Beeinflusst verpflichtender Religionsunterricht in der Schule die Religiosität von Schüler:innen im Erwachsenenalter? Wir analysieren die deutsche Reform, die den verpflichtenden Religionsunterricht durch eine Wahlmöglichkeit zwischen Religions- und Ethikunterricht ersetzte. Unsere Methode nutzt aus, dass die westdeutschen Bundesländer die Reform zu verschiedenen Zeitpunkten einführten – von Bayern 1972 bis NRW 2004. Die Ergebnisse zeigen, dass die Reform die Religiosität der Schüler:innen im Erwachsenenalter verringert hat. Auch religiöse Handlungen wie persönliches Gebet, Kirchenbesuch und Kirchenmitgliedschaft gingen zurück. Über religiöse Einstellungen hinaus und im Einklang mit einer Verlagerung hin zu weltlichen Normen und wirtschaftlichen Aktivitäten führte die Unterrichtsreform zu einer höheren Erwerbsbeteiligung und höheren Einkommen. Im Gegensatz dazu hatte die Reform keinen Einfluss auf ethische und politische Werte oder nicht-religiöse Bildungsergebnisse.
Ethikunterricht beeinflusst Religiosität, Geschlechterrollen und Arbeitsmarkt. ifo Institut, 11.1.2022
Ethikunterricht hilft der Wirtschaft. Der Sonntagsökonom in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 23.1.2022 über die Ergebnisse dieser Studie
Beeinflusst Ethikunterricht, wie religiös und konservativ Menschen sind? Beitrag auf Spiegel.de vom 11.1.2022 über die Ergebnisse dieser Studie
Do Schools Change our Religious Attitudes? (with B. Arold and L. Zierow, interviewed by T. Phillips). VoxTalks Economics Podcast S5 Ep12, 18.3.2022
Langfristige Auswirkungen von Religionsunterricht auf Religiosität und Arbeitsleben (with B.W. Arold and L. Zierow). ifo Schnelldienst 78 (12): 41-45, 2025
Religious Education in School Affects Students’ Lives in the Long Run (with B. Arold and L. Zierow). VoxEU.org, 3.3.2022
Der wissenschaftliche Artikel zum Thema ist:
Can Schools Change Religious Attitudes? Evidence from German State Reforms of Compulsory Religious Education (with B. Arold and L. Zierow). Journal of Human Resources, forthcoming [X Bluesky LinkedIn tweet1]