Wir untersuchen, ob verpflichtender Religionsunterricht in Schulen die Religiosität der Schüler:innen im Erwachsenenalter beeinflusst. Wir nutzen die gestaffelte Abschaffung des verpflichtenden Religionsunterrichts in den deutschen Bundesländern in Modellen mit fixen Effekten für Bundesländer und Kohorten. Anhand von drei verschiedenen Datensätzen finden wir, dass die Reform zur Abschaffung des verpflichtenden Religionsunterrichts die Religiosität der betroffenen Schüler:innen im Erwachsenenalter verringerte. Sie reduzierte auch religiöse Handlungen wie persönliches Beten, Kirchenbesuche und Kirchenmitgliedschaft. Über religiöse Einstellungen hinaus und im Einklang mit einer Verlagerung hin zu weltlichen Normen und wirtschaftlichen Aktivitäten führte die Reform zu einer höheren Erwerbsbeteiligung und höheren Einkommen. Im Gegensatz dazu hatte die Reform keinen Einfluss auf ethische und politische Werte oder nicht-religiöse Bildungsergebnisse.
Can Schools Change Religious Attitudes? Evidence from German State Reforms of Compulsory Religious Education (with B. Arold and L. Zierow). Journal of Human Resources, forthcoming [X Bluesky LinkedIn tweet1]
Der NBER Digest berichtet über unsere Forschung zu TV-Untertiteln und den Erwerb von Englischkenntnissen.
An der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) durfte ich die ÖAW-/Statistik Austria-Lectures zum Thema "Bildung und Wohlstand: Das Wissenskapital der Nationen und wie wir es mehren" halten.
Am 1. Oktober 2025 durfte ich mit Kolleg:innen aus dem Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) das Bildungspolitische Forum 2025 in Berlin zum Thema "Bildung in Zeiten von Transformation und beruflichem Wandel" organisieren und den Einführungsvortrag halten.
Das ifo Bildungsbarometer 2025 beschäftigt sich mit sozialen Medien: 78 % der Jugendlichen und 58 % der Erwachsenen verbringen unter der Woche täglich mehr als eine Stunde mit sozialen Medien. Dabei würden 47 % der Erwachsenen lieber in einer Welt ohne soziale Medien leben. Bei den Jugendlichen leben hingegen 68 % lieber in einer Welt mit sozialen Medien. Deutliche Mehrheiten beider Gruppen denken, dass sich soziale Medien negativ auf die psychische und körperliche Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, ihre Aufmerksamkeit und ihre schulischen Leistungen auswirken. Eine überwältigende Mehrheit von 85 % der Erwachsenen sind für ein Mindestalter von 16 Jahren für Social Media. Selbst unter den Jugendlichen spricht sich eine relative Mehrheit von 47 % dafür aus. 59 % der Erwachsenen befürworten ein Handyverbot an Grundschulen in der Pause und 64 % im Unterricht, an weiterführenden Schulen sind es 49 % bzw. 63 %. Unter den Jugendlichen sind die Anteile nur unwesentlich geringer. 82 % der Jugendlichen und 50 % der Erwachsenen nutzen Künstliche Intelligenz für schulische bzw. berufliche Zwecke. 66 % der Jugendlichen und 46 % der Erwachsenen sind dafür, dass der Umgang mit KI im Unterricht gelehrt wird.
Ausgewählte Medienresonanz: tagesschau.de, spiegel.de, zeit.de, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Handelsblatt, Welt, ZDF heute show, Das Erste brisant, 3sat nano, BR24, SWR Aktuell, Bildung.Table, Wiarda-Blog, u.v.a.
Zwischen Likes und Lernen: Was Jugendliche und Erwachsene über Social Media denken; Ergebnisse des ifo Bildungsbarometers 2025 (with K. Wedel, V. Freundl, and F. Pfaehler). ifo Schnelldienst 78 (9): 37-57, 2025 [post: X Bluesky LinkedIn]
Ich habe Keynote Lectures über "Out-of-School Learning: New Insights from Subtitling, Patience, Mentoring, and Cognitive Aging" auf dem ersten Helsinki Economics of Education Workshop und über "Skills and Prosperity: On the Causes and Consequences of Student Achievement" auf der ZIB Akademie des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) gegeben.
Das Programm der CESifo Area Conference on the Economics of Education 2025 ist online verfügbar. Raffaela Sadun (Harvard Business School) hielt die Keynote Lecture. Anaïs Fabre (IFS London) gewann den CESifo Young Affiliate Award.
Im In_equality Podcast der Universität Konstanz habe ich mich mit Gabriele Spilker und Marius Busemeyer über Ursachen und Folgen von Bildungsungleichheit in Deutschland unterhalten.
Unser Beitrag über globale Bildungsdefizite wurde im Handbuch Bildungsarmut wiederabgedruckt.
Globale Bildungsdefizite: Wie fehlende Grundkompetenzen Entwicklungschancen hemmen (with S. Gust and E.A. Hanushek). ifo Schnelldienst 77 (1): 31-34, 2024
(reprinted in: G. Quenzel, K. Hurrelmann, J. Groß Ophoff, C. Weber (eds.), Handbuch Bildungsarmut, Wiesbaden: Springer, 2025)
Mein Überblicksartikel über multidimensionale Kompetenzen und Einkommen ist nun im Annual Review of Economics erschienen (Open Access).
Skills and Earnings: A Multidimensional Perspective on Human Capital. Annual Review of Economics 17: 397-425, 2025 [post: X Bluesky LinkedIn]
Ich wurde eingeladen, dem RFBerlin Netzwerk als Research Fellow beizutreten.
Die Entwicklung von Englischkenntnissen, die in der heutigen globalen Wirtschaft nahezu unverzichtbar sind, wird stark von historischen nationalen Entscheidungen darüber beeinflusst, ob Fernsehsendungen untertitelt oder synchronisiert werden. Während sich frühere Studien zum Spracherwerb auf Schulen konzentriert haben, zeigen wir den großen Einfluss des außerschulischen Lernens. Wir ermitteln den kausalen Effekt von Untertiteln in einer Differenz-in-Differenzen-Spezifikation, die die Englisch- und Mathematikkenntnisse in europäischen Ländern mit und ohne Untertitel vergleicht. Wir finden einen großen positiven Effekt von Untertiteln auf die Englischkenntnisse von über einer Standardabweichung. Der Effekt ist robust gegenüber sprachlicher Ähnlichkeit, wirtschaftlichen Anreizen zum Erlernen der englischen Sprache und kulturellem Protektionismus. In Übereinstimmung mit der sprachlichen Fernsehübertragung ist der Effekt bei den Hör- und Sprechfähigkeiten größer als beim Lesen.
Out-of-School Learning: Subtitling vs. Dubbing and the Acquisition of Foreign-Language Skills (with F. Baumeister and E.A. Hanushek). NBER Working Paper 33984 / CESifo Working Paper 11981 / IZA Discussion Paper 17991, July 2025 [post: X Bluesky LinkedIn]
Am 7. Juli habe ich die International Economic Policy Lecture an der Universität Würzburg über „Wissen und Wohlstand: Bildung als Schlüssel unserer Zukunftsfähigkeit“ gehalten.
Entscheidungen über Bildungsinvestitionen hängen von den Zeitpräferenzen der Menschen ab. Dieser Beitrag zeigt, dass Unterschiede in der Geduld eng mit erheblichen subnationalen Unterschieden in den Bildungsergebnissen zusammenhängen. Dies eröffnet neue Perspektiven auf lang anhaltende Ungleichheiten innerhalb von Ländern. Wir verwenden Daten aus sozialen Medien – Facebook-Interessen – um neuartige regionale Maße für Geduld in Italien und den Vereinigten Staaten zu konstruieren. Der Ansatz wird zunächst mit einer länderübergreifenden Analyse von Geduld und Facebook-Interessen validiert. Dann zeigen wir, dass Geduld in beiden Ländern stark positiv mit den regionalen Schülerleistungen zusammenhängt und drei Viertel der Leistungsunterschiede zwischen den italienischen Regionen und ein Drittel zwischen den US-Bundesstaaten ausmacht. Diese Erkenntnis wird durch eine Identifikationsstrategie bestätigt, die Unterschiede in den Herkunftsländern der aktuellen Bevölkerung der US-Bundesstaaten nutzt. Die Ergebnisse zeigen sich auch in sechs weiteren Ländern mit weniger umfangreichen regionalen Leistungsdaten.
Patience and Subnational Differences in Human Capital: Regional Analysis with Facebook Interests (with E.A. Hanushek, L. Kinne, and P. Sancassani). Economic Journal, forthcoming [post: X Bluesky LinkedIn tweet1]
Ich bin in das Executive Committee der European Association of Labour Economists (EALE) gewählt worden.
TransforM – the Munich Center for Transformative Technologies and Societal Change wurde als einer der Exzellenzcluster ausgewählt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. Ich bin Principal Investigator in diesem interdisziplinären sozialwissenschaftlichen Cluster, der von der Technischen Universität München für den Zeitraum 2026-2032 koordiniert wird. Ziel ist es, besser zu verstehen, wie neue Technologien die Gesellschaft und die Wirtschaft verändern.
Wir messen Humankapital anhand der selbst angegebenen Kompetenzen von fast 9 Millionen US-Hochschulabsolventen aus beruflichen Profilen auf LinkedIn. Wir fassen die Kompetenzen in 48 Cluster mit allgemeinen, berufsspezifischen und Führungskompetenzen zusammen. Multidimensionale Kompetenzen können mehrere wichtige Muster am Arbeitsmarkt erklären. Erstens stehen die Anzahl und Zusammensetzung der Kompetenzen in einem systematischen Zusammenhang mit Maßen für Humankapitalinvestitionen wie Bildung und Berufserfahrung. Die Anzahl der Kompetenzen steigt mit der Berufserfahrung, und das durchschnittliche Alters-Kompetenz-Profil ähnelt stark dem bekannten konkaven Alters-Einkommens-Profil. Zweitens haben Arbeitnehmer:innen, die mehr Kompetenzen angeben - insbesondere spezifische und Führungskompetenzen - besser bezahlte Arbeitsplätze. Unterschiede in den Kompetenzen erklären größere Einkommensunterschiede als detaillierte Maße für Bildung und Erfahrung. Drittens dokumentieren wir deutliche geschlechtsspezifische Kompetenzunterschiede. Während Frauen und Männer kurz nach dem Hochschulabschluss fast die gleiche Anzahl an Kompetenzen angeben, steigt die Zahl der Kompetenzen bei Frauen mit zunehmendem Alter langsamer an. Eine einfache quantitative Untersuchung zeigt, dass der langsamere Kompetenzanstieg bei Frauen vollständig durch die mit der Mutterschaft verbundene Verringerung der Arbeitszeit erklärt werden kann. Die daraus resultierenden geschlechtsspezifischen Kompetenzunterschiede erklären einen erheblichen Teil der geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede.
Multidimensional Skills on LinkedIn Profiles: Measuring Human Capital and the Gender Skill Gap (with D. Dorn, F. Schoner, M. Seebacher, and L. Simon). CESifo Working Paper 11846 / IZA Discussion Paper 17896 / CEPR Discussion Paper 20258, May 2025 [post: X Bluesky LinkedIn]
Am 12.-13. Mai 2025 fand der dritte CESifo/ifo Junior Workshop on Economics of Education mit einem herausragenden Programm von spannenden Präsentationen von Nachwuchswissenschaftler:innen der Bildungsökonomik statt. Alexander Willén (Norwegian School of Economics) und Alex Eble (Columbia University) hielten die Keynote-Vorträge. Junge Wissenschaftler:innen aus Stanford, MIT, Harvard, Toronto, Pennsylvania, Tel Aviv, Amsterdam, Bonn und anderen renommierten internationalen Universitäten präsentierten ihre Forschung in München.
Ist unser Bildungssystem gerecht? In: N. Goldschmidt, R. Kirchdörfer, D. Deißner (eds.), Gerechtigkeit: Wie wir unsere Gesellschaft zusammenhalten, Freiburg: Herder, 113-124, 2025
Das Leistungsniveau der Schüler:innen in Deutschland ist nach einem Anstieg in den letzten Jahren unter das Niveau des PISA-Schocks im Jahr 2000 zurückgefallen. Nur etwa ein Drittel dieses Rückgangs lässt sich durch eine veränderte Zusammensetzung der Schülerschaft erklären. Der Aktionsrat Bildung analysiert Gründe für den erneuten Abwärtstrend und fordert die Durchsetzung von mehr Verbindlichkeit im gesamten Bildungssystem. Neben unzureichender Förderung der Kernkompetenzen aller Lernenden werden auch die mangelnde bundesweite Vergleichbarkeit der Bildungsergebnisse sowie veränderte Erziehungspraktiken als Erklärungsansatz für den starken Leistungsrückgang genannt. Der Aktionsrat Bildung zeigt Lösungsansätze auf, wie die Verbindlichkeit im Bildungswesen in allen Bildungsphasen durch alle Verantwortlichen nachhaltig erhöht werden kann. Basierend auf einer empirisch abgesicherten Bestandsaufnahme leitet er konkrete Handlungsempfehlungen für die politischen Entscheidungsträger ab.
Ausgewählte Interviews in den Medien: spiegel.de, br.de, BR Fernsehen Rundschau, Rheinische Post
Bildungsleistung durch Verbindlichkeit. Gutachten des Aktionsrats Bildung. Münster: Waxmann, 2025
Bisherige Studien gehen davon aus, dass kognitive Fähigkeiten spätestens ab dem 30. Lebensjahr nachlassen. Einzigartige deutsche Längsschnittdaten zu Kompetenzen zeigen ein anderes Bild: Kognitive Fähigkeiten nehmen im Durchschnitt bis in die Vierzigerjahre stark zu, bevor sie in den Bereichen Lesen und Schreiben leicht und beim Rechnen stärker abnehmen. Darüber hinaus gehen sie im höheren Alter nur bei Personen zurück, die ihre Kompetenzen wenig nutzen. Maßnahmen zum Erhalt von kognitiven Fähigkeiten, wie lebenslanges Lernen auch am Arbeitsplatz, sollten daher in Politik, Wirtschaft und Bevölkerung besondere Beachtung finden.
Kognitive Fähigkeiten können durch regelmäßige Anwendung im Alter erhalten bleiben (with E.A. Hanushek, L. Kinne, and F. Witthöft). ifo Schnelldienst 78 (5): 58-63, 2025
(also published in: DIW Wochenbericht 92 (20): 289-294, 2025)
Zum Stellenwert der Berufsorientierung. Berufsorientierung plus 1/2025: 16-17, 2025
Die Vielzahl der auf dem Arbeitsmarkt ausgeführten Aufgaben erfordert Kompetenzen in vielen Dimensionen. Traditionell wurde Humankapital in erster Linie durch den Bildungsabschluss dargestellt. In der Literatur wird jedoch zunehmend auf die Bedeutung verschiedener Kompetenzdimensionen für den Erfolg auf dem Arbeitsmarkt hingewiesen. In diesem Beitrag werden die Erträge kognitiver, persönlicher und sozialer Kompetenzen als drei wichtige Dimensionen der Basiskompetenzen untersucht. Jüngste Fortschritte bei der Textanalyse von Online-Stellenausschreibungen und professionellen Networking-Plattformen bieten neue Methoden zur Messung einer breiteren Palette angewandter Kompetenzdimensionen und ihrer Relevanz für den Arbeitsmarkt. Eine Synthese und Integration der Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen multidimensionalen Kompetenzen und Einkommen, einschließlich des Abgleichs von Kompetenzangebot und -nachfrage, wird unser Verständnis für die Rolle des Humankapitals auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
Skills and Earnings: A Multidimensional Perspective on Human Capital. Annual Review of Economics, forthcoming
Fernseh-Doku im Ersten mit Einspielern über meine Forschung über Bildung und Wirtschaftswachstum (ab min 9:06), über Bildungsgerechtigkeit (ab min 30:25) und über Bildung und Arbeitslosigkeit (ab min 36).
Use it or lose it: How cognitive skills change with age (with E.A. Hanushek, L. Kinne, and F. Witthöft). VoxEU.org, 12.4.2025
Ein Video meines Vortrags im PEPG Education Policy Colloquium an der Kennedy School der Harvard University ist online verfügbar:
Ein Video meiner Präsentation unseres Papers "Multidimensional Skills on LinkedIn Profiles: Human Capital Measurement and the Gender Skill Gap" an der Graduate School of Education der Harvard University ist online verfügbar:
Im März-April 2025 besuche ich die Harvard University als Chen Yidan Visiting Global Fellow an der Harvard Graduate School of Education. Dazu gehört auch eine neunstündige Vorlesung für PhD und Masters Studierende über "Education and Prosperity: The Knowledge Capital of Nations and How to Nurture It" sowie fünf Seminarvorträge im Labor and Public Economics Seminar am Economics Department, an der Kennedy School of Government, an der Graduate School of Education sowie an der Boston University.
Ich habe mit dem Guardian Science Weekly Podcast über unseren Artikel über Alter und kognitive Fähigkeiten gesprochen.
Ich habe mit Andreas Sator in Folge 339 seines Podcasts "Erklär mir die Welt" gesprochen. Über die riesige Rendite von Bildung für Individuen – und die große Rolle, die Bildung für den Wohlstand von Nationen hat. Und: Wie wir das Bildungssystem für alle besser hinbekommen. Ein "deep dive" von zwei Stunden.
So bleibt Ihr Gehirn 25. Die Zeit, 6.3.2025, No. 10, p. 36, 2025
Im Querschnitt berechnete Alters-Fähigkeits-Profile scheinen darauf hinzudeuten, dass kognitive Fähigkeiten spätestens ab dem 30. Lebensjahr abnehmen. Wenn dies zuträfe, würden solche altersbedingten Fähigkeitseinbußen eine große Bedrohung für das Humankapital von Gesellschaften mit schnell alternden Bevölkerungen darstellen. Wir schätzen tatsächliche Alters-Fähigkeits-Profile anhand individueller Veränderungen der Lese- und Rechenfähigkeiten in verschiedenen Altersstufen. Wir nutzen die einzigartige deutsche Längsschnittkomponente des Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC-L), bei der eine große repräsentative Stichprobe von Erwachsenen nach 3-4 Jahren erneut getestet wurde. Unser empirischer Ansatz trennt Alters- von Kohorteneffekten und korrigiert Messfehler durch Mean Reversion. Es ergeben sich zwei Hauptergebnisse. Erstens nehmen die durchschnittlichen Fähigkeiten bis in die Vierzigerjahre stark zu, bevor sie beim Lesen leicht und beim Rechnen stärker abnehmen. Zweitens nehmen die Fähigkeiten im höheren Alter nur bei Personen mit unterdurchschnittlicher Nutzung der Fähigkeiten ab. Angestellte und Hochschulabsolventen mit überdurchschnittlicher Nutzung zeigen auch über die Vierzigerjahre hinaus zunehmende Fähigkeiten. Frauen haben im höheren Alter größere Fähigkeitsrückgänge, insbesondere bei der Rechenfähigkeit.
Ausgewählte Medienresonanz: The74, BBC Science Focus, The Guardian Science Weekly, Financial Times, Die Zeit, Les Echos, Corriere della Serra, MSN, ORF Science, PsyPost, Medium, wissenschaft.de, SINC, X, Minkorrekt, NÖÖRDS - Der Podcast.
Age and Cognitive Skills: Use It or Lose It (with E.A. Hanushek, L. Kinne, and F. Witthöft). Science Advances 11 (10): eads1560, 2025 [post: X Bluesky LinkedIn]
Mein Beitrag zu ifo's wirtschaftspolitischen Reformvorschlägen für Deutschland zur Bundestagswahl 2025: Die Bildungsleistungen deutscher Schüler:innen sinken, die Bildungsungleichheit ist hoch. Dabei sind Bildungsleistungen ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Wohlstand. Reformvorschläge für ein höheres Leistungsniveau bestehen darin, einen klaren Fokus auf die Vermittlung von Basiskompetenzen zu legen, Bildungsqualität durch jährliche deutschlandweite Tests zu sichern, den Schulen mehr Handlungsfreiheit zu geben und Föderalismus und Verwaltung effektiver zu gestalten. Reformvorschläge für größere Chancengerechtigkeit bestehen darin, Schulen in herausfordernden Lagen gezielt zu unterstützen, benachteiligte Kinder durch Nachhilfe- und Mentoring- Programme zu fördern, frühkindliche Bildungsangebote für benachteiligte Kinder und ihre Familien auszubauen und die sprachliche Entwicklung früh zu testen und zu fördern.
Bildungsleistungen verbessern, Chancengerechtigkeit erhöhen. ifo Schnelldienst 78 (1): 27-32, 2025
25 PISA-Punkte kosten rund 14 Billionen Euro: Deutschlands Bildungssystem aus volkswirtschaftlicher Sicht. Forschung & Lehre 32 (1): 24-25, 2025