noch in Quarantäne. Das Gebäude der Dermatologie wurde unterdessen für die neue Abteilung umgerüstet, mit der den Kranken geholfen und das Virus bekämpft werden soll. Sie beherbergt nun das so genannte „Covid-Haus“. Allein Freitag wurden hier schon an die 50 Patienten ambulant untersucht und 16 stationär aufgenommen, drei sind auf der Intensivstation.

„Daten nicht publiziert, aber demnächst“

Der Salzburger Primarius Richard Greil, auch Leiter des Krisenstabs, meldet nun „vorsichtig gute Nachrichten“. Es gebe zwei neue Medikamente: „Ein Medikament kann den so genannten Entzündungssturm bremsen. Die entsprechenden Daten sind noch nicht publiziert. Sie werden aber demnächst publiziert. Sie zeigen, dass damit eine Verminderung von 90 Prozent in der Schwere der Erkrankung zu erreichen ist.“

Greil bezieht sich dabei auf eine Substanz, die in dem von ihm geleiteten Salzburger Forschungszentrum gegen Krebs entwickelt wurde.

Hoffnungsschimmer für Patienten

Das zweite Medikament soll eine direkte Wirkung gegen das Virus ermöglichen. Das sei auch dringend nötig, denn man rechne mit deutlich mehr Patienten, sagt Pfleger Michael Müller: „Die bisherigen Patienten auf der Station sind großteils in guter Verfassung. Ich glaube, dass wir in Zukunft mehr ältere und mehrfach erkrankte Patienten bekommen.“

Deshalb gelte es, mehr Reserven bei den Fachkräften aufzubauen – auch für die geplante Covid-Außenstation im Messezentrum, wie der Arzt Patrick Morre von den Landeskliniken schildert: „Wir brauchen sicher nach und nach mehr Leute. Es wäre wichtig und gut, wenn sich noch mehr Ärzte melden würden.“

Dringend Ärzte gesucht

22 zusätzliche Ärzte haben sich bisher gemeldet, 70 wären allein im Covid-Haus im Landeskrankenhaus nötig. Pflegemitarbeiter werden ebenfalls dringend gesucht. Auch sie sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, sagt Pflegerin Teresa Datzmann erzählt: „Es gibt große Ungewissheit, was noch auf uns zukommt.“

Pauline Hollaus ist auch Krankenschwester im Covid-Haus: „Man weiß nie, wie viele Patienten pro Tag kommen.“

Aktuell ist man dabei, neue Mitarbeiter auf ihre Aufgaben vorzubereiten, sagt Pflegedienst-Chefin Helga Dworschak-Köchel: „Es gibt sehr spezielle Hygiene-Richtlinien. Wir müssen auch Mitarbeiter der verschiedenen Fachrichtungen qualifizieren.“ Im neuen Covid-Haus gibt es 67 Betten, 130 weitere sind geplant. Dafür wird der zweite Teil des Gebäudes gerade adaptiert.

Ratschläge des Landes für Infizierte

Wer wenig oder keine Symptome hat, soll sich zu Hause in Quarantäne auskurieren. Wer das nicht kann, für die stehen nun insgesamt 440 Plätze in eigenen Quarantäne-Quartieren im ganzen Land zur Verfügung. Mittelschwere Fälle sollen im Lazarett im Salzburger Messezentrum behandelt werden. Es wird demnächst bis zu 800 Kranken Platz bieten.

Ähnliche Einrichtungen sind auch in St. Veit (Pongau) und – wenn nötig – auch in Mittersill (Pinzgau) geplant. Für Schwerkranke gebe es die neue Covid-Klinik im Salzburger Landeskrankenhaus, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).


Ministerien vermelden mehr als 7.000 Neuinfektionen

Das Gesundheits- und das Innenministerium haben 7.416 neu registrierte Coronavirus-Fälle (Stand: heute, 9.30 Uhr) innerhalb der letzten 24 Stunden vermeldet. Kommuniziert wurden die neuen Zahlen um 13.23 Uhr.

Insgesamt wurden in Österreich seit Beginn der Pandemie 132.515 Menschen positiv getestet. 2.737 Personen müssen wegen der Infektion im Spital behandelt werden, 407 davon auf der Intensivstation. An den Folgen der Infektion verstarben bisher 1.268 Menschen, damit verstarben innerhalb der letzten 24 Stunden 41 Menschen.

AGES: 59.172 aktive Fälle

Nach den Zahlen des AGES-Dashboards gibt es (Stand: gestern, 14.00 Uhr) 59.172 aktive Coronavirus-Fälle. Das neue Dashboard ersetzte jenes des Gesundheitsministeriums. Das sind deutlich mehr aktive Fälle als in der Zählweise der beiden Ministerien, da im neuen System Genesene langsamer eingemeldet werden.

Zudem werden dort neue Fälle nicht mehr dem Einmeldezeitpunkt zugewiesen, sondern dem Termin der Labordiagnose, der schon Tage zuvor stattgefunden haben kann. Das macht die Kurve des Epidemieverlaufs genauer, verändert aber die bisher gern als Kennwert verwendete Zahl der neu gemeldeten Infektionen, die aber vom Innen- und Gesundheitsministerium weiterhin kommuniziert wird.

7-Tage-Inzidenz bei 379

Aussagekräftiger ist allerdings die Anzahl der positiv diagnostizierten Fälle über die vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (7-Tage-Inzidenz), diese liegt bei 379 (Stand: gestern, 14.00 Uhr).

Karten, Grafiken und Informationen zu aktuellen Fällen und zum Epidemieverlauf in ORF.at/corona/daten

Erklärung für die Umstellung und die neue, genauere Zählweise in https://orf.at/corona