2010

anzufreunden blieb nicht. Auf dem Weg Richtung Kleen Bach musste das Gleichgewichtsorgan bereits erste Manöver korrigieren. Unter dem Schnee war stellenweise pures Eis versteckt. Die angespannte Situation sollte uns auf unserer eineinhalbstündigen Ausfahrt begleiten. Die Kälte war heute nicht das Problem, denn durch das permanente Abscannen des zu befahrenen Wegabschnittes war der Körper in dauernder Alarmbereitschaft. Der Puls dementsprechend auf hohem Niveau.

Im Wald machten unter anderem die hartgefrorenen Pferdeabdrücke aus unserer Tour einen Slalomkurs, bei dem jede kleine Unachtsamkeit mit einem Vorderradschlenker bestraft wurde. Geht vorne das Rad seinen eigenen Weg, so schießt schlagartig ein Adrenalinstoß durch den Körper. Der dann mit allen zur Verfügung stehenden Muskelpartien der Physik zu trotzen versucht.

Im Klartext, die Beine versuchen noch kurz vor dem befürchteten Sturz die Schuhe aus dem SPD System auszuklinken, die Arme reagieren auf den fehlenden Bodenkontakt so sensibel, so dass sie die fahrdynamischen Eigenschaften noch aufrecht zuhalten versuchen und aus dem Mund ist ein Aufschrei zu hören, der als Glücksgefühl zu verstehen ist, wenn die Gleichgewichtsaktion gelungen ist.

Eine MTB-Fahrt durch den Schnee beansprucht weniger die Beine, sondern vielmehr die in Skihandschuhen eingepackten Hände, die den Lenkergriff so fest umkrallen, als ob die Totenstarre bereits eingesetzt hätte. Ein weiterer Kraftakt ist das gleichzeitige Jonglieren mit der Bremse, weil das Zusammenspiel von Verzögerung und dem dazugehörigen Drehmoment der Antriebsräder eine für den Untergrund perfekte Symbiose darstellt.

Mit jedem gefahrenem Kilometer bereitete uns der Schnee immer weniger Probleme. Nur die ausgefahrenen Autoreifenspuren verwandelten unseren Parcours in einen Eiskanal. Dieser verzeihte keinen Fehler, so wurde unsere Geschicklichkeit ständig gefordert. Charly hatte schon diese Woche erste Schneeerfahrungen gesammelt. Dementsprechend sicher gleitete er über den Püttlinger Römerweg mit einem Tempo, bei dem ich dachte, er hätte entweder Allradantrieb oder einen dermaßen niedrigen Reifenluftdruck, dass gerade mal der atmosphärische Druck um ein paar Hektopascal überschritten schien.

Wie dem auch sei, die Schneefahrt blieb ohne Sturz und der Spaß kam auch nicht zu kurz. Jedenfalls den Nervenkitzel sollte man einmal im Winter mit erleben. A.P.

Viel Zeit sich mit dem ungewohnten Untergrund

MTB - Bericht vom 11.12.10

Punkt 14Uhr starteten Karl, Andreas und Alex zum Samstagsausflug. Mit der entsprechenden Winterbekleidung fuhren wir los. Wir wollten heute nicht durch den Wald fahren, da die Rutschgefahr durch die restlichen Schneematschfelder zu hoch war. So sollte es kein Geschicklichkeitskurs, sondern eine lockere Grundlagenrunde werden.

Also Richtung Saar und dort entlang nach Burbach an die Schleuse und zurück. Vorher aber erst nach Bous, durch die Kaltnaggisch direkt hinein in das befürchtete Schlammloch. Schnell waren die Brillen mit dem braunen Gemisch übersät, denn die Route glich einem Wattenmeer mit seinem rutschigen Untergrund. Die Bikes waren binnen weniger Minuten nicht mehr zu erkennen. Genau das wollten wir verhindern, glaubten aber nicht so recht daran, denn selbst auf dem Asphalt spritzten uns undefinierte Flüssigkeiten ins Gesicht.

Endlich an der Saar angekommen ließen wir die Ballonreifen rollen. In regelmäßigen Abständen mußten die Augenschutzgläser von ihrem Belag befreit werden. In Völklingen stand plötzlich ein kreisrundes weiß-rotes Verkehrsschild auf dem Radweg und wollte unsere Weiterfahrt unterbinden. Da niemand von uns dieses Schild aus der theoretischen Fahrprüfung kannte, fuhren wir weiter. Offensichtlich musste in den letzten Tagen die Saar über die Ufer getreten sein, denn der Radweg war in seinen tiefer gelegenen Abschnitten mit wellenartigem Schlamm übersät. Die Durchfahrt erforderte von den Bikern äußerste Vorsicht. Ein kleiner Überdreher oder Vorderradschlenker könnte in der dreckigen Brühe enden.

Jedenfalls Richtung Saarbrücken liefen die Räder recht gut, das Tempo war angemessen. Dabei spritzten durch die Rotationsgeschwindigkeit die kleinen flüssigen mit Saarschlamm gemischten Geschoße in die vermummten Gesichter. An der Burbacher Schleuse war das in den letzten Tagen gekenterte Schiff nicht mehr zu sehen, so fuhren wir gleich auf der anderen Seite zurück. Der flussaufwärts wehende Wind, der uns zur schnellen Gangart veranlasste, war plötzlich von vorne zu spüren. Schnell gruppierten wir uns in die typische Windschattenformation. Dabei zog Alex den Kürzeren und musste dem Gegenwind die Stirn bieten. Unter Grundlagentraining verstehe ich etwas anderes! Denn der Rollwiderstand und der angesprochene natürliche Gegner machten aus der Rundfahrt ein herausforderndes Kräftemessen.

In Völklingen verließ uns Karl, der pünktlich seinen Folgetermin einhalten musste. Andreas und Alex rollten noch bis an die neue Ensdorfer Brücke und fuhren am Praktiker hoch Richtung Griesborn. Dabei mussten einige Wasserlöcher durchfahren werden. Um nicht die kleinen Binnengewässer von unten zu sehen, verlangte nochmals zum Schluss unser Gleichgewichtsorgan die volle Aufmerksamkeit. In Schwalbach angekommen, gab es noch das obligatorische Bikeabspritzen, die nassen Klamotten unseren Hausdamen vor die Waschmaschine werfen und schließlich in die mit 35° heißem Wasser gefüllte Badewanne hüpfen. Ein erfolgreicher Tag! A.P.

MTB - Bericht vom 04.12.10

Wo waren unsere designierten Ironmens? Heute konnte man die Immunzellen mit den notwendigen Zutaten auf eine erfolgreiche Triathlonabsolvierung vorbereiten. Damit ist das Abhärten gemeint, welches die Eisenmänner neben dem Trainingsalltag zusätzlich benötigen.

Stattdessen waren Charly und Alex auf dem Marktplatz anzutreffen. Wir fuhren gleich los, denn das Quecksilber stand im negativen Bereich und die äußerlichen Bedingungen waren alles andere als optimal.

MTB - Bilder vom 20.11.10

MTB - Bericht vom 03.11.10

Im Herbst beginnen die Bäume das Chlorophyll abzubauen und als Folge kommen

andere Farben zum Vorschein. Nicht nur die Schwarz-Rot-Weißen Trikots der MTB Gruppe waren an diesem verregneten Novembertag im Elmer Wald zu sehen, sondern auch die herrlichen Farben des Herbstlaubes strahlten mit einem intensiven, warmen Gelbton in die verschwitzten Gesichter.

Die Rennmaschinen wurden in den verdienten Winterschlaf geschickt und die Bikes mit den Ballonreifen und dem komplexen Federungssystem kamen zum Einsatz. Tauscht man den harten, leichten Rennrahmen mit einem entsprechenden auf Gelände getrimmten Untersatz, so benötigt man eine gewisse Umgewöhnungsphase. Diese war relativ kurz, denn Josef, unser Guide, führte das Team direkt auf die mit dichtem Laub übersäten Trails quer durch den Wald.

Der weiche und durchaus sehr rutschige Untergrund forderte eine gewisse Sorgfalt, insbesondere bei den Kurvenfahrten. Der Nieselregen, der uns auf der ganzen Fahrt begleitete, machte die Sache nicht leichter. Die Gruppe war gut unterwegs, denn unser Frontman wählte eine bekannte Strecke, so dass das Höhenprofil nicht zu sehr die Beine strapazierte. Die Brillenträger hatten so ihre Schwierigkeiten. Blieb man kurzzeitig stehen, so machte sich auf den Sehverstärkern ein nebelartiger Aggregatzustand breit und beim Fahren verzerrten die Regentropfen das Waldbild, so dass nicht alle unerwünschten Baumwurzeln erkannt wurden.

Von Stürzen blieben wir verschont, die Kleidung war durchnäßt und die Bikes waren mit Laub geschmückt. Es blieb eine kurze Runde, die unter der Rubrik "schnell vergessen" einzuordnen ist. Der Wetterbericht für Samstag zeigt keine Besserung, also bis dahin an die Regenklamotten denken. A.P.

Rennrad - Bericht vom 23.10.10

Da kann das Wetter noch so schlecht sein, samstags stehen immer die gleichen Gesichter auf dem Marktplatz. Einige allerdings trauten dem Wetterbericht nicht und haben vermutlich eine andere Trainingsart bevorzugt. Ich rede von unseren designierten Ironmans, die möglicherweise im Schwimmbad die ersten Bahnen ziehen. Matz geht die Sache gelassener an und hofft auf eine Slot-Vergabe in Frankfurt. Keine Ahnung was das heißt! Jedenfalls bestand die Gruppe größtenteils aus der zweiten Mannschaft.

So fuhren wir, wie die letzten Ausfahrten auch, gemeinsam los. Der Abteilungsleiter gab kurz die Richtung an und in einem Nebensatz erwähnte er noch den Oberlimberg. Also über Bous auf die B51 nach SLS und dann durch die Stadt nach Wallerfangen. Als ob man es geahnt hätte, wurde unser Formationsflug in Wallerfangen durch einen abbremsenden Autofahrer gestoppt. Was dann passierte spielte sich wie im Zeitraffer ab. Es kam, wie es kommen mußte.

Im Klartext bedeutet dies: Der erste Fahrer in der Gruppe bremst, es dauert ein wenig bis der Zweite zum Bremshebel greift, dann erkennt erst der Dritte, der wiederum verzögert zu bremsen beginnt und deshalb auch schon stärker zupacken muß. Das pflanzt sich nach hinten fort, und spätestens am Ende eines Feldes können bei einer an sich harmlosen, aber etwas unbedacht eingeleiteten Aktion schon mal die Reifen quietschen. Zum Quietschen kam es nicht mehr, denn die Reaktionszeit von Christian war verbraucht und das Hindernis in Form eines Hinterrades des Teamkollegen stand bereits im Weg.

Es blieb nur noch die Ausweichmöglichkeit. Das Gehirn entschied sich in der Schrecksekunde nach rechts und da hat üblicherweise die Bordsteinkante ihren Platz. Der Sturz war nicht mehr zu vermeiden. Wir wissen ja, sobald sich die Geschwindigkeit eines Fahrrades verringert, kann sich das Gleichgewicht aus der Fahrraddynamik nicht mehr aufrecht halten. Die verschiedenen physikalischen Kräfte, die das Geradeausfahren ermöglichen werden schlagartig von der Gravitationskraft beherrscht. Die Erde zeigte ihre Stärke und zog Christian zu sich. Im Augenwinkel konnte ich das Abrollen noch erkennen. In gekonnter Rollbewegung mit dem Rad an den Füßen landete er auf dem Wallerfanger Trottoir.

Jedenfalls würde ich der Flugnummer eine glatte Eins geben. Die neue Goretex-Radhose hatte plötzlich eine Lüftungsöffnung im Kniebereich und der Knöchel schickte erste Schmerzintervalle an das Großhirn. Die Knochen waren heil und der Tapetenwechsel ist in ein paar Tagen Geschichte. Nachdem der Körperscanner keine wesentlichen Verletzungen anzeigte, gehen bei einem richtigen Biker die Gedanken direkt zur Rennmaschine. Diese wurde unmittelbar von den Kollegen begutachtet und nach den üblichen Tests als fahrtauglich befundet. Christian hatte daraufhin keine Lust mehr und ich begleitete ihn nach hause.

Viele von uns haben bereits den Tapetenwechsel hinter sich. Ich hoffe es nicht, aber das Risiko eines erneuten Mißgeschicks fährt immer mit. Der Unfall verdeutlicht, wie gefährlich das Windschattenfahren mit kleinsten Abständen ist. Das Rad-an-Radfahren setzt ein gehöriges Maß an Grundverständnis der auftretenden Mechanismen und der Verhaltensregeln voraus und will darüber hinaus regelrecht geübt sein.

Dies soll keine Lehrstunde werden, aber der Hinweis sollte uns allen nochmals verdeutlichen, dass das Gruppenfahren nur funktioniert, wenn alle sich an die Regeln halten. Nur wer vorne fährt, hat freie Sicht und kann die Verkehrssituation am besten einschätzen. Wenn abgebogen wird, wenn angehalten werden soll oder wenn gravierende Unebenheiten in der Fahrbahn auftauchen, muss dies von vorne nach hinten durchgegeben werden, um Auffahrunfälle oder Schäden am Fahrrad etwa durch ein Schlagloch zu vermeiden.

Gefragt sind dann klare Zeichen. Die Handzeichen sind uns allen bekannt und werden auch von uns allen konsequent benutzt. So, schluß mit dem Thema, weiter zum Bericht. Nachdem ich unseren Verletzten bis nach Schwalbach begleitete wollte ich der Gruppe noch entgegen fahren, die über Dillingen kommend den Heimweg antrat. Die ersten Regentropfen beeinflußten allerdings meine Entscheidung, so dass ich zweimal überlegen mußte. Dennoch gewann der innere Schweinehund und so traf ich die Jungs tatsächlich in Nalbach wieder.

Gemeinsam trotzen wir der herbstlichen Kälte und rollten mit überdurchschnittlichem Tempo den verbleibenden Kilometer entgegen. Ohne Hubi-Abschluß geht es auch bei regengefüllten Wolken nicht. Drei Biker nahmen noch das obligatorische Weizenbier mit. A.P.

Rennrad - Bericht vom 09.10.10

Es war wiedermal so ein wunderschöner spät sommerlicher, besser gesagt, früh herbstlicher warmer Samstag. Die Sonne färbte die herabfallenden Blätter in ein buntes Farbenspiel und auf dem Elmer Marktplatz regierte die Farbe Schwarz-Rot-Weiß. Der Elmer Traditionsverein stand mit seiner fast kompletten Mannschaft startbereit zu seiner Trainingsrunde. Die Radfahrer/in waren alle gut gelaunt und Andreas nutzte die Aufmerksamkeit um seine Einladung los zu werden.Hoffentlich ist ihm bewußt, was er sich damit eingehandelt hat, wenn die versoffene Clique vor der Tür steht.

Matz hatte schnell die Strecke bestimmt, es sollte durch das Haustadter Tal gehen. Die erste Mannschaft entschloß sich dem Team 2 anzuschließen - oder umgekehrt. Die Pedale klickten und so manch ein Zweitermannschaftsfahrer hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Warum eigentlich? Weil die letzten gemeinsamen Ausfahrten immer mit einem über 30ziger Schnitt endeten. Verkehrte Welt! Schließlich wollten alle die Sonnenstrahlen nutzen um die Rennmaschinen einem letzten Härtetest zu unterziehen.

Kurz und flach war der Slogan und jeder wußte, wenn dieser Spruch fällt, werden anstatt die Beine zu schonen und auf den Winterbetrieb vorzubereiten, die letzten Reserven mobilisiert um an die Pulsgrenzen zu gelangen. Die riesige Gruppe machte sich auf den Weg und bereits auf der Hauptstraße hatten wir einige Fanfahrzeuge blockiert. Das Überholen ist halt schwierig, bringt uns aber nicht aus der Ruhe. Schließlich bezahlen wir ja auch Strassensteuern.

Die äußerlichen Bedingungen waren optimal und so formierten sich die Pacemaker im vorderen Bereich. Ab dann konnte man auf den Geschwindigkeitsanzeigern immer eine 30 ablesen. Das ging bis nach Schmelz so. Obwohl hier mit einem lauen Gegenlüftchen aus Osten zu kämpfen war, blieb das Tempo für die Nachsaison viel zu hoch. Die Jungs waren noch alle zusammen bis plötzlich der lang gezogene nicht ganz steile Michelbachanstieg auf dem Programm stand. Unsere bewährten Bergspezialisten erhöhten die Trittfrequenz und so langsam erreichten die Pulsmesser ihre eingestellten Maximalwerte. Einige Topfahrer vergaßen wohl die Kette vom großen Blatt zu schalten, denn die Umdrehungsgeschwindigkeiten der Hinterritzeln glichen einer Sprintwertung.

Das Öl versuchte sich noch an den Kettengliedern zu halten, aber die Fliehkraft war größer als die Adhäsionskraft. Das Feld zog sich nun auseinander und im vorderen Bereich wurde Blut und Wasser geschwitzt. "Quäl dich du Sau", den Spruch kennt man. Er symbolisiert die Schmerzen, die beim Bergklettern mit überhöhter Geschwindigkeit entstehen. Der kleine Hügel war aber zeitlich begrenzt und die ersten Ankömmlinge nutzen die kleine Wartepause um die Blase zu entleeren. Das war allerdings nicht so einfach, da mit einem 180ziger Puls das Öffnungsventil nur stoßweise reagierte. So wurde die Pinkelpause etwas länger und der gewünschte Entleerungsprozess konnte nicht ganz abgeschlossen werden, da die Nachkömmlinge bereits die Weiterfahrt aufgenommen hatten.

Nun folgte eine schnelle Bergabpassage in Richtung Reimsbach, bei der die L156 zu einer Rennstrecke wurde. Die voreilende Gruppe war sehr schnell unterwegs, so daß die Nachzügler so ihre Schwierigkeiten hatte dem Zug zu folgen. In Oppen machte die Ortsgeschwindigkeitsanzeige ein grimmiges Gesicht, denn auf der Anzeigetafel stand weit über 50Km/h. Schließlich konnten wir die Gruppe einholen und gemeinsam ging die Reise weiter durch das Haustadter Tal. Der Körper verlangte mittlerweile nach Kohlenhydrate, alsbald flogen die ersten Schalen der gelben Naturprodukte links und rechts aus dem Peloton. Harald bemerkte wohl, dass ich nur eine Flasche dabei hatte und bot mir als vorbildliches Teammitglied seine Trinkflasche an. Ich hatte jedenfalls die Geste mit dem Flaschenwink so gedeutet.

Die Ampel in Beckingen war ein willkommener Break, sollte aber nicht von langer Dauer sein. Das grüne Licht forderte uns zur Weiterfahrt auf und so manch ein Biker hatte seine Launch-Control nicht im Griff und hinterließ einen schwarzen Streifen auf dem Asphalt. Es folgte die bekannte Rennbahn zwischen Rehlingen und Wallerfangen, bei der gerne mal der Gasfuß unkontrolliert durchgedrückt wird. Hier versuchten sich mehrere Fahrer in Szene zu setzen und das Feld kam nicht zur Ruhe. Dabei verloren wir einige Fahrer, die den Anschluß verpaßten, weil ein unachtsamer Autofahrer sein Vorfahrtsrecht anmeldete.

Die Jungs mußten alleine weiterfahren, da der Zug unbewußt das Tempo beibehielt. Sorry! Mit jeder Tour wird der obligatorische Ortssprint nach Wallerfangen früher angesetzt. Ich zog das Führungsgespann auf die Zielgerade und dann schossen die Rennmaschinen an mir vorbei, das ich dachte, der Sog würde mir meine Plomben aus den Zähnen ziehen. Wer das grüne Trikot letztendlich bekam, konnte ich nicht erkennen. Es muß wohl am Wetter gelegen haben, daß alle so hoch motiviert waren. Denn niemand dachte ans Ausrollen, vielmehr fand der Sprintkrimi seinen Höhepunkt auf der Elmer Hauptstraße, der endlich beim Hubi sein Ende fand. Wenn ich mich nicht verhört habe, machte die Zahl 33 die Runde. Wenn das nicht ein neuer Durchschnittsrekord beider Teams ist? A.P.

RTF - Fraulautern vom 19.09.10

Radfahrer sind schon harte Kerle. Es gibt welche, die stehen in aller Herrgott’s früh auf, um bei 5°C Außentemperatur Fahrrad zu fahren. Andere wiederum bleiben bei Mutti im Bett liegen weil der Vorabend feucht fröhlich verlief oder weil der Tanzabend die volle Aufmerksamkeit verlangte. Die Temperatur wird durch die mittlere kinetische Bewegungsenergie der Teilchen bestimmt. Am Morgen des 19.09. bewegten sich die Teilchen etwas langsamer, denn die vier Radsportler vom Team TV Elm bemerkten den Verlust der Wärme anhand der gefrorenen Fingerspitzen und der vereisten Brillen.

Die RTF Saison verabschiedete sich mit der letzten Rundfahrt des RSV Fraulautern. Die tiefen Sonnenstrahlen begleiteten Joachim, Andreas, Christian und meine Wenigkeit zum Startpunkt nach Steinrausch. Am Start warteten wir noch auf die weiteren Kollegen. Diese konnten oder wollten nicht kommen, so fuhren wir dann los. Mit zwei „Komet“ Kollegen ging es auf die mittlere Strecke, in der Hoffnung, dass bald die Sonnenenergie unsere Körper zusätzlich motivierte. Der Streckenplan zeigte keine besonderen Höhenmeter auf, so dass wir uns auf eine temporeiche Flachetappe einstellen konnten. Damit der Blutdruck und somit die Betriebstemperatur sich gleich im roten Bereich einpendeln konnte, eröffnete ich die Pace mit der entsprechenden Geschwindigkeit. Es dauerte nicht lange und die Kollegen aus Völklingen ließen uns ziehen.

Kurz darauf bekam ich dann auch schon die gelbe Karte aus dem Team gezeigt. Mein Schachzug ging auf, denn ab diesem Zeitpunkt durfte ich nicht mehr vorne fahren. An der ersten Verpflegungsstelle wurden wir mit Kaffee, Kuchen und hausgemachten Honigbroten begrüßt. Nicht schlecht für den Anfang. Die Tour verlief dann unspektakulär weiter. Das Tempo hielt sich in Grenzen, schließlich wollten wir den Saisonabschluß genießen. Irgendwann kurz vor dem Etappenziel an der Saarwellinger Ampel wartend kam uns ein Fahrzeug entgegen mit einem verärgerten Fahrer, der uns aus dem Auto beschimpfte. Das Gesicht fiel uns direkt auf. Es war der zu anfangs beschriebene Teamkollege, der seinen Arsch nicht aus dem Bett bekam und am Vorabend bei einem weiteren Teamkollegen mit einer brennenden Zigarre und alkoholisiertem Getränk beobachtet wurde.

Jedenfalls die Trainingspunkte sind ihm sicher, nämlich die in Flensburg. Im Zielbereich erwartete uns ein weiteres bekanntes Gesicht. SuperHarry saß mit seiner Ausgehmontur zwischen den Radfahrern. Hier wurden wir per Handschlag begrüßt, jedenfalls eine super Sache, die mit einem Bonuspunkt honoriert werden sollte. Zum Saisonabschluß nochmals eine schöne Tour mit einer vergnügten Gruppe, die sich tapfer durch Kälte und Anstrengung geschlagen hat. A.P.

RTF - Schwarzenholz vom 05.09.10

Gut gelaunt saßen die Biker der 2. Gruppe nach dem Samstagstraining am Bierstand der "Spanischen Bergziege" in Schwarzenholz. Unser neues Vereinsmitglied Christian gab seinen Einstand und sichtlich erfreut war die Gruppe darüber, dass ein Spender den erfolgreichen Trainingstag beendete. Als Matz und ich dazu stießen war auf dem Biertisch neben den vielen vollen und leeren Biergläsern kein Platz mehr zu finden. Offensichtlich wurde im Team 2 mit den Kilometern gespart, stattdessen wurde das Schwarzenholzer Radsportevent als Alibi genutzt um den Alkoholhaushalt wieder herzustellen.

Wie dem auch sei, die Jungs hatten die folgende RTF auf 7:30Uhr terminiert. Vorher trafen sich die Frühaufsteher an der Schwalbacher Kirche. Bei 5°C Außentemperatur (gefühlt mind. 1°C) starteten Josef, Christian, Gerhard, Wolfgang und ich Richtung Schwarzenholz. Irgendwann hechelte jemand von hinten herbei und begrüßte uns mit einem freundlichen Moin. Joachim hatte es auch aus den Federn geschafft und mußte mit etwas erhöhtem Puls der Truppe hinterher fahren. In Schwarzenholz angekommen warteten schon Horst und Charly ungeduldig auf die Elmer Fahrer. Sogleich ging es auf die Strecke und Horst bestimmte in gewohnter Manier das Anfangstempo. Schließlich mußten die gefrorenen Muskelpartien auf Betriebstemperatur gebracht werden.

Vor uns radelte ein Ötztal Finishertrikot Richtung Schwalbach. Schnell hatten wir die kleine Gruppe eingeholt und eröffneten während der Fahrt den Ötzi-Erfahrungsaustausch. Auch ich hatte das begehrte Trikot an und fühlte den Respekt von allen anwesenden Fahrer. Gerhard konnte es nicht fassen, auf gleicher Höhe neben einem Ötzi Finisher zu fahren. Ich bot ihm sogleich ein Autogramm an, nur leider hatte ich keinen Stift zur Hand. Stattdessen durfte er einmal das Trikot berühren.

Die Stimmung war gut und ich wunderte mich, dass auf den ersten Kilometern ein so hohes Tempo angegangen wird. Horst, unser ältester Fahrer, war immer vorne zu erkennen. Das Team folgte ehrfürchtig dem betagten Pacemaker ohne Worte. Plötzlich stand er vor uns, der Oberlimberg. Dieser gefürchtete saarländische Anstieg konnte Joachim nicht widerstehen und kletterte in Ötzi-Manier den Hügel hinauf. Die Gruppe sammelte sich oben wieder und die Tour verlief ohne nennenswerte Ereignisse weiter. Hin und wieder mußte ich nach vorne um den Schnitt nicht unter 25 fallen zu lassen. Egal welches Tempo gerade vorne auf der Uhr stand, die hochmotivierten Jungs hielten Rad an Rad die Geschwindigkeit mit.

Josef hatte hinter seinem Sattel einen Rucksack aufgeschnallt. Ich fragte mich die ganze Zeit, was da wohl drin sei. Verpflegung konnte es nicht sein, schließlich wurden wir an den Kontrollstellen bestens versorgt. Später erfuhr ich, dass er für alle Klimazonen entsprechende Kleidung mit geführt hatte. Die Teammitglieder nutzten den Gepäckservice und gaben ihre überflüssigen Klamotten bei Josef ab. Dessen Equipment wurde immer schwerer, was die Anderen wenig kümmerte. Jedenfalls war Josef bei den Bergabpassagen immer vorne dabei, so dass der Bremsfallschirm aus dem Rucksack kurzzeitig benötigt wurde.

Unterwegs trafen wir die Ford-Leute und andere gewohnte Gesichter. Die Radfahrgemeinde war unter sich! An einer Verpflegungsstelle wurde Joachim vermißt. Er hatte noch in der Kirche eine Kerze angezündet und die schwächenden Teammitglieder in sein Gebet aufgenommen. Offensichtlich bemerkte er erste Defizite, die alsbald durch eine unbekannte Kraft verschwanden. Irgendwie hatten die Jungs nach den Käse- und Salamibroten gefallen an den hohen Geschwindigkeiten bei den Flachetappen gefunden, so dass auch mal die 30 überschritten wurde.

Die Sonne strahlte mittlerweile auf die Gehirnzellen und ich befürchtete, dass dem einen oder anderen Fahrer die Sicherung durchgebrannt sei. Denn das Tempo zwischen Schmelz und Nalbach erreichte Team 1 - Niveau. Gerhard drehte konstant an der 52ziger Kurbel und die Kettenglieder hatten keine Erholungsphase mehr um das Fett gleichmäßig zu verteilen. Die Gruppe war schon lange nicht mehr zusammen und Gerhard und ich flogen im Formationsflug in den Nalbacher Kreisverkehr. Ab Saarwellingen mußte ich das Team verlassen um den kürzesten Weg nach hause zu nehmen, ansonsten gibt es Ärger. Ich hoffe, ihr habt noch in Schwarzenholz ein verdientes Abschlußbier genossen. Jedenfalls war dies eine schöne Tour! A.P.

Marathon - Völklingen vom 27.06.10

Bei sommerlichen Temperaturen waren am Sonntag 6 Radsportler vom Team + Gastfahrer Mark beim Massenstart anwesend! Anfangs ging es gleich zur Sache, das Tempo wurde vom Gesamtfeld vorgegeben. Ich schätze über 60 Starter fuhren Richtung Warndtwald. Dort löste sich das Spitzenfeld ab.

Mittendrin 5 Elmer, die sich direkt im vorderen Bereich positionierten. Joachim und Frank bildeten eine Zweckgemeinschaft und sind hoffentlich gut angekommen! Ab K1 war klar, dass das Elmer Team mit den Fahrern Matz, Leo, Mark, Mark und ich die Pace vorgeben. Es bildete sich eine Gruppe von ca. 10 Mann, die sich bis K5 in Schengen zusammenhielt.

Die Uhr zeigte bis dorthin 155Km und 33.7 Schnitt! Leider gab es nach Cattenom einen Zwischenfall. Nein, nicht der Atomreaktor war der Auslöser, sondern Leo mußte schmerzhaften Bodenkontakt melden. Gott sei dank nur Schürfwunden und das Material war auch nicht beschädigt. Gute Besserung auf diesem Weg. Er konnte weiterfahren und gab sogar das Tempo ab Schengen wie gewohnt vor.

Ich mußte in dem hügeligen Terrain die Kollegen ziehen lassen. Das Tempo, die Temperatur und ein Jucken im Kniebereich verlangsamte meine Alleinfahrt. Dennoch im Ziel hatte ich noch immer einen Schnitt von 31,5. Die schnellste Marathontour für mich! Jedenfalls eine gelungene Mannschaftsleistung, die Elmer Trikots haben einen guten Eindruck hinterlassen! A.P.

Rennrad - Bericht vom 22.05.10

Da am Samstag vor 2 Wochen von der Speed-Gruppe außer mir keiner am Start war, vermutete ich einen Komplott. Warum streikten die Kollegen? Waren es die Forumsdiskussionen, vielleicht das zu harte Training oder was auch immer? Vermutlich war es die Ruhe vor dem Schmelz-Marathon. Egal, ich schloß ich mich der Gruppe 2 an, die immer stark vertreten ist.

Wir fuhren eine Frankreichrunde und Andreas und ich hängten noch eine Schleife dran, um die 100 voll zu machen. Die Welt war wieder in Ordnung, denn am Samstag, den 22. war die Gruppe wieder vollständig. Das Wetter zeigte sich erstmals von seiner besten Seite. Der richtige Zeitpunkt also um die Carbonbikes auszupacken. Während der Streckenberatung bleibt immer ein bißchen Zeit um das Material der Kollegen zu erkunden. Denn schlechte Beine werden durch gutes Equipment ausgeglichen. Das Augenmerk fiel auf Harald, nicht wegen der schlechten Beine, sondern weil er plötzlich mit einem Süsswaren-Hersteller gesponserten Carbonbike am Start stand.

Die Gerüchteküche lief auf Hochtouren. Unter den Fahrerkollegen sprach man von einem Leih- oder Testfahrrad, war es vielleicht ein getarnter Prototyp? Auf der Strecke erfuhr ich dann, dass es tatsächlich ein Original Storck Carbon Renner mit Vollausstattung ist. Sogar die gefürchtete Evolution of Perfection war mit an Bord. Wir erinnern uns, mit dieser Technologie wird ein Perpetuum mobile erster Art umgangen.

Schließlich fuhren wir los und während der Fahrt meinte Dirk, warum ich bei den sommerlichen Temperaturen mit einer langen Hose unterwegs wäre. Meine neue Frisur im Wadenbereich war wohl nicht zu übersehen. Zugegeben, die lästigen Mücken, die ich während der Fahrt aufsammle, stören ungemein. Des weiteren müssen sich die Hintermänner mit Brillen vor den sich lösenden Insekten schützen. Ein weiterer Vorteil von Beinrasuren sind die Punkte, die auf den Schaumdosen und Rasierklingen zum Sammeln animieren.

Harald verriet sein Geheimnis. Sein Bike wurde von Wilkinson unterstützt, das Ergebnis jahrelanges Ausfüllen der Sammelkarten. Auch Dirk wurde als Stammkunde von Gillette mit einem neuen Renner belohnt. Um beim Thema zu bleiben. Bei einem Ampelstopp juckte es Dirk an den Beinen, weil er zu dicht an meiner Hecke stand. Er befürchtete ein Überspringen von Kleininsekten, sogleich wurde Zeckenalarm verkündet. Obwohl das Hauptthema uns eine weile beschäftigte, sind wir auch Rad gefahren. Und das nicht gerade langsam. Trotz des relativ hohen Tempos (31ziger Schnitt), hatten wir eine Menge Spaß während der Tour.

Es muß noch erwähnt werden, dass Mark unterwegs mit einem BMW Fahrer Freundschaft geschlossen hatte. Dieser ist unachtsam rückwärts in die Strasse gefahren und hat unsere Kolonne dadurch gefährdet. Mark nahm das zum Anlaß seine Stimmbänder etwas zu erregen, um den Fahrer mit den entsprechenden Schimpfwörtern zu bombardieren. Das war mir eine Lehre, beruflich möchte ich Mark ungern im Strassenverkehr begegnen.

Die letzten Kilometer endeten wie gewöhnlich mit einem verschärften Tempovorstoß eingangs Sprengen. Wir waren alle gut drauf, so daß die 50 km/h gemeinsam im Ort konstant gehalten werden konnten. Als dann Jan Ullrich (Name von der Redaktion geändert, weil dieser nicht als Führungsfahrer genannt werden möchte - siehe Forum) mit seinen mächtigen Oberschenkeln nochmals verstärkt die Kette über das kleinste Hinterradritzel spannte, wurden kurzzeitig die 55 km/h (in Worten: fünfundfünfzig) überschritten. Dann rollten wir Richtung Hubbi aus, schließlich wollten alle bei der Ford RTF teilnehmen! A.P.

Rennrad - Bericht vom 08.05.10

In den letzten Forumsbeiträgen wurden viele interessante Meinungen angesprochen. Als Schwerpunkt konnte ich das harte Training und den fehlenden Spaß herauslesen. Genau diesen Punkt habe ich im folgenden Bericht konkretisiert. Er soll verdeutlichen, daß wir keine Profis sind und sicherlich auch keine werden wollen. Unsere Leistungsunterschiede sind nicht besonders groß, jeder kennt seine Stärken und vor allem die Schwächen der Teamkameraden.

Genau hier liegt das Problem. Durch den inneren Schweinehund getrieben versuchen wir immer mit dem Stärksten mitzuhalten. Dadurch wird, je nach Fahrsituation (Berg oder Flachetappe), automatisch ein hohes Leistungsniveau erreicht, weil im Team immer jemand gerade sein Potential ausspielt. Genau das wird aber auch von einer Gruppe verlangt. Wir nehmen dabei leider zu wenig Rücksicht auf das schwächste Glied. Schließlich sind wir nicht immer alle am Samstag in Topform. Jedoch sollten wir jetzt nicht alles schlecht reden, denn die Saison hat erst angefangen. Genügend Zeit also bei den nächsten Touren die Sache zu bereden und zu verbessern.

Und jetzt zur Zusammenfassung vom letzten Samstag. Als ich auf dem Marktplatz eintraf, war das Fachgeschwätz schon im vollen Gange. Es wurde über Termine der Körprich RTF diskutiert und die Routenführung des heutigen Trainingstages vereinbart. Als ich so in die Gruppe blicke, ist mir aufgefallen, daß das Speed-Team in seiner stärksten Besetzung antrat. Das versprach wieder eine interessante Tour zu werden. Da ich mich in der Runde der zweiten Mannschaft aufhielt, bekam ich die Streckenführung nicht mit. Unterwegs erfuhr ich, daß die gefürchteten Anstiege Merchingen, Mettlach und Orschholz auf der Agenda standen und eine Hundert um 18 Uhr auf dem Tacho stehen muß.

Hätte ich das alles früher gewußt, wäre ich wahrscheinlich nicht gekommen. Damals hatte ich vor Prüfungen und vorm Zahnarzt das gewohnte Lampenfieber, heute fahre ich Samstags immer mit Bauchweh auf den Marktplatz, weil dort unsere hochkarätigen Topfahrer mit ihren Rennmaschinen stehen und insgeheim die Schmerzen der Anderen herbeisehnen. Ich zähle mich zu den Anderen, denn Radfahren ist auch eine Kopfsache. Wenn man bereits beim Start mit solchen überdimensionierten Musculus quadriceps femoris konfrontiert wird und durch die Sonnenbrillen die Kohlenhydrate in den Augen zu erkennen sind, dann hat der Trainingssamstag nichts mehr mit Hobby zu tun, sondern mit purer Angst.

Dirk hat es im Forum angesprochen, wo bleibt der Spaß an der Sache? Ich nahm die Herausforderung an und so fuhren wir los. Irgendwie hat jeder der Teammitglieder eine innere Bestimmung, denn sofort bildeten Leo und SuperHarry das Führungsduo. Entweder hatten die Beiden zu viel Testosteron im Blut oder zu wenig Sex. Wie auch immer, jedenfalls mußte der angestaute Druck raus. Und das machte sich in Form von Geschwindigkeit bemerkbar. Die Mallorcafraktion war auch wieder im Lande. Marc und Marc zeigten ihre braungebrannten Musculus Gastrocnemius und unser Gastfahrer startete mit dem Ötzi-Finishertrikot und weißer Hose.

Diese weiße, durchsichtige Radlerhose hatte es in sich. Marc hatte sich wohl in der Schublade seiner Freundin vergriffen, denn von hinten zeichnete sich die Kontur eines Stringtangas ab. Auf Nachfrage versicherte uns Marc, daß die Hose vom Hersteller so angeboten wird. Naja, wer's glaubt!? In Saarwellingen mußten wir an einer Ampel warten und normalerweise wird dann über die physikalischen Gesetze der Rotationsgeschwindigkeit von Laufrädern diskutiert. Diesmal war mein Bike das Pausenthema. Dirk kannte das Hightec-Material nur aus dem Fernsehen, so wußte er auch nichts mit dem Loch in meinem Carbonschaft anzufangen. So kamen prompt einige Vorschläge zur sinnvollen Nutzung dieser ungewöhnlichen Öffnung. Von des Mannes inniger Freundschaft zu seinem Fahrrad über Ablagemöglichkeiten für Radlernahrung bis hin zur Aufnahme eines Trichters für eventuelles Unwohlsein während einer Bergetappe.

Man sieht, die Kollegen machen sich ernsthafte Sorgen um mich. Die Ampel war grün und der Merchinger Anstieg stand bevor. Die üblichen Motivationssprüche wurden noch kurz vor Beginn der schiefen Ebene raus gelassen. Unmittelbar danach war es ruhig geworden. Nur das laute Ansaugen des Sauerstoffs und Ausatmen des Kohlendioxids waren zu hören. Gut, daß dafür noch keine CO2 Steuer erhoben wird, denn hier wurde einiges produziert. Die Bergwertung erspare ich mir hier, denn die Sportler kennen ihre Stärken, dementsprechend waren auch die Zieleinläufe. Die folgende Flachpassage brachte für die Windschattenfahrer eine kurze Erholungsphase. Nur einer kannte kein Pardon.

Leo drehte die Kurbel mit einer nie dagewesenen Leichtigkeit, so daß er die Gruppe mental demoralisierte. Da war sie wieder, meine Samstagstrainingsphobie. Der nächste Anstieg Richtung Mettlach wurde zügig angefahren, dann sprangen die Ketten nach links und die Strapazen wiederholten sich. Das Bergfahren kommt meinen Beinen zu gute, so konnte ich mich im vorderen Drittel einreihen. Ich hatte wohl vergessen, daß noch die kilometerlange Bergetappe nach Orschholz auf dem Programm stand. Der Anstieg riß die Gruppe dann komplett auseinander. Hier sei gesagt, daß bei Bergetappen kein gruppendynamisches Fahren möglich ist, weil jeder seine eigene Trittfrequenz optimal nutzen muß. Deshalb würde ich diese Leistungsunterschiede nicht überbewerten. Was mir persönlich zu schaffen macht, ist die konstante hohe Umdrehungsgeschwindigkeit der Flachpassagen, die nun folgten.

Sobald der frische Pacemaker nach vorne wechselte, wurde automatisch die Geschwindigkeit erhöht. Ob bewußt oder unbewußt, hier sollten wir zukünftig Einhalt gewähren. Denn wer kurz vorm Abreißen steht, hat - genauso wie die Kollegen der enteilenden Gruppe - offenbar nur wenig Sinn und Zweck des Teamworks verstanden. Damit meine ich uns alle. Im Formationsflug ging es dann von Orschholz über Tünsdorf Richtung Merzig. In Hilbringen wurde der Zug durch einen unachtsamen Autofahrer abrupt zum Bremsen genötigt. SuperHarry gab dem Unbekannten gleich den passenden Namen. "Arschloch" war bis nach Rehlingen zu hören.

Nach dem kurzen Schock verlief die Tour mit enormen Anstrengungen weiter, denn das Tempo war viel zu hoch und der vielzitierte Unmut hatte hier seinen Höhepunkt. Der Sprint nach Wallerfangen war sicherlich eine Trotzreaktion, aber auch Gewohnheitssache! Plötzlich waren Matz und Leo verschwunden. Wir warteten und dann kam im Teamradio die Nachricht, daß die beiden noch den Oberlimberg mitnehmen. Der Rest der Gruppe nutzte die verbleibenden Kilometer zum Ausrollen. Beim Hubbi wurden dann die Diskussionen über die Tour lauter. Als Lilo uns dann mit seinem hautengen Arbeitsanzug bediente, wechselten wir sofort das Thema. A.P.

RTF - Großrosseln vom 18.04.10

Sonntag morgen 7:30Uhr in Deutschland. Besser gesagt, in Griesborn an der Tankstelle beim Ede. Keine Sau auf der Strasse, außer drei Rot-Schwarz-Weiß gekleidete Radsportler, die es aus der beheizten Bettdecke heraus geschafft hatten. Schließlich stand das Thermometer zu diesem Zeitpunkt bei 7Grad Celsius.

Andreas, Gerhard und ich hatten wohl nichts besseres zu tun als mit halb gefrorenen Fingerspitzen nach Bous zum nächsten Treffpunkt zu fahren. Dort wartete Joachim auf uns. Der aufgrund der Erdrotation hervorgerufene Sonnenaufgang schenkte uns auf dem Weg nach Dorf im Warndt die nötige Motivation. Es sollte nämlich ein herrlicher Sonnentag werden. Die 20km Anfahrstrecke bescherte unseren durchtrainierten Körpern die notwendige Betriebstemperatur.

Wir entschieden uns für die große Runde und so fuhren wir bis zur ersten Kontrollstelle mit dem gewohnten 2. Mannschafts-Tempo. Die Strecke verlief überwiegend durch Frankreich. Schnell wurde mir klar, dass heute kein 30ziger Schnitt erreicht würde. Denn Gerhard, der noch mit dem Wetter auf Kriegsfuß stand, hatte seine guten Beine nicht dabei. An der ersten Kontrollstelle trafen wir die bekannten Gesichter der Ford-Werke-Mannschaft. Die fragten gleich nach unserem SuperHarry, der zwar gerne mitfahren wollte, aber dummerweise die Fahrfreigabe von seiner Frau nicht bekam.

Ein Kompliment an die Streckenwahl durch Lothringen. Die hügelige Landschaft und die langen autofreien Geraden wechselten sich regelmäßig ab. Durch die vielen kleinen Villages mit ihren Kirchen und der herrlichen Umgebung verloren wir schnell die Orientierung. Wir mußten wohl durch ein Zeitloch gefahren sein, denn offensichtlich waren wir so tief nach Lorraine vorgedrungen, daß in manchen Dörfern die Zeit stehen geblieben schien. Wir fuhren unser Tempo unspektakulär weiter, unsere Mannschaft blieb stets zusammen und die Führungsarbeit wurde entsprechend aufgeteilt.

An der Kontrolle 3 trafen wir noch Korz Hans, dort wurden auch die französischen Aufenthaltsgenehmigungen verteilt, da wir mittlerweile vier Stunden die Straßen der Gallier benutzten. Schließlich ging es dann zügig Richtung Heimat. Auf dem Tacho standen mittlerweile 130km und die Beine verweigerten ihren Dienst. Andreas, Joachim und Gerhard stärkten sich noch in der Halle, bevor es noch mit dem Rad nach Hause ging. Ich mußte die Heimreise mit dem Bike alleine fortsetzen, da ich nur Ausgang bis 13Uhr genehmigt bekam. Fazit: Schöne lockere Tour, landschaftlich sehr zu empfehlen. A.P.

Rennrad - Bericht vom 10.04.10

Der Tag heute hatte so schön begonnen. Sonnenschein pur, frische angenehme Temperaturen mit entsprechend viel Sauerstoff in der Umgebungsluft. Dann aber schlagartiger Stimmungswechsel ab 15Uhr Ortszeit. Die Fakten: 32/90. Nein, keine Aktennummer, sondern ein 32ziger Schnitt auf über 90Km Fahrstrecke. Was war geschehen? Am Treffpunkt rekordverdächtige Teilnehmer beider Teams. Alle gut gelaunt. Gastfahrer Roman, der für den Ötzi nominiert wurde und unser Team vertritt, war erstmals am Start.

Team 1 mit seinen hochmotivierten Fahrern eröffnete die Rundfahrt Richtung Schwarzenholz. Ich hielt mich mit meinem neuen Bike weiter hinten auf, um den Epoxydharzrahmen von lästigen Mücken fernzuhalten. Dabei glänzten die aus den 3/4 Hosen frei gewordenen muskulösen und rasierten Waden der Vorderleute in der Frühlingssonne. Ich hatte es noch nicht zum Friseur geschafft, mußte mir sodann auch erste Bemerkungen gefallen lassen. Viel Zeit mich mit dem neuen Gefährt einzugewöhnen blieb nicht, denn vorne bestimmte Leo das Anfangstempo.

Zwischen Schwarzenholz und Saarwellingen herrschte das gewohnte Warm up. Die Jungs waren gut drauf, es wurde viel gequatscht und ich ahnte hier bereits, daß es heute mit dem Grundlagentraining vorbei ist. Leo meinte auch, daß ab dem Osterklassiker die Uhren anders gehen. Er hatte dabei nicht die Uhrumstellung im Sinn, sondern dem Körper gezielte Schmerzen zuzufügen. Ein Trainingstag ist eindeutig definiert, es ist ein geplanter Prozess um die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Ich fragte mich, was den Leo über den Winter so gemacht hat, denn sein blauer Lenker war immer vorn zu erkennen. Ich meine, ganz vorne, wo der Ostwind so richtig den Körper aus dem Gleichgewicht bringt.

Letztlich gab es doch einige Führungswechsel zwischen den Fahrern mit den dicken Oberschenkeln. Allen voran Mark und Superharry, die offensichtlich den frischen Gegenwind genossen. Nicht zu vergessen, daß Matz in gewohnter Manier das Feld jeder Zeit im Griff hatte. Die Geschwindigkeit blieb dabei konstant hoch. Irgendwann mußte ich mich auch dem Ostwind stellen und das geforderte Tempo beibehalten. Spätestens am Anstieg nach Nunkirchen dachte ich, daß sich in meinen Laufrädern noch eine Transportschraube befinden mußte, die den Vortrieb dermaßen bremste.

In der Sportmedizin bezeichnet man das, was SuperHarry immer zelebriert, als Superkompensation. Den Körper vor trainingsbedingtem Ungleichgewicht zu schützen indem er sein Trainingsniveau und dadurch die Leistungsfähigkeit ständig zu steigern versucht. Auf Deutsch gesagt, obwohl sein Bodymassindex nicht der Beste ist, ist seine Beinmuskulatur, die er sich beim Tanzen hart erarbeitet hat, unübertroffen.

Genug vom Thema abgelenkt, nun kommt die bittere Realität. Auf der Strecke über Losheim nach Merzig und weiter Richtung Rehlingen wurde ansatzweise der chinesische Kreisel versucht. Die 30ziger Marke war mittlerweile gefallen. Und auf den Flachstücken verloren wir allmählich die halbe Mannschaft. Erstes Opfer war unser Gastfahrer gefolgt von Armin, der in Losheim das Handtuch warf. Kurz vor Rehlingen schaltete Jochen einen Gang zurück und schließlich, als auf meinem Tacho die 50 km/h standen, mußte ich den Zug fahren lassen.

Ab hier kann ich nicht mehr berichten. Naja, Jochen und ich retteten uns dann irgendwie nach Elm. Dort saßen beim Hubbi in geselliger Runde Leo, SuperHarry und Matz. Man hatte das Gefühl, die sitzen schon länger dort und haben einiges an Gerstensaft im Gehirn. Jedenfalls waren die Jungs alle gut drauf und machten sich über die lockere 32/90 - Ausfahrt lustig. Der Pulsmesser von Matz zeigte den Höchstwert von 226 an. Was von der Faustformel "Herzfrequenz = 180 minus Lebensalter" Lichtjahre entfernt ist. Ich werde jedenfalls bei Canyon reklamieren. Im Werbeprospekt steht - Zitat: "Überlegenes Material ermöglicht den Extrakick. Das Bike katapultiert Dich nach vorne". Leider stand nicht dabei, daß man noch selber treten muß! A.P.

Rennrad - Bericht vom 03.04.10 - Osterklassiker

Der Osterklassiker hat trotz schlechtem Wetter stattgefunden. Warum eigentlich Klassiker? Weil er brutal ist, weil er dich herausfordert und weil das Material dermaßen beansprucht wird, daß man die Route mit Paris-Roubaix gleichsetzen kann. Und warum an Ostern? Ganz einfach, weil der Karsamstag zufälligerweise auf Ostern fällt und die Rundfahrt gleichzeitig ein erster Leistungsvergleich darstellt. Deshalb hat unser Osterklassiker eine herausragende Stellung in unserem Saisonkalender erlangt. Er ist nicht mehr wegzudenken, folglich hat er den Begriff Klassiker verdient.

Das Wetter spielte nicht mit und so mußte man zweimal überlegen ob man sich der Tortur stellt. Um 15Uhr standen sechs verrückte Elmer Radsportler im Nieselregen auf dem Startplatz. Martin und Harald, die sowieso immer da sind - Leo, der zu Hause nichts mehr zu arbeiten hat - Mark, der dem Wetterbericht nicht traute und insgeheim die Sonne durch die Wolken sah brachte als Verstärkung einen Gastfahrer namens Mark mit und ich, der samstags das Haus verlassen muß, weil der Postmann zweimal klingelt.

Von den Schönwetterfahrern und vom zweiten Team war niemand zu sehen. Offensichtlich wurden die Jungs vom warmen Wetter in Italien zu sehr verwöhnt. Die Pavés waren allen bekannt, so fuhren wir gleich los. Das Tempo wurde von Matz bestimmt. Daß es geregnet hat und die Straßen der kanadischen Seenlandschaft glichen, störte den Pacemaker nicht. Unbeirrt hielt er die Geschwindigkeit konstant, schließlich sollte die Tagesrundfahrt keinen Spaß machen.

Meine Brillenscheibenwischer standen auf der schnellsten Stufe, denn jeder Tropfen, der vom Hinterreifen des Vordermannes in mein Gesicht schoß, landete auf den Sehverstärkern. Da ich kein Abreißvisier hatte, hielt ich mich hinter Harald und Leo auf, die ihre Bikes mit Schutzblechen ausgestattet hatten. Wer die Tour de Osterklassiker vom letzten Jahr kannte, wußte, daß die kurzen Anstiege nicht schlimm waren, sondern schlimmer! Zwischen Kilometer 25 und 28 wurden die Rennmaschinen an ihre Materialfestigkeitsgrenzen gebracht. Gut, daß heute kein Carbonbike am Start war, nicht auszudenken was die Schlaglöcher mit dem Faserverbundwerkstoff angestellt hätten.

Irgendwo beim Pavés Nr 5: Mal famé Trouée d'Arenberg jusqu'à Kansas blieb nicht mal die Zeit um die Brillengläser von der aufgewirbelten Gicht zu befreien. Das Team kannte nur einen Befehl, die Laktatwerte auf Höchststand zu halten. So verpaßte ich nach einer kurzen Pause den Restart, so daß ich das Loch zur Gruppe zu fahren mußte. Matz hielt konsequent die vorgegebene Strecke ein und so stand noch der Litermont Gipfel auf dem Programm.

Erst dort konnte ich an die Jungs heranfahren. Das Schlimmste war vorbei und wir fuhren gemeinsam über Nalbach zum Pavés Nr 8: Poggio Lachwald. Den Abstecher über die Autobahn, wie er in der Detailkarte beschrieben wurde, ließen wir aus. In Hülzweiler an der Ampel meinte Harald, wie gut sein altes Laufrad sei, welches damals schon mit der Dura Ace Nabe ausgestattet wurde. Einmal von Hand angetrieben, läuft es Stunden weiter. So lang, daß sogar der Energieerhaltungssatz, also ein Perpetuum mobile erster Art umgangen wird.

Das erklärt auch den Preisunterschied zur Otto Normalen Ultegraversion. Egal, endlich sind wir beim Hubbi angekommen. Völlig durchnäßt, die Bikes nicht mehr zu erkennen, verwandelten wir den Kneipenboden in eine Wasserrutschbahn. Matz hatte eingeladen und zum Abschluß fragte die Bedienung uns, ob wir einen Aschenbecher benötigen. A.P.

Rennrad - Bericht vom 13.03.10

Der Wetterbericht zeigte 60% Regenwahrscheinlichkeit, der Himmel war bewölkt, aber das Team wollte unbedingt mit dem Rennrad raus. So mußte ich noch mein Rad aus dem Tiefschlaf wecken und die üblichen Komponentenchecks durchführen. Die Reifenluft war über die Monate diffundiert, also Pumpe raus, Luft rein und dann ging es los.

Die Strecke der 2. Mannschaft war schnell geklärt, die Erste konnte sich nicht entscheiden, so fuhren wir gemeinsam los. Lockeres Einrollen Richtung Schwarzenholz, dann am Col de la Kurhof forcierte Harald das Tempo bis zur Grube Schäfer. Dies diente dazu, den Körper auf Betriebstemperatur zu bringen. Plötzlich klopften 2 Radfahrer von hinten an. Andreas und Thomas hatten das Loch, das am Anstieg entstand, zugefahren. Kurz danach trennten sich die Wege der beiden Teams.

Das Tempo war für die Wintersaison recht hoch, so kam es, daß von unserer Polizeistaffel sogar rote Ampeln überfahren wurden. Am Col de la Eiweiler hofften alle insgeheim, daß Harald bald einen Gang runter schaltet. Statt dessen wurde die Geschwindigkeit konstant gehalten. Offensichtlich hatten wir alle vergessen, daß wir uns im März im Grundlagentraining befanden. Der Unmut in der Gruppe wurde immer lauter, Marc träumte noch von Mallorca und SuperHarry bekam keine Stimme mehr raus. Das waren erste Anzeichen, daß wir zu schnell waren.

Über Habach Richtung Lebach gab es mehrere Führungswechsel, die Geschwindigkeit blieb stetig über der 30ziger Marke. Bei Körprich verließen wir die B269 und nutzten die Hügellandschaft um auch einmal die größeren Ritzeln hinten einzuschmieren. In Saarwellingen angekommen, bestimmte SuperHarry den Anstieg in gewohnter Manier. Kurz vor der Abfahrt Schwarzenholz wollte keiner so richtig nach Hause, so wurde noch die Reisbachrunde angehängt. Marc fand das gar nicht lustig und meinte, daß er nächste Woche nicht käme, erst im Sommer wieder, wenn die Temperatur für solche Geschwindigkeiten ideal ist.

Also wurde vom Führungspersonal die Geschwindigkeit gedrosselt. Vom EZF kennt ja jeder diesen Streckenabschnitt. SuperHarry sprintete den Col de la Reisbach - oder so ähnlich - hoch und sicherte sich die Bergwertung. Da ich die ganze Tour über Notizen in mein Diktiergerät sprach, konnte ich meinen Energiehaushalt weniger strapaziert. Mein KERS-System mußte also entladen werden und so nutzte ich die Möglichkeit den langen Anstieg von Schwarzenholz nach Elm um die gespeicherte Energie los zu werden. SuperHarry und Jochen begleiteten mich. Marc und Harald fanden das keineswegs lustig, wir warteten und fuhren dann gemeinsam durch unser Ortszentrum. A.P.

MTB - Bericht vom 06.03.10

Heute fasse ich mich kurz, denn es gibt wenig zu berichten. Die Gruppe verhielt sich auffällig ruhig und der Defektteufel ließ uns auch in Ruhe. Vermutlich mußten die Ötzianwärter nach der positiven Auslosung mit ihrem Gewissen ins Reine kommen. Die geplante Rennradrunde wurde kurzfristig zur gewohnten MTB Ausfahrt. Das lag wohl am Wetter, denn das Quecksilber zeigte nur 1 Grad an, gefühlt war es aber weit unter dem Gefrierpunkt. Wenn man Wasser abkühlt, verlangsamt sich die Teilchenbewegung der schwingenden Wassermoleküle und das H2O verändert seinen Aggregatzustand.

Genau so fühlten wir uns bereits auf dem Weg zu Josef an, der über den Römerweg verlief. Denn dort wurden unsere Gesichter vom eisigen Wind in undefinierte Formen gezwängt, so daß wir bei Michael Jacksons "Thriller" eine Hauptrolle bekämen. Die ersten Kilometer fuhren wir dann durch den sturmgeplagten Wald. Der erste querliegende Baumstaum wurde noch mit dem üblichen Humor bewältigt. Gerhard war mit dem Wetter nicht zufrieden und ließ den Unmut bei jedem Baum, der nicht zu dem senkrechten Waldbild passte, lautstark zu erkennen.

Plötzlich vermehrten sich die Hinweisschilder im Wald. Unmißverständlich zeigte uns das Schild 357 der STVO (Sackgasse), dass es hier nicht weiter geht. Davon ließ sich Josef, unser Guide, nicht irritieren und befahl den Rückzug an. Schließlich kennt er ja noch andere Waldwege. Doch je tiefer wir in den Wald vor drangen, wurden wir von mehreren Hindernissen zum Absteigen gezwungen. Die 3 Zentimeter unbefahrene Schneedecke erschwerte die Sache noch zusätzlich. Irgendwann hatten wir dann auch den Hürdenlauf gemeistert und fuhren in Richtung Steinrausch. Die Technikfreaks unter uns hatten mit dem Schaltwerk so ihre Probleme, denn der Schmaddel auf den Rädern mutierte so langsam zu B25. Der Beton versperrte einige Ritzel, so daß nicht mehr das komplette Schaltgetriebe zur Verfügung stand.

Naja, später befanden wir uns auf der Straße wieder und die Truppe konnte einige unbeschwerte Kilometer zurücklegen. Das nächste Mal muß ich mir wohl ein Navi zu legen, sonst kann ich die Streckenführung nicht exakt beschreiben. Ich bitte dies zu entschuldigen. Jedenfalls ging es eine Zeitlang Berg hoch, so hoch, dass wir über der Waldgrenze waren und ein leichter Schneeschauer unseren Weg begleitete. Wir fuhren am Ikea vorbei, später an der Saar bis zur neuen Brücke in Bous. Daran kann ich mich noch erinnern, denn da wurde urplötzlich der letzte Saft aus den Beinen gedrückt.

Andreas und Charly hatten sich wohl abgesprochen und wollten mir die Kraftreserven der 2. Mannschaft präsentieren. In Bous angekommen teilte sich die Gruppe und wir fuhren getrennt nach Hause. Das war sicherlich der letzte MTB Bericht, denn ab Samstag wird vermutlich mit dem Rennrad gestartet. A.P.

MTB - Bericht vom 27.02.10

Zur Routenauswahl standen Ritterstrasse oder Litermont zur Diskussion. Den Mountainbiker war es egal, Hauptsache Höhenmeter und Aktion. Man entschloß sich Richtung Ritterstrasse zu fahren. Bei angenehmen Temperaturen und schönstem Sonnenschein fuhren wir an der kleen Bach hoch und waren dann auch bald im Völklinger Wildgehege. Abgesehen von den unzähligen Schlammlöchern und kurzen knackigen Anstiegen versprach die Tour heute eher gemächlich zu werden.

Keine Ahnung wo wir waren, aber die Strecke war mir noch vom letzten Jahr als Stoßdämpferteststrecke in Erinnerung. Jedenfalls konnte man auf dem geraden Waldteilstück so richtig in die Pedale treten, so dass die Federwege der Gabeldämpfer einiges zu tun hatten. Die Gruppe konnte das Tempo nicht mehr halten und so fanden sich die Biker an der nächsten Kreuzung alle wieder ein. Danach gab es den obligatorischen Rüffel und so fuhren wir dann gemeinsam weiter. Etwas später wurde die gute Stimmung durch einen Knall und urplötzlichen Stillstand eines Fahrrades gestört.

Das Hinterrad von Thomas hatte keine Lust mehr, äh keine Luft mehr! Die routinierten Mechaniker fingen sogleich mit den Reparaturmassnahmen an. Der Schlauch konnte schnell gewechselt werden, jedoch lag das Problem wo anders. Der Mantel zeigte in der Lauffläche einen Riß, der das Weiterfahren unmöglich machte. Weit weg von der Heimat und völlig orientierungslos schauten wir uns an und mußten eine Entscheidung treffen. Wer sein Rad liebt, der schiebt. Das sollte ein langer Fußmarsch werden. Joachim und Stefan begleiteten Thomas nach Hause. Die verbliebenden Biker setzten die Tour fort.

In Riegelsberg angekommen fuhren wir an der Saarbahntrasse vorbei durch Walpershofen in Richtung Sprengen. Bei einem kurzen Stopp begegneten wir einem rüstigen Ehepaar im Rentenalter, die gerade den Weg kreuzten. Nichts ungewöhnliches, jedoch bombardierten uns die Beiden mit dermaßen trockenen Fragen im besten saarländischem Platt. Wir konterten sogleich mit dem entsprechendem saarländichen Humor, so dass alle ein Lächeln im Gesicht hatten. Ich dachte zuerst Heinz Becker und Hilde standen vor uns, denn von denen bin ich solche Gesten gewohnt. Jedenfalls war das ein gelungener Abschluß. Die restlichen Kilometer über den Römerweg nach Hause waren nur noch Formsache. Ich hoffe unsere Fußgänger sind gut nach Hause gekommen! A.P.

MTB - Bericht vom 20.02.10

Es gibt viele Wolken und von Westen her vorübergehende Auflockerungen. Vereinzelte Schneeschauer sind möglich. So könnte man den Wetterbericht beschreiben. Jetzt der Reihe nach. Nachdem wir Josef vor der Haustür abgeholt hatten wurde die Route noch besprochen. Aus der Diskussion hörte ich nur die Begriffe Gisingen oder Bologna heraus. Für Bologna hatte ich zu wenig Trinkflaschen dabei. Also entschied sich die Gruppe und wir fuhren uff de Gau.

Die Räder waren noch vom letzten Training mit Schmaddel versaut und es sollte noch einiges dazu kommen. In Lisdorf erwartete uns der erste Anstieg. Andreas und Joachim bestimmten das Tempo. Die Jungs sind echt gut drauf. Ich dachte wir fuhren in den Alpen, denn oben angekommen standen wir plötzlich im Schneeschauer. Josef meinte, die Sendemaste sind noch zu sehen, also war das Schneetreiben kein Grund abzubrechen. Weiter ging es Richtung Berus, wo uns ein Anstieg der Kategorie 1 erwartete. Jedenfalls bereitete Josef uns auf die Steigung psychisch vor. So wie sich das anhörte, muß das wohl das Timmelsjoch des Saarlandes sein.

Schließlich gibt es in der Region keinen Radweg, den Josef nicht kennt. Endlich angekommen begrüßte uns der Hügel mit einem Hinweisschild in schwarzer Schrift auf grünem Hintergrund: 65 Höhenmeter auf 700 Meter! Die Ketten wanderten direkt nach links und die Topfahrer formierten sich dem Leistungsgrad entsprechend. Joachim nutzte den Anstieg als Ötzivorbereitung und strapazierte dabei die Kurbel dermaßen, so dass Jan Ulrich in seinen nicht gedopten Tagen vor Ehrfurcht erblassen würde. Wintertraining kann so hart sein, auf dem Gipfel angelangt standen wir im Schneesturm. Wir fuhren auf schneebedeckten Feldwegen an den Sendemasten vorbei. Die waren übrigens nicht mehr zu sehen. Hier oben war Winterausrüstung Pflicht und ich wartete jeden Moment das uns von hinten die ersten Skilangläufer überholten.

Die Brillenträger hatten so ihre eigenen Probleme. Die riesigen Schneeflocken versperrten die Sicht und die Hightech-Brillen waren von innen beschlagen. Lisa fragte sich, wo denn die globale Erderwärmumg wäre. Wenn man sie braucht ist sie nicht da! Später irgendwo in Gisingen oder so mußte bei Rainer ein Technikcheck durchgeführt werden. Die neu eingebauten Bremsbacken lösten sich und verringerten zusätzlich zum Schnee den Vortrieb dermaßen. Völlig durchnäßt fuhren wir beim ehemaligen Landesvater vorbei in Richtung Wallerfangen. Hier müssen aber vorher 100 HM bergab bewältigt werden.

Bei schneebedeckten Waldwegen wurde die Abfahrt ein Balanceakt der besonderen Art. Im Tal angekommen radelten wir mit der Sonne im Rücken der Heimat entgegen. Vorher mußten noch zwei Wasserlöcher durchfahren werden. Die Wassermassen glichen eher einem See, bei dem die Tiefe schwer zu schätzen war. Da niemand ein Echolot zur Hand hatte, vertrauten wir Josef, der als Erster den Wellenritt wagte. Die Bikes glänzten anschließend in der Sonne und so fuhren wir an der Saar entlang nach Hause. A.P.

MTB - Bericht vom 13.02.10

Heute waren wieder alle MTB Spezialisten am Start. Und so ging es Richtung "kleen Bach". Josef unser Guide hatte die komplette Strecke schon im Kopf und kündigte an der ersten Steigung eine ruhige Fahrweise an. Als Ausrede nannte er die Temperatur und die steinharten Bodenverhältnisse. Ich glaube aber, der alte Fassendbotz wollte sich für heute abend schonen!

Da ich diese Höhenmeterchen als Vorbereitung für den Ötzi (schließlich werden jetzt die Ötzi-Helden geboren) etwas strammer angehe, erzählte Josef mir die Strecke in Kurzform, damit wir irgendwann wieder zusammenfinden. Nach gefühlten 500HM wartete ich dann oben am Gipfelkreuz auf die Anderen. Da Josef das Tanzbein nicht strapazieren möchte fuhren immer wieder mutige Biker voran, ohne den Weg zu wissen. Josef kündigte sodann den bevorstehenden Richtungswechsel lautstark an. Wobei in der freien Natur rechts auch mal als links zu hören ist.

Letztendlich fuhren wir dann doch die altbekannten Strecken ab und die Welt war in Ordnung. Heute blieben die Reifen in Takt und so beendeten wir die Tour unspektakulär mit den üblichen kalten Füßen und eingefrorenen Trinkflaschen. A.P.

MTB - Bericht vom 06.02.10

Was für ein Tag! Froh gestimmt ging es mit dem MTB Richtung Köllerbach. Charly erzählte von seinen Neuseeland-Erlebnissen und so mancher Witz von Joachim hielt die Gruppe bei Laune. Dann plötzlich der erste Rückschlag in Form eines Plattfußes bei Gerhard, der mittlerweile seine Winterdepression überstanden hatte. Naja, die kurze Pause wurde für das übliche Wasserlassen genutzt und man konnte über die Ötzi-Anmeldungen philosophieren.

Die routinierten Biker quetschten den Ersatzschlauch in die Felge und so ging es nach einigen Minuten weiter. Unterwegs wurden noch Geburtstagseinladungen verteilt. Dann mußte die Gruppe erneut wegen fehlender Luft im Vorderreifen von Lisa stoppen. So langsam wurde über die Ursachen diskutiert, war es das Granulat oder vielleicht doch die vielen Glasscherben? Jedoch kühlte der Körper allmählich aus und die Kälte erreichte mittlerweile unsere durchschwitzten Körper. Dennoch hielten wir uns während der Reparaturpause mit guten Kalauer bei Laune.

Plötzlich ruft Hans-Bernd: Rainer, du hascht jo garken Luft mee im Reifen! Das Gelächter war groß, aber Rainer hatte wirklich keine Luft mehr! Also, der Reifen von Lisa war instandgesetzt und so konnte das Mechanikerteam direkt bei Rainer weiter machen. Die Felgen, das Werkzeug und Luftpumpen wirbelten nur so durch die Luft, so dass der ungewollte Boxenstopp sich in Grenzen hielt. Die Weiterfahrt wurde sodann mit Aufklärungsfahrern fortgesetzt. Alles was auf dem Boden glänzte wurde unverzüglich an die Hintermänner - und Frauen gemeldet. So konnten wir die verbleibenden Kilometer ohne Reifenwechsel beenden. A.P.

MTB - Bericht vom 16.01.10

Gestern sind die Moutainbiker 40km durch den Wald gefahren. Da der Untergrund komplett zugeschneit war, kam mir die Streckenlänge doppelt so lang vor. Stellenweise fuhren wir durch Autoreifenspuren, die einem Eiskanal glichen und die Geschicklichkeit aller Fahrer auf das Äußerste beanspruchten. Hut ab vor allen MTB der 2. Gruppe. Die Fahren auf dem Schnee wie Katharina Witt zu ihren besten Zeiten auf dem Eis.

Berg hoch schwänzelt das Hinterrad durch die Schneelandschaft und die Ballonreifen drehen derart durch, dass Walter Röhrl das Nachsehen hätte. Dafür sollte es Zusatzpunkte geben finde ich! Naja, jedenfalls konnte die Tour ohne Stürze abgeschlossen werden und das ist wichtig! A.P.