Klassengröße

Die erste Reaktion auf schwache Bildungsleistungen liegt häufig in der Forderung, die Klassengrößen zu verkleinern. Eine umfangreiche Forschungsliteratur zeigt hingegen, dass kleinere Klassen im Allgemeinen nicht zu besseren Schülerleistungen führen. Im internationalen Vergleich weisen Länder mit kleineren Schulklassen keine systematisch besseren Leistungen auf. Auch innerhalb von Ländern lernen Schüler, die in kleineren Klassen unterrichtet werden, zumeist nicht mehr. Dabei sind kleinere Klassen eine sehr kostspielige Maßnahme. Wenn es wirklich um bessere Lernergebnisse für die Kinder und Jugendlichen geht, können Klassengrößen und höhere Ausgaben im Allgemeinen nicht der Hauptansatzpunkt sein. Stattdessen muss man sich anderen Reformen zuwenden, etwa im Bereich von externen Prüfungen, Schulautonomie und Wettbewerb.


Hier erfahren Sie mehr über meine Forschung zu diesem Thema.

Meine wichtigsten wissenschaftlichen Artikel zum Thema sind:

Class-Size Effects in School Systems around the World: Evidence from Between-Grade Variation in TIMSS (with M.R. West). European Economic Review 50 (3): 695-736, 2006

Educational Production in Europe. Economic Policy 20 (43): 445-504, 2005

Einen nicht-technischen Überblick gebe ich in:

Kleinere Klassen = bessere Leistungen? ifo Schnelldienst 58 (17): 6-15, 2005

Zwei Beiträge über unsere Forschungsergebnisse:

Gute Schulen sind keine Frage des Geldes. "Wissenswert"-Beitrag im Handelsblatt vom 12.2.2007 über unsere Forschung anhand der internationalen Schülerleistungstests

Kleine Klassen machen auch nicht schlauer. Sonntagsökonom in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 18.9.2005 über unsere Forschung zum Einfluss von Klassengrößen auf Schülerleistungen

Das dritte Kapitel meines Buches von 2007 beschreibt die Befunde zu Klassengrößen und Ausgaben:

Letzte Chance für gute Schulen: Die 12 großen Irrtümer und was wir wirklich ändern müssen. Munich: ZS Verlag Zabert Sandmann, 2007