La Marmotte Alpes

La Marmotte Grandfondo Alpes, ein Rennen, dass in Erinnerung bleibt, ein Rennen über die legendären Pässe der Tour de France…

Ein spannendes und heißes Wochenende zugleich steht bevor, als der kleine Tross des Team TV Elm in Richtung Süden rollt. Denn am Fuße der Alpen in der Olympiastadt Grenoble sind es am Anreisetag knapp 40 C°. Das Ziel heißt Alpe d’Huez, der Klassiker schlechthin, wenn es um Tour de France Geschichte geht. Das Wochenende steht im Zeichen des Grandfondo Alpes La Marmotte, dem wohl bekanntesten Radmarathon Frankreichs. Das Team TV Elm bestreitet das Abenteuer Marmotte bei der Ausgabe 2019 in der Besetzung mit Martin, Jochen, Roberto und Slavko.

7.500 Starter stehen dieses Jahr am Start. Geprägt wird das Rennen vor allem durch die Nationen Niederlande, Belgien, Dänemark und Frankreich. Schon das Warmfahren am Samstag lässt das gesamte Team den Flair der Veranstaltung spüren. Alpe d’Huez ist voll mit Radsportverrückten.

Kehre für Kehre, Kurbelumdrehung für Kurbelumdrehung geht es hinauf. Aufgrund des späten Starts, können am Telegraphe aber viele Fahrer eingesammelt werden. Das fördert die Moral!

Die Sonne kämpft sich schon über die Gipfel der Berge und taucht die Landschaft in goldenes Licht. Für Martin, Jochen, Roberto und Slavko heißt es hier Rhythmus finden, Tempo hochhalten, Landschaft genießen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Tag wird noch lang! Auf 1924 m wird der Col du Glandon überquert und es folgt die kurvenreiche Abfahrt nach St.Jean de Maurienne. Auf der folgenden Talpassage machen sich die hochsommerlichen Temperaturen schon bemerkbar. Die Getränkestationen und Brunnen entlang der Strecke sind gut besucht. Jochen und Martin näheren sich zusammen dem nächsten großen Hindernis des Grandfondo La Marmotte. Der Tour de France Klassiker Col du Galibier (2645 m) mit dem vorgelagerten Col du Telegraphe (1566 m) steht an. Hier beginnt das Rennen so richtig. Auch für Slavko und Roberto wird im Telegraphe deutlich, das wird ein extrem hartes Stück Arbeit heute.

Mit den letzten Vorbereitungen am Abend geht das Warten auf den Start am Morgen los. In der Nacht durchziehen ein paar Gewitter die Region. Am Rennmorgen ist es noch ordentlich grau am Himmel und die Straßen sind leicht nass. Dennoch ist die Prognose vielversprechend. In der Früh geht es die 21 Kehren von Alpe d’Huez hinunter zum Start nach Le Bourg d’Oisans. Dort hat sich um 7:45 Uhr zum Start eine große Masse an Radsportlern eingefunden. Dann geht es los. Der Startschuss ertönt und das Feld setzt sich in Bewegung. Die Strecke wartet mit 175 km und knapp 5.000 Hm auf. Nach einer kurzer Flachpassage geht es in den ersten Pass des Tages, den Col du Glandon (30 km, 1419 Hm). Zunächst führt die Strecke über den Lac du Verney hinweg, bevor sich die Straße in Richtung Himmel windet.

Auf 1566 m wird die Passhöhe des Col du Telegraphe überquert. Eine kurze steile Abfahrt führt die Fahrer nach Valloire, von wo es direkt in den 16 km langen Anstieg zum Col du Galibier geht. Hier wird deutlich wie hart die Marmotte wirklich ist. Als die 100 km Marke fällt, haben die Elmer Fahrer schon weit über 3000 Hm absolviert. Der Galibier ist landschaftlich ein Traum, aber unendlich lang und kräftezehrend. Jochen ist der erste Teamfahrer, der die Passhöhe auf 2645 m erreicht, Martin lässt aber nicht lange auf sich warten. Frisch ist es hier oben. Ein unangenehmer Wind bläst den Fahrern entgegen. Das trübt aber nicht den grandiosen Blick über die hohen schneebedeckten Gipfel der französischen Alpen. Dieser Ausblick entgeht auch Slavko nicht, der kurze Zeit später die Passhöhe erreicht. Auch für ihn heißt es, Flaschen auffüllen, Weste anziehen und los geht die Abfahrt. Roberto lässt sich vom langen Anstieg des Tourgiganten auch nicht aus der Ruhe bringen. Alle Elmer Fahrer haben drei der vier Anstiege gemeistert. Es geht in eine 40 km lange Abfahrt, die vom starken Wind geprägt nicht ungefährlich ist.

Mental heißt es aber hier schon vorbereiten auf den Klassiker der Tour de France. Die Bergankunft auf der Alpe d’Huez steht noch aus. 21 Kehren und 1300 Hm bis ins Ziel müssen alle Fahrer noch bewältigen.

Und die Stimmung ist grandios. Auch die 37 Grad im Tal ändern daran nichts. Die Strecke ist gesäumt von Zuschauern, die Straßen sind bemalt, Volksfeststimmung! Jochen haut im Schlussanstieg nochmals alles raus. Er erreicht das Ziel in einer super Zeit von 7:36 h auf Platz 822 von 7.500 Startern. Völlig ausgepumpt braucht es im Ziel etwas Zeit, um die tolle Veranstaltung und wahnsinnig harte Strecke zu verarbeiten.

Die 21 Kehren verlangen auch von Martin alles ab. Doch auch für ihn ist der Zieleinlauf ein echtes Highlight. Die Stimmung, die Leute… grandios! Hinter die Ziellinie heißt es runter vom Rad und ausgepumpt auf den Boden legen. Bergankünfte sind schon etwas Besonderes. Martins Zeit stoppt bei 7:55 h, was Platz 1173 bedeutet. Respekt.

Alpe d’Huez, der Klassiker zeigt sich nach 160 gefahrenen Kilometern als besonders zäh.

Slavko meistert den Berg aber bravourös. Im Ziel fehlen ihm aber auch erstmal die Worte. Diese Tour muss zunächst mal verdaut werden. Zufrieden ist er dennoch. Er erreicht das Ziel in 9:04 h auf Platz 2587. Glückwunsch. Dann heißt es für die Teamkollegen im Ziel warten auf Roberto. Und dann kommt er. Ein leichtes Grinsen im Gesicht, wenn auch sehr gequält. Auch Roberto hat die Marmotte gemeistert. Seine Platzierung auf Platz 4704 in 10:48 h stellt ihn mehr als zufrieden.Alles sind sich einig, die Marmotte ist ein grandioses Event mit toller und knallharter Streckenführung über die Klassiker der Tour de France. Hier sollte man mal gefahren sein. J.K