2010

Ötztaler Radmarathon 2010

Ich habe einen Traum. Der Slogan zum legendären Ötztaler Radmarathon

beschreibt mit ein paar Worten eine ganz besondere Herausforderung unter den Hobbyradsportlern. Die große Reise über die härteste Einbahnstrasse der Welt beginnt mit dem ersten Tritt. Dieser beginnt in Sölden, dort standen am 29. August genau 4173 Teilnehmer am Start um die 238 km und 5.500 Höhenmeter über vier Alpenpässe unter die Räder zu nehmen. Unter ihnen acht Fahrer, die für den TV Elm gestartet waren.

Auch zum 30. Jubiläumsmarathon wurde die Streckenführung nicht geändert. Die anspruchsvolle Strecke zwingt die Teilnehmer zu Höchstleistungen in Nord- und Südtirol. Um 6:45Uhr bei 3°C Außentemperatur rollten die Elmer Fahrer zunächst bergab bis nach Ötz. Von dort aus ging es über das 2020 Meter hohe Kühtai über den ersten Pass nach Innsbruck. Die ultraschnelle Bergabpassage verlangte von unseren Fahrern die volle Aufmerksamkeit, da in diesem Streckenabschnitt mit freilaufenden Kühen zu rechnen war. Es folgte der lange, aber mit höchstens 12 Prozent Steigung, gemächliche Anstieg über die alte Brennerstrasse.

Vom Brenner

aus ging es wieder abwärts nach Sterzing in Italien. Doch an Verschnaufen war nicht zu denken! Es folgte der dritte steile Anstieg auf den 2090 Meter hohen Jaufenpass. Die da rauffolgende Abfahrt mit ihren zahlreichen Kehren auf dem Weg nach St. Leonhard im Passeiertal strapazierte zum wiederholten Mal die Nackenmuskulatur. Der bevorstehende gefürchtete letzte Anstieg war nur noch reine Kopfsache, denn die Beine wollten schon lange nicht mehr.

Es folgte der fast 29 Kilometer lange Anstieg auf das 2509 Meter hohe Timmelsjoch, der höchsten Passstraße Österreichs. Der Anstieg ist mit 1759 Höhenmetern der längste und anstrengendste des Ötztaler Radmarathons und nach fast 200 Kilometern Strecke in den Beinen sicher die größte Herausforderung für die Radfahrer. Mit jeder Stunde, die man beim Ötztaler im Sattel sitzt, verliert der Begriff Zeit an Bedeutung. Der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite und schenkte den Teilnehmern optimale Bedingungen.

So konnte Frank, der sich der Tortour zum ersten Mal stellte, eine sensationelle Zeit erreichen. Mit 9:00:43 war er vom Elmer Team an diesem Tag der Schnellste. Dicht gefolgt von Martin mit 9:05:24, der sein Vorjahresergebnis nochmals verbessern konnte. Insgesamt konnte Martin den Ötztaler bereits zum dritten Mal beenden. Andreas, der für unser Team gestartet war, verbesserte sich ebenfalls auf 9:20:44. Für Mark war es die zweite Teilnahme, daher war das Streckenprofil bekannt. Die gute Vorbereitung und das intensive Jahrestraining wurden mit 9:50:07 belohnt. Auch Alex kannte die Strapazen bereits vom letzten Jahr. Als Zielvorgabe sollte die 11Std Marke dieses Jahr unterboten werden. Bei der Überquerung der Zeitnahme in Sölden blieb dann die Uhr bei 10:01:00 stehen. Die beiden Gastfahrer Marc (10:01:15) und Marco (12:34:03), die ebenfalls das Team TV Elm bei diesem Extremmarathon vertraten, erreichten das Ziel in einer verbesserten Zeit bzw. als Neuling in einer respektablen Zeit. Das konsequente Jahrestraining mit den vorbereiteten Höhenmetern hatten auch für Joachim, der sich ebenso zum ersten Mal der enormen Anstrengung stellte, ein positives Ende. Er erreichte das Ziel in 12:34:11 und gehört somit zu den Ötztal Finisher.

Folglich konnte er das begehrte Finishertrikot entgegen nehmen. Der Ötztaler Radmarathon wird auch als die "Mutter aller Radmarathons genannt" ist seinem Ruf wieder mal gerecht geworden. Von den Schmerzen, der Kälte und dem mentalem Druck einmal abgesehen, ist dieser Rad-Klassiker eine rundum perfekte Veranstaltung. An dieser Stelle noch ein Dankeschön an den mit gereisten Betreuerstab, der die Sportler bestens unterstützt hatte. A.P.