2012

MTB Impressionen

Impressionen von der Dritten Gruppe

Trainingsbericht Rennrad - Vogesentour vom 02.06.12

Die Vogesen, ein Mittelgebirge in Ostfrankreich, bieten für Radfahrer wegen ihrer herrlichen Anstiege ein perfektes Bergtraining. Am 2. Juni erkundeten fünf Teammitglieder vom TV Elm die französische Trainingslocation. Les Vosges, wie

der Franzose sagt, mit ihrer abwechselungsreichen Flora und den verkehrsarmen Bergpässen bieten für ambitionierte Biker enorm viele Möglichkeiten eine dem Leistungsstand entsprechende Anzahl von Pässen in einer Rundfahrt zu kombinieren. Martin, Frank, Jochen, Harry und Alex nutzten den Tag als ersten Vorbereitungstest für den geplanten Saisonhöhepunkt in Österreich.

Der Ötztaler-Radmarathon verlangt im August von den Hobbyfahrern ausdauernde Beine, deshalb ging es morgens

mit dem PKW nach Rothau in die Nordvogesen. Schnell wurden die Bikes vorbereitet und schon befand sich die Gruppe auf einer Flachpassage, bei der die Beine auf den bevorstehenden Einsatz eingestellt wurden. 3.400Hm auf 140km verteilt sollten am Trainingsende auf den Kilometerzählern stehen. Jochen, ein erfahrener Vogesenradler, stellte die Tour zusammen und eröffnete den Ausflug mit dem „Champ du Feu“. Mit seinen 1.099m sollte das Bergmassiv bei unserer heutigen Rundfahrt zweimal bestiegen werden.

Zu Beginn starteten wir bei angenehmen 5% durch ein weites Tal, das eine Wiesenlandschaft beherbergte. Nach dem kleinen Ort Waldersbach tauchten die Fahrer in den für die

Vogesen typischen dichten Wald ein und die Steigung erhöhte sich auf immer noch gut zu fahrende 6%. Obwohl die Erhebung ein wenig anzog und die serpentinartige Streckenführung für richtiges Berggefühl sorgte, strotzen die Beine vor Kraft, so dass der steiler werdende Abschnitt im angenehmen Rhythmus zu fahren war. Schließlich erreichten die Elmer Fahrer nach 702Hm den

Turm des „Champ du Feu“ – Hochpunkts. Nach einer langen Abfahrt folgte der „Col d’Urbeis“, der eher als ein kleiner Hügel einzustufen wäre und somit kein ernstes Problem darstellte. Bei den Abfahrten hatten wir aufgrund menschenleerer Strassen besonderen Spaß. Schon befanden wir uns auf dem Pass „Col de Fouchy“ immer noch in südlicher Richtung fahrend im Anflug auf den Ort Liepvre. Ab dort mussten 328Hm über den „Col du Schaentzel“ überwunden werden. Etwa 70km waren in den Beinen und die Tour verlief zum tiefsten Punkt auf 189m Meeresniveau. Es folgte ein leicht hügeliges Terrain, bevor die Biker den Wendepunkt der Rundfahrt erreichten.

Die Sonne knallte nun auf den Rücken und der bevorstehende „Col du Kreuzweg“ verlangte vollen Pedaldruck um die 505Hm zu überwinden. Es ging nun Schlag auf Schlag weiter.

Auf eine kleine Abfahrt nach Le Hohwald folgte ein Gegenanstieg über 4km und etwa 200Hm, bevor es auf einer Höhe wellig zum Kloster auf den Mont Sainte-Odile ging. Eine rasante Abfahrt brachte uns zum Fuß des letzten Anstiegs. Das Finale mit der Zweitbesteigung des „Champ du Feu“ stand bevor. Weit über 110km strapazierten die angeschlagenen Beine. Ein letztes Mal mussten die Oberschenkel 673Hm der

Hangabtriebskraft entgegenwirken, ehe uns die lange, rasante und sehr schöne Abschlußfahrt direkt zum Ausgangspunkt brachte. Nach knapp über 6 Stunden inklusive einer Imbisspause war der Spaß zu ende. Die Vogesen mit den herrlichen Berg- und Talfahrten präsentierten optimale Trainingsbedingungen. Selbst der Wettergott schenkte den Elmer Fahrern beste klimatische Voraussetzungen, so dass zum Schluss noch ein besonderes Lob an unseren Streckenplaner geht. A.P.

Rennrad - Bericht vom 31.03.12

Die Windböen stürmen über die Böschung gegen hohe Bäume und wirbeln Blätter auf, während auf der anderen Seite der Straße die leichten Berghänge des zerklüfteten Limbergs empor steigen. Eine einsame Straße mäandert durch diese wilde Landschaft im Saarlouiser Westteil. Kurve für Kurve geschaffen für Bikerträume, beflügelt durch den intensiven Flirt mit der hautnahen Natur kämpfen sich die Radfahrer bergauf. Die Muskeln drücken gegen den natürlichen Feind - die Gravitation. Die Biker sind in ihrem Element. So fühlt sich Freiheit an, wenn die Fahrer vom Team TV Elm den Pass zum Oberlimberg bezwingen. Am Fuß der Erhebung wird das Tempo gedrosselt. Allmählich wandern die Ketten auf die größeren hinteren Blätter. Mit dem letzten Zug aus der Trinkflasche beginnt der Aufstieg.

Die Topfahrer wählen stets ein größeres Übersetzungsverhältnis. Jeder zusätzliche Ritzelzahn erschwert die Fahrt. Dennoch bestimmt die Umdrehung das Tempo, so dass die Spitze schnell mehrere Meter wegzieht. Lücken bilden sich und die Stärken werden sichtbar. Meter um Meter, über Bodenwellen und im Slalom durch herab gefallene Äste folgen die Räder der Strasse. Ein kleiner Hügel zerrt am Glück, Energie wird abgerufen und Schweiß verlässt den Körper. Warum nur? Die Freude am Biken wird hinterfragt. Obwohl der Schmerz mitfährt, drücken die Muskeln härter in die Pedale und die Lungen arbeiten im Grenzbereich. Der Rhythmus bestimmt den Takt der Bewegung. Jeder fährt sein Tempo, denn Ankommen ist das Ziel. In wenigen Minuten ist alles vorbei. Oben angekommen - Sammeln, Fluchen, Verschnaufen und die Tour geht weiter!

Eine Geschichte über einen kleinen Hügel, so geschehen am 31.03.12. A.P.

Osterklassiker 07.04.2012

MTB - Bericht vom 18.02.12

Die Wolken ziehen unaufhörlich ihren Weg. Das natürliche Weiß der Wasseransammlungen erscheint, je nach Betrachter, auch mal dunkel. Obwohl es keine schwarzen Wolken gibt - denn die Verdunkelung ist eigentlich ein Schatten seiner selbst - assoziieren wir daraus immer eine Regenwolke. Der Regen ließ im Laufe des Morgens nach und so trafen sich fünf Radsportler vom Team TV Elm zu ihrer geplanten Trainingsfahrt. Es sollte eine Ausdauerfahrt an der Saar entlang werden.

Das Krafttraining

für Alex, der die Berg- und Talfahrten durch die Wälder bevorzugt, blieb diesmal aus.

Stattdessen bekamen die Stollenreifen von Karl, Gerhard, Josef, Rainer und Alex nur Asphalt zu spüren. Josef führte wie gewohnt die Biker an die Saar. Von dort an navigierte er uns flussabwärts Richtung Rehlingen. Unterwegs gab es nichts spektakuläres, nur die üblichen Unterhaltungen und die obligatorische Pinkelpause. Zwischendurch mussten

die Schutzbrillen von den aufgewirbelten Wassergeschossen befreit werden. Dann end lich auf der Rückfahrt kam etwas Aktion auf. Rainer meldete einen Plattfuß. Die einstudierten Handgriffe wechselten zügig den ausgedienten Schlauch. Schließlich war ja Fastnachtszeit, so vergnügten sich die Wartenden mit ersten

humorvollen Kommentaren.

Das Füllen der Reifen nahm etwas mehr Zeit in Anspruch bis die passende Luftpumpe gefunden wurde.

Der ungewollte Zwischenstopp kühlte inzwischen die durchtrainierten

Körper aus. Der maximale Reifendruck wurde nicht erreicht und die Fahrer setzten sich wieder in Bewegung. Fünf Minuten später bemerkte Rainer, dass seine Bremswirkung am Antriebsrad gegen Null tendierte. Was war geschehen? Im Eifer des Gefechts vergas Rainer die Bremse nochmals einzuhängen.

Den erneuten Stopp nutzte er sodann um die Luft im neuen Schlauch weiter zu komprimieren. Dabei hatte Rainer das Gelächter auf seiner Seite. Gefühlte 30min ohne Kurbelumdrehung strapazierte die Biker dermaßen, dass der Unmut mit entsprechenden Witzen einer Kappensitzung nahe kam. Schließlich erreichten wir irgendwann die Heimat und dank Rainer konnten die Lachmuskel ebenfalls trainiert werden. A.P.

MTB - Bericht vom 11.02.12

Samstagmorgen, die Sonnenstrahlen erzeugen lange Schatten und das Thermometer zeigt zweistellige Minuswerte. Der normale Menschenverstand sagt: "Wenn’s draußen friert und ist’s bitter kalt, bleib drinnen und meide den Wald". Für harte Biker hört jetzt das Gehirn auf zu arbeiten. Entgegen aller Vernunft siegte der Trainingswille und so standen schließlich vier völlig vermummte Extrembiker am Elmer Treffpunkt.

Neben Jochen und Alex gesellten sich Martin und Joachim dazu. In der Hoffnung das sich die Strahlungsenergie gegen den östlichen Polarwind durchsetzen würde. Leider zog unser Fixstern dabei den Kürzeren. Das Quecksilber erreichte 266 Kelvin, die sich wie 19 Fahrenheit anfühlten. Bevor die Schmierung der Rotationskomponenten den Aggregatzustand wechselte, fuhren die Jungs Richtung Kleen Bach los. Eingepackt wie ein Michelinmännchen strapazierte jede Kleidungsschicht die Körpergelenke. Deshalb blieb das Anfangstempo recht moderat. Dennoch stieg die Körpertemperatur überproportional schnell an.

Mit jeder Umdrehung bildete sich ein neuer Schweißtropfen, der in die Hochleistungsthermounterwäsche verschwand. Joachim wusste um die Fahrweise von Alex und Jochen und befürchtete die eine oder andere Überraschung. Martin dagegen wollte unbedingt das Trainingsrevier kennenlernen. Das ließen sich die Beiden nicht zweimal sagen. Schnell wurde die unter Extrembiker bekannte Völklinger Spielwiese erreicht. Überraschenderweise vermittelte der gefrorene Untergrund mit dem weißen Puderzucker eine gute Bodenhaftung. Schon befanden sich die Vier auf einem leicht abschüssigen Trail, der einem Slalomkurs glich.

In schneller Abfolge mussten engstehende Bäume umfahren, querliegende Hindernisse übersprungen und schließlich eingebaute Rampen überwunden werden. Mit den dicken Skihandschuhen wurde das Bremsen zu einem Glücksspiel. Auch die Schaltung verlangte mehrmaliges betätigen bis der gewünschte Effekt eintrat. Der darauffolgende Anstieg erhöhte den Dampfkessel derart, dass Martin oben angekommen das Handtuch warf. „Ich bin platt“, klang es aus seinem Mund. Nein, nicht die Körperverfassung war gemeint. Sein Bordcomputer registrierte einen Druckverlust im Hinterreifen. Zügig verlegten wir den weiteren Streckenverlauf Richtung Heimat. Dabei konnten wir einige schöne Trails nicht mitnehmen.

War nicht so schlimm, denn die äußeren Bedingungen erlaubten sowieso nicht den gewohnten Spaßfaktor. Matz verließ uns dann und die Mannschaft folgte der eigens erfundenen Route, die noch einzelne unbefestigte Trampelpfade präsentierte. Joachim folgte dem Pacemaker dabei kompromisslos und hatte ebenso ein Grinsen im Gesicht. Alex. kämpfte weniger mit der Kälte, als mit seinem in die Jahre gekommenen Schaltwerk. Die Seilzugführungen waren dermaßen hart gefroren, so dass der Schaltimpuls nicht im Getriebe ankam und das gewünschte Übersetzungsverhältnis entweder verspätet oder überhaupt nicht einrastete. Irgendwann befanden wir uns im Hülzweiler Wald, wo wir nach ca. 2 Stunden mit eingefrorenen Trinkflaschen und schwarzen Fußnägeln die Tour beendeten. Obwohl irgendwann die Kälte das Fahrerlebnis minderte, konnte die Tour erfolgreich abgeschlossen werden. A.P.