Viele Befürworter erhoffen sich von computerbasierten Unterrichtsmethoden einen technologischen Durchbruch, der das Bildungswesen grundlegend revolutioniert. Im Durchschnitt führt der Einsatz von Computern im Unterricht allerdings nicht zu besseren Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften. Hinter diesem Durchschnittseffekt stecken entgegengesetzte Wirkungen: Werden Computer zur Informationsbeschaffung und zur Ideensuche genutzt, steigen die Leistungen der Schüler. Werden die Rechner aber zum Einüben des Erlernten eingesetzt, sinken die Leistungen. Der Effekt von Computern im Unterricht hängt also von ihrer Anwendung ab. Die Studie untersucht die Ergebnisse von über 400.000 Viert- und Achtklässlern aus über 50 Ländern im internationalen Schülerleistungstest TIMSS anhand einer Methode, die lediglich Variation zwischen den beiden Fächern innerhalb derselben Schüler nutzt. Die Befunde legen nahe, dass eine qualitative Verbesserung des Unterrichts nur dann eintreten wird, wenn der Computereinsatz auf sinnvolle Anwendungen mit echtem Mehrwert fokussiert wird.
Hier finden Sie einen kurzen nicht-technischen Überblick zu diesem Thema.
Virtually No Effect? Different Uses of Classroom Computers and their Effect on Student Achievement (with O. Falck and C. Mang). Oxford Bulletin of Economics and Statistics 80 (1): 1-38, 2018
Tafel vs. Computer: Kommt auf die Anwendung an (with O. Falck). international-education.blog, 1.10.2019
Computers and Student Learning: Bivariate and Multivariate Evidence on the Availability and Use of Computers at Home and at School (with T. Fuchs). Brussels Economic Review 47 (3/4): 359-385, 2004
Computer können das Lernen behindern (with T. Fuchs). ifo Schnelldienst 58 (18): 16-23, 2005
Ein Beitrag über unsere frühen Forschungsergebnisse:
Schaden Computer dem Lernen? Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 20.11.2005 über unsere Forschung zum Einfluss von Computern auf Schülerleistungen