2013

An den vielen großen Felsen mussten die Biker mit Überraschungen rechnen. Einmal stand man auf einem Felsvorsprung, der höher empfunden wurde als er in Wirklichkeit war. Durch geschicktes Verlagern des Körpergewichts nach hinten und gefühlvollem Bremsen mit gleichzeitigem Freudenschrei wurde die Geländestufe überwunden. Ein anderes Mal sollten mehrere Treppenstufen sowohl im Down- als auch im Uphill für erneutes Techniktraining sorgen. Nicht nur die Beherrschung des Sportgerätes stand an diesem Tag im Mittelpunkt, auch die Ausdauer sollte man nicht unterschätzen.

Das permanente Auf und Ab und die ständige Konzentration nagten am Energiehaushalt. Die optimale stetige Trittfrequenz suchte man bei dieser Fahrweise vergebens. Der Wechsel zwischen kraftvollem Pedaldruck bergauf und dem anschließendem Technikpart talwärts, gepaart mit unendlichen Bremshebelbetätigungen und Schaltvorgängen und schließlich unvermeidbaren Lenkbewegungen, sorgten für erste Ermüdungserscheinungen.

Ab Kilometer 35 machte sich das Tempo, bei immerhin 15km/h im Schnitt, in den Oberschenkeln bemerkbar. Trotz der Strapazen war die Freude dennoch riesig. In 3,5Std inklusiver kurzer Nahrungsaufnahme war alles vorbei. Jochen und Alex sah man die Begeisterung an. Denn noch auf der Heimfahrt im Auto sollte das Smileygesicht anhalten. A.P.

Fazit: Ein supergeiler Mountainbiketag ohne ernsthafte Verletzungen und Materialschäden.

Am Rande der Haftreibung und am Rande des talseitigen Abhangs jonglierten Jochen und Alex ihr Fullsuspension geschickt durch die Rodalb. Dennoch verlangte das flotte Tempo erste Opfer. Der Leichtsinn oder vielleicht auch die enorme Endorphinproduktion sorgte für einen Abgang. Nämlich einen gekonnten Abstieg über den Lenkervorbau, hervorgerufen durch Wegrutschen des Vorderrades über den weichen Grat. Schließlich kamen die Extremsportler während der Tour oftmals in den Grenzbereich, bei dem man gedanklich schon die Gravitation verspürte, aber glücklicherweise konnte das Manöver ohne Bodenkontakt abgeschlossen werden. Zeitweise durchbrachen einige Sonnenstrahlen die Wolkendecke und zauberten ein wunderschönes Farbenspiel in die Location. Schließlich sind die Mountainbiker Individualisten, die ihre Wege abseits des Asphaltdschungels ziehen und dabei das Erlebnis der Natur suchen. Der enge Trail windet sich durch alle Seitentäler der Rodalb und führt dabei an tollen Aussichtspunkten vorbei.

The best trail of area 66xxx

Wenn in der Mountainbike-Szene über eine bestimmte Stadt in der Südwestpfalz gesprochen wird, dann haben die Biker immer einen Smiley im Gesicht. Die Rede ist von Rodalben, die Stadt, die für ihren Felsenwanderweg bekannt ist. Aber nicht nur die Wanderer, sondern auch die Mountainbike-Gemeinde erfreut sich an diesem wunderschönen Waldweg. Mit 42km gibt es wohl kaum einen längeren Singletrail im 66ziger Postleitzahlenbereich, der an einem Stück alle Bike-Herausforderungen bietet.

Am 25. Oktober nahmen Jochen und Alex vom Team TV Elm die Challenge an. Jochen wusste schon was die Beiden erwartete und Alex wollte es herausfinden. Obwohl diese Rundfahrt zwischen engen Felsen hindurch, über ständige Wurzelformationen gepaart mit unendlichen Steinerhebungen für pures Glücksgefühl sorgt, sollte der vortägige Dauerregen gemischt mit dem Blätterteppich ein zusätzliches Erlebnis bringen. Die Fullies waren bereit, Verpflegung war an Bord und bei angenehmen trockenen 18°C konnte der Trip beginnen.

Das Gehirn war auf puren Spaß eingestellt und die Freisetzung der entsprechenden Botenstoffe sollte einen besonderen Einfluss auf die Fahrweise haben. Jochen und Alex nutzten die kurze Anfahrt vom Parkplatz bis in den Traileinstieg um die letzten technischen Prüfungen der Bremsen und des Schaltwerks abzustimmen. Denn heute musste, um den Parcours zu überleben, das Zusammenspiel aller Bewegungsabläufe optimal passen. Die Einroll- und Aufwärmphase blieb augenblicklich aus, da sich die Biker bereits im Trail befanden. Ab jetzt sollte jede Unachtsamkeit bestraft werden. Zügig wurden die ersten Bäume umfahren und schnell wurde klar, dass der Reibungskoeffizient durch den goldgelben, nassen Belag gegen Null tendierte.

Eilig folgten die Elmer Fahrer der Beschilderung. Dabei war der Maximalpuls schnell erreicht und der Spaß kannte keine Grenzen. Das Zusammenwirken von Bremsen und rechtzeitigem Gangwechsel glich dem Fingerspiel eines Klaviermeisters. Auf den ersten Kilometern lief das Mountainbike harmonisch über die kurzen steilen Rampen, die mit seltsamen Wurzelverwindungen übersät waren. Oft schlugen die Dämpfer bis zum Anschlag durch, denn unter dem Blätterteppich wurden nicht alle Hindernisse rechtzeitig erkannt, so dass das Bike den Schlag wegstecken musste. Wer weiß, ob ein Hardtail die Strapazen heute überlebt hätte. Ein weißes Schild mit einem großen „F“ zeigte den Fahrern die Richtung.

Vorbei an imposanten Felsformationen, über Brücken bis hin zu tollen Höhlen bot der einzigartige Felsenweg neben dem Trailvergnügen auch etwas für das Auge. Nur wenige Wanderer kreuzten den Weg. Ein freundliches Hallo und schon war der Trail wieder mit vollem Tempo befahrbar. Gerne hätte man den Geschwindigkeitsüberschuß an den folgenden Rampen mitgenommen, aber der Steineslalom forderte immer wieder abruptes Abbremsen. Anschließend mussten die Biker das Können eines Einradfahrers zeigen, denn oftmals musste das Vorderrad dermaßen aus den Federn gezogen werden, dass die natürliche Stufe passiert werden konnte. Der „Wheelie“ war dabei ein nützliches Hilfsinstrument.

Trainingsbericht MTB vom 19.01.13

Es war kalt und die Umgebung war mit einem weißen Puderzucker übersät. Allein der Gedanke mit einem Zweirad bei diesen Umständen den Trainingsrückstand aufzuarbeiten, löste Beklemmung aus. Doch zwei Sportler erschienen mit ihren stollenbereiften Gefährten am Treffpunkt. Schnell war klar, dass heute keine weiteren Radfahrer kommen würden. So stürzten sich Jochen und Alex in das Abenteuer. Die witterungserprobten Extremsportler kamen schnell mit dem ungewöhnlichen Aggregatzustand des Wassers zurecht.

Auf den freien Feldpassagen kämpften die Biker mit hohen Schneeverwehungen, wenn man 10cm als Tiefschnee bezeichnen darf. Dennoch verlangte die Durchfahrt der Schneeansammlungen Kraft und Geschicklichkeit. Der Spaß kam dabei nicht zu kurz, als immer wieder die Seitenführungskräfte die Vorderräder in unkontrollierte Bewegungen versetzten. Auf dem Püttlinger Keltenweg rollten die Räder auf dem Untergrund recht zügig, trotzdem mussten die Jungs mit teils kräftigen Seitenböen kämpfen. Wieder im Wald schauten Wanderer nicht schlecht, als die zwei vermummten Gestalten deren Weg kreuzten. Aus den Gesichtern konnte man die Frage erkennen: „Was sind das für verrückte Radfahrer?“.

Nicht verrückt, aber irgendwie anders müssen die Beiden sein, als die Räder von den Waldwegen plötzlich in zugeschneite Singletrails verschwanden. Aus der Geschwindigkeit wurde nun ein Technikpart. Schon ohne Schnee wäre die Passage eine Herausforderung gewesen. Doch für Jochen und Alex machte das Zusammenspiel zwischen Bremse, Pedaldruck und Lenkbewegung auf der rutschigen Unterlage besonders viel Spaß. Der schier endlose Trail verlangte von den Fahrern komplette Beherrschung aller Geschicklichkeitskünste.

An den Trails, die eigentlich keine sind, würden Unkundige vorbeifahren. Gut, dass GPS heute jeden Meter dokumentiert. Dass die Technik der Mountainbikes hin und wieder verrückt spielte, erschwerte die Sache zusätzlich. Obwohl die Elmer Fahrer das Zusammenwirken der äußerlichen Bedingungen mit dem Zweirad beherrschten, zwang die Kälte letztendlich das Ende der phantastischen Rundfahrt.

Am Schluss standen zwar nur 25Km auf dem Tacho, aber der Spaßfaktor war um ein Vielfaches höher. Das Grinsen der beiden Biker war noch lange in den Gesichtern zu sehen. Eine Erfahrung reicher und mit dem Wissen, dass heute ein besonderes Naturerlebnis ohne Blessuren gemeistert wurde, bringt innere Zufriedenheit und Freude am Mountainbiken. A.P.