Highlander Radmarathon

10. Highlander Radmarathon

Sonntag 09.08.15, 6:30 Uhr, es ist warm, sehr warm. Bereits jetzt zeigt das Thermometer schon 23 Grad. Die Sonne blinzelt bereits über die Berggipfel. Es kündigt sich ein hochsommerlicher Tag an. Die Ausrüstung ist schnell zusammen gesucht. Westen, Armlinge etc. alles fehl am Platz an einem Tag wie diesem…

Die Rede ist von der 10. Auflage des Highlander Radmarathons in Vorarlberg, dem Rennen, bei dem schon seit vielen Jahren Elmer Trikots in der Startaufstellung vertreten sind. Dieses Jahr sogar in großer Besetzung.

Martin, Frank, Harry, Alex, Roberto und Jochen stellen sich der diesjährigen Auflage über 187 km und 4.040 Hm quer durch Vorarlberg. Vom Rheintal durch den Bregenzerwald zum Arlberg und über das große Walsertal wieder zurück zum Start- und Zielort Hohenems, gespickt mit Pässen wie dem Bödele, Hochtannberg, Flexen, Faschina und Furka. Alles in Allem eine enorme Herausforderung, die heute mit der brennenden Sonne eine schwierige Kombination abgibt!

Pünktlich um 7 Uhr fällt der Startschuss und 1.300 Radsportler setzen sich in Bewegung, wie immer ein beeindruckendes Bild.

Im rasanten Tempo geht es Richtung Bödele (1176m), dem ersten Anstieg des Tages. Noch ist das Fahrerfeld geschlossen und groß, doch schon nach den ersten Höhenmetern zieht es sich auseinander. Martin, Frank, Alex und Jochen bezwingen die Steigung gemeinsam, während Harry und Roberto ihren eigenen Rhythmus fahren. Der Anstieg zum Bödele wird mit wunderbaren Ausblicken auf den Bodensee und in die Alpen hinein belohnt.

Eine kurze Abfahrt bringt die Fahrer in den Bregenzer Wald, von wo es Richtung Hochtannberg (1675m) geht. Mit zunehmender Höhe zeigt sich auch die Sonne immer mehr. In den Kehren Richtung Passhöhe zerfällt das kleine Elmer Grüppchen. Das Tempo ist hoch, auch die Temperaturen legen zu.

Frank und Jochen überqueren den Pass gemeinsam, die anderen Teamfahrer folgen unmittelbar darauf. Auf der Abfahrt durch die Ortschaft Warth wird das Material unfreiwillig auf Pannensicherheit getestet. Keine Asphaltierung in der Baustelle, nur Schutt!

Sehr unangenehm, doch es geht alles gut. Kurz darauf werden bei einem kurzen Stopp die Trinkflaschen und Trikottaschen mit dem Nötigsten aufgefüllt. Zeit zum Verschnaufen bleibt keine, denn die nächste Herausforderung wartet bereits.

Durch die Ortschaft Lech führt der Weg zum Flexenpass, mit 1773 m der höchste Punkt des Marathons. Der relativ kurze Anstieg bereitet den Elmer Fahrern keine allzu großen Schwierigkeiten.

Auf der nun folgenden langen Abfahrt den Arlberg hinunter gilt es, möglichst Kraft zu sparen und sich zu erholen für die schwierigen Schlussanstiege. Der erste Teil der Abfahrt ist aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens neutralisiert, doch kurz danach wird das Rennen wieder freigegeben. Die Kette wandert wieder auf das kleine Ritzel und mit Vollgas geht es Richtung Schlussschleife.

Mit jedem zurückgelegten Kilometer wird es heißer und heißer. Die Sonne steht hoch am Himmel und das Thermometer zeigt im Tal schon weit über 30 Grad. Als wäre der Marathon nicht so schon hart genug.

Dann geht es wieder berghoch. Raggal und Faschinajoch stehen auf dem Plan. Die Kette wandert wieder auf das große Ritzel. Mit weit aufgerissenem Trikot werden die ersten Kehren bezwungen. Noch liegt die Straße größtenteils im Wald.

Am Straßenrand werden hier zu Beginn des Anstieges alle Fahrer gleichermaßen gefeiert. Große Anfeuerung und die erfrischende Wirkung eines Gartenschlauches kommen natürlich immer gut an! Doch kurz danach wird es schon wieder leise.

Nur noch das Rasseln der Ketten und das Drehen der Laufräder sind zu hören. Immer wieder erstaunlich bei so vielen Teilnehmern! Ein Radmarathon ist und bleibt eine der leisesten Sportveranstaltungen, die es gibt.

In den nun folgenden 1300 Hm ist ohnehin nun jeder auf sich gestellt. Zunächst wird der Anstieg nach Raggal befahren. Dann folgt eine kurze Abfahrt und das Faschinajoch beginnt, und wie! Gleich zu Beginn zieht sich die Straße steil den Berg hinauf. Schatten? Den gibt es leider nicht mehr. Jetzt wird es richtig schwer. Der Körper kommt mit Kühlen kaum mehr hinterher. Die Sonne lässt den Asphalt brennen. Der Highlander wird zur Hitzeschlacht!

Kurbelumdrehung um Kurbelumdrehung, eine Kehre nach der anderen, mühsam geht es hinauf bei stetig über 10 % Steigung. Leicht fällt es keinem mehr, weder ganz vorne noch hinten.

Doch die Uhr tickt. Frank, Martin und Jochen, jeder hat die 7 Stunden Marke noch im Blick. In dieser Reihenfolge wird das Faschinajoch knapp hintereinander passiert. Auch Alex lässt nicht lange auf sich warten und stürzt sich als nächster in die Abfahrt nach Damüls und hin zum letzten Anstieg. Bei Harry schrillen auf dem Garmin schon die Alarmglocken, 38 Grad zeigt dieser an.

Abhilfe und Abkühlung kommt in Form eines Brunnens auf der Passhöhe. Dann geht es auch für Ihn mit Volldampf Richtung Furkajoch. Unmittelbar danach trotzt auch Roberto der extremen Hitze und der heftigen Steigung. Für alle Elmer Fahrer steht damit nur noch das Schlussstück bevor.

Noch einmal 400 Hm auf das Furkajoch. Es ist 13 Uhr, die Hitze ist langsam unerträglich. Über den Gipfeln bilden sich schon die ersten Gewitterwolken. Doch es ist fast geschafft. Der letzte Pass wird noch bezwungen, dann bringt eine lange Abfahrt die Elmer Fahrer wieder zurück ins Rheintal.

Im föhnigen Gegenwind werden die letzten 13 Km ins Ziel nochmal richtig schwer, doch dann ist der Highlander Radmarathon 2015 gefinisht. Nacheinander trudelt das Elmer Team bei toller Kulisse in Hohenems ein.

Trotz schon extremer Hitze wurden von unserem Team tolle Ergebnisse eingefahren. Glückwunsch allen Finishern!

Mit unserer großen Gruppe und den guten Ergebnissen ein erfolgreiches Wochenende! J.K.