Präferenzen für Bildungsausgaben

In einem Forschungsprojekt, das neben den Daten des ifo Bildungsbarometers auch vergleichbare Daten des Program on Education Policy and Governance der Harvard University für die USA nutzt, gehen wir der Frage nach, ob die Bereitschaft für höhere Bildungsausgaben davon abhängt, wie hoch diese aktuell sind und ob die Bevölkerung darüber Bescheid weiß. Randomisierte Informationsbereitstellungen in repräsentativen Meinungsumfragen in den beiden Ländern zeigen, dass die Zustimmung zu höheren Bildungsausgaben und Lehrergehältern sowohl bei Deutschen als auch Amerikanern abnimmt, wenn sie über das aktuelle Ausgabenniveau informiert werden. Die Effekte der Informationsbereitstellung auf die präferierten Bildungsausgaben sind deutlich größer für diejenigen Befragten, die die Höhe der aktuellen Ausgaben zuvor unterschätzt hatten.

Weitere Ergebnisse für die Schweiz bestätigen die Erkenntnisse für Deutschland und die USA, dass die Effekte von Informationsbereitstellung über verschiedene Länder hinweg ähnlich auf politische Präferenzen wirken. Die wenigen zwischen den Ländern bestehenden Unterschiede können mit Unterschieden in den Bildungssystemen in Verbindung gebracht werden.


Wissenschaftliche Artikel:

How Information Affects Support for Education Spending: Evidence from Survey Experiments in Germany and the United States (with P. Lergetporer, G Schwerdt, K. Werner, and M.R. West). Journal of Public Economics 167: 138-157, 2018

Information Provision and Preferences for Education Spending: Evidence from Representative Survey Experiments in three Countries (with M. Cattaneo, P. Lergetporer, G. Schwerdt, K. Werner, and S.C. Wolter). European Journal of Political Economy 63: 101876, 2020


Nicht-technischer Beitrag:

Abschnitt 4.1 in:

Public Opinion and the Political Economy of Educational Reforms: A Survey (with M. Busemeyer and P. Lergetporer). European Journal of Political Economy 53: 161-185, 2018