Mtb Marathon Riva del Garda

Rocky Mountain BIKE Marathon in Riva del Garda

Vom 01. – 03.Mai traf sich bereits zum 22. Mal die Mountainbike-Elite auf dem BIKE Festival am Gardasee. Dort wurde nicht nur neues Material von allen Bike-Herstellern präsentiert, sondern auch knapp 2.500 Mountainbiker kämpften über vier verschiedene Distanzen und Altersklassen um Bestzeiten.

Die enormen Höhenmeter verteilt auf die relativ kurze Streckenlänge versprach eine anstrengende Runde. Obwohl das Biker-Wochenende wettermäßig ziemlich grau gezeichnet war, schenkte die Sonne am Marathontag optimale Bedingungen.

Das sportliche Highlight ist dabei der Rocky Mountain BIKE Marathon mit Start und Ziel in Riva del Garda. Die „Ronda Extrema“ mit ihren 90km und 3.838Hm darf sich als Königsdisziplin über traumhafte Trails durch das Umland vom Gardasee schlängeln.

Zum ersten Mal präsentierte Alex vom TV Elm die Team-Farben auf dem internationalen Parkett. Mit insgesamt 377 hochkarätigen Fahrer/innen, die sich auf die Extremtour trauten, war das Fahrerfeld recht überschaubar. Für Alex bedeutete dies eine besondere Herausforderung. Für den Hobbyfahrer gab es im Feld der professionellen Topfahrer nur ein Ziel: Ankommen!

Nach dem Startschuss um 7:30Uhr diktierten Weltmeister, Gardasee-Meister und Landesmeister verschiedener Nationen vorne das Feld. Weiter hinten begann für Alex der Kampf mit der Gravitation. Nach einer kurzen Einrollphase mit Geschwindigkeiten, die man nur von Rennrädern kennt, stauchte sich das Feld in den engen Aufstiegsgassen zum Ville del Monte zusammen. Hier war besondere Geschicklichkeit auf dem rutschigen Steinweg gefragt, denn bei durchdrehendem Antrieb auf engstem Raum, bedeutete eine Unachtsamkeit das Fallen des ganzen Feldes wie Dominosteine.

Das Feld zog sich nach und nach auseinander. Schnelle Fahrer kündigten ein Überholen mit lautstarken Gesten an. Dabei ging es nicht selten sehr eng zu. Alex hatte seinen Rhythmus gefunden und konzentrierte sich auf die Anstiege, welche mit der heimischen Hügellandschaft nichts gemeinsam hatten. Nicht nur die Länge der Auffahrten verlangten viel Ausdauer, sondern auch den Neigungswinkel findet man in unseren Breitengraden vergeblich.

Die Tour glich einer Berg- und Talfahrt. Über Gorghi zeigte die Beschilderung weiter nach San Giovanni al Monte bis zum Rifugio San Pietro, wo die Stollenreifen auf neu erkundeten Waldtrails ins Val Lomasone, dann mit über 700Hm bis steil bergauf zur Sentiero dei Russi führten. Nach dem ununterbrochenen Pedaldruck freute sich der Elmer Fahrer über eine Erholungsphase auf den talwärts führenden Trails.

Doch was auf dem Höhenprofil als einfacher Pfad bezeichnet wurde, entpuppte sich als extrem schneller und steiler, fast unpassierbarer Höllenritt. Die Rede ist von den brutalen Downhills, die nicht nur das Material an ihre Grenzen brachte, sondern auch den Mut und die Konzentration der Fahrer auf die Probe stellte. Permanentes Jonglieren mit beiden Bremsen durch bzw. über Geröll und Wurzeln machten aus der Talfahrt einen Technikpart im Grenzbereich. Auf einem scheinbar nicht enden wollenden Trail ging es fast 500 Höhenmeter richtig kernig bergab bis Comano.

Es folgte erneut ein ebenso kräftezehrender Uphill Richtung Monte Casale bis vor dem Gipfel nun wieder ganz neue, zauberhafte Waldtrails Richtung Malga Valbona auf knapp 1.400m Meereshöhe kamen. An Entspannung war nicht zu denken und nicht selten folgte einer erbarmungslosen Rampe anschließend ein freier Fall, bei dem die Bremsbacken nach Kühlung schrien und die Federgabel am Anschlag anklopfte. Ab und zu flog dann noch ein Topfahrer mit ausgeschaltetem Gehirn an einem vorbei, dass man meinte, die physikalischen Gesetze wären außer Kraft gesetzt. Die Oberschenkel meldeten erste Verschleißerscheinungen und der Tacho zeigte erst knapp über die Hälfte der „Ronda Extrema“ an.

Als der Marathon-Europameister von 2012 als erster die Ziellinie in 4:23Std überquerte, quälte sich Alex noch an einem der unzähligen brutalen Rampen. Gerne hätte er noch länger an der Verpflegungsstelle den großartigen Panoramaausblick in die Dolomiti di Brenta genossen, aber ein letzter Kraftakt zum Bocca di Tovo hinauf stand noch als Bergetappe bevor.

Die „Ronda Extrema“ heißt nicht umsonst so. Mit unheimlich steilen und langen Anstiegen, gepaart mit ebenso anspruchsvollen Downhills ist dieser Mountainbike-Marathon eine besondere Herausforderung für Hobbyfahrer. A.P.

Doch auf der letzten Abfahrt nach Riva zurück blieb keine Zeit mehr einen Traumblick auf den Gardasee zu werfen. Viel zu schnell und steinig war der Schotterweg Richtung Zielort. Nur keinen Fehler mehr kurz vor Schluss hieß die Devise. Denn im Zielbereich erwarteten unter den zahlreichen Zuschauern, auch die mitgereisten Elmer Betreuer den Extrembiker. Nach 6:56Std blieb die Uhr für Alex stehen, was in seiner Altersklasse ein gutes Mittelfeld bedeutete.