Mill Man Trail

Mill Man Trail – Mtb Radmarathon in Luxemburg

Neben den Touren auf dem Rennrad suchen Jochen und Alex auch den Kick mit dem Mountainbike über schnelle flowige Trails zu fahren. Knackige Anstiege und fahrtechnische Herausforderungen steigen dabei den Spaßfaktor.

Am 27. April versprach der Veranstalter des Mtb-Radmarathons in Echternach auf dem Mill-Man-Trail einen besonderen Fun und mit über 2.100Hm eine sportliche Kampfansage an die Hobbysportler. Wer die Region Müllerthal in der kleinen Luxemburgischen Schweiz kennt, weiß, dass hier das Mountainbikerherz höher schlägt. Auf den Trails konnten die beiden Elmer Fahrer über anspruchsvolle schmale Pfade den schnellen Wechsel von Felsen, Wäldern und Bachläufen mit dem ganzen Körper erleben.

Um 8Uhr in der Früh begann mit dem Massenstart der Kampf um die besten Plätze. Nach einer Neutralisationsrunde um den örtlichen See folgte das internationale Fahrerfeld der gut beschilderten Marathonstrecke. Dann ging es gleich zur Sache. Auf dem ersten kilometerlangen Anstieg zog sich das Feld auseinander. Hunderte Stollenreifen durchpflügten den vom Vortag durchnässten Untergrund und das angekündigte Höhenprofil spiegelte sich tatsächlich in der Praxis wider. Ständig folgten die Trails dem natürlichen Umgebungsprofil. In der kleinen Schweiz bedeutet dies: hoch und runter, bergauf und bergab. Eine Erholungsphase suchte man vergebens. Für die schönen Landschaftseindrücke blieb wenig zeit. Zwischen Brems- und Schaltvorgängen, Konzentrations- und Geschicklichkeitseinlagen flogen in den Augenwinkeln der Fahrer bizarre Felsformationen vorbei.

Ein geteerter Anstieg lenkte die Biker schließlich über offenes Gelände, bevor aus dem ohnehin schon schwer zu tretenden Aufstieg die Strecke in den Wald führte. Der Winkel der Steigung wurde dabei allmählich steiler, der Untergrund wechselte zu kopfsteinartigen Pflastersteinen, die außergewöhnlich rutschig waren, so dass ein extrem brutaler Anstieg bevor stand. Mit dem letzten verfügbaren Kletterritzel kämpften sich die Elmer Fahrer die Wand hinauf. Oben erwarteten die Gipfelstürmer eine Sambatruppe, die mit ihren Trommeln die Fahrer auf den letzten Metern motivierten.

Nachdem die Tanks an den gut bestückten Verpflegungsstellen gefüllt waren, ging die Berg- und Talfahrt über abwechslungsreiche Trails weiter. Es folgten ständige Slalomfahrten durch enge Baumbestände, armdicke Wurzeln zwangen die Biker zu akrobatischen Einlagen und die natürlichen Sprunghügeln mussten mit viel Mut und Geschicklichkeit bezwungen werden.

In einem Schluchtenabschnitt bestimmten die unzähligen Fußgängerbrücken und Treppenaufstiege den Wechsel zwischen Fahren und Tragen. Auch Felsverengungen, durch die geradeso die Lenkerbreite durchpasste sowie die erbarmungslosen Downhills, welche vorab mit Totenkopfschildern angekündigt wurden, steigerten den Bikegenuss. Auch Bachdurchfahrten und temporeiche Abfahrten durch grätähnliche Kanäle durften auf diesem vielfältigen Marathon nicht fehlen. Kurzum, die Organisatoren haben die Wegeführung super geplant, gut markiert und auf dem kniffligen Parcours konnten die rund 1.000 Biker aus Luxemburg, den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Frankreich ihre Konzentration und technisches Können beweisen. Neben der Marathonstrecke wurden noch die 70km, 40km und 20km angeboten.

Allein die steilen und oftmals sehr langen Anstiege verlangten besondere Konditionsstärke, dennoch waren Jochen und Alex recht zügig unterwegs. Obwohl es keine offizielle Zeitnahme gab, konnten die Elmer Biker mit einem annähernd 19er Schnitt auf dem fast 80%tigen Trailanteil das Tempo halten. Der GPS-Zeitmesser zeigte dann im Zielbereich 105km und über 2.400Hm an, die Uhr blieb bei der Zieldurchfahrt bei 5:30Std stehen. A.P.