Saarlandschwein 2021

Saarlandschwein 2021

Seit einigen Jahren hat sich in der saarländischen Radsportgemeinde ein Schwein verirrt, welches regelmäßig im August gejagt wird. Die Rede ist vom Saarlandschwein.

Zur Erklärung: Eine Gruppe von Radfahrern fährt an der Grenze unseres Landes vorbei und der Streckenverlauf mit seinen 311Km und 3.800Hm ergibt dann bei einer GPS-Aufzeichnung den Tierumriss. Und schon ist das Saarlandschwein geboren. Erfinder der Aktion ist der Radsportclub Überherrn, der wieder eingeladen hat.

Dieses Jahr wird das Team TV Elm von vier Fahrern vertreten. In der Startaufstellung um 5:45Uhr in der Früh steht Mimo, unser Senior, der unbedingt in den 300-Club beitreten will und Thomas, der nie vom großen Blatt schaltet und dabei die Kette dermaßen beansprucht, dass diese mit jeder Kurbelumdrehung nach Entlastung schreit. Des Weiteren fährt Mark mit, der das Schwein schon letztes Jahr gesehen hat und die Strapazen kennt. Auch Alex nimmt die Marathonherausforderung an, schließlich fährt er gerne bergauf und noch lieber bergab. Denn die vielen kleinen Hügeln und Rampen ergeben am Schluss auch einen Berg. Vereint führt die Gruppenfahrt von Altforweiler westlich an der Frankreichgrenze vorbei bis an der Mosel der Streckenverlauf in die Waagerechte übergeht und der Schweinerüssel somit durchfahren ist. Es beginnt eine Berg- und Talfahrt über den Schweinerücken, hier werden Höhenmeter aufgebaut. Wer jetzt ans Essen denkt, liegt nicht falsch. Mehrere Verpflegungsstellen sorgen unterwegs für den richtigen Energiehaushalt. Ab Freisen fahren wir nach Süden und somit immer talwärts bis im Bliesgau über einige Höhenunterschiede Saargemünd passiert wird und in Saarbrücken die Hinterpfote erreicht ist. Der letzte Teil durchquert den Warndt und schließt folglich unsere Saarlandumrundung ab. Das Saarland mit seinen tollen Ausblicken ist schön und in einer gutgelaunten Radfahrergruppe bei besten Wetterverhältnissen vergisst man schnell die Strapazen, die eine solche Tour mit sich bringt. Es ist kein Rennen, dennoch verlangt eine 300Km Runde viel Kondition, mentale Stärke und die Bereitschaft den inneren Schweinehund zu besiegen. Nach ca. 11Std Nettofahrzeit wird die kleine Gruppe in der Dämmerung am Startpunkt mit Applaus begrüßt. Als Belohnung verteilt der Veranstalter Urkunde und Medaille und schnell sind die Schmerzen im Gesäß, die Nackenverspannungen, die Armverkrampfungen, die technischen Defekte und der Ärger mit uneinsichtigen Autofahrern vergessen. Wie immer hat der RSC Überherrn mit seinen Guides und der guten Organisation hervorragende Arbeit geleistet. Das Elmer Team war schon mehrmals dabei und wird auch die nächste Sau bezwingen. A.P.

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