Saarlandschwein 2020

Was für eine Schweinerei …

Samstagmorgen der 22. August. Nach ewig anhaltender Trockenheit ist er endlich da, der Regen. Der Regen auf den die Natur lange gewartet hat, der endlich mal wieder für Abkühlung sorgt. Genau an diesem Tag kann den Regen in Altforweiler aber keiner brauchen! Es ist noch stockdunkel, draußen schüttet es, als sich die Fahrer vom Team TV Elm bereit machen. Die Vorfreude ist doch etwas gesunken, das Wetter drückt auf die Stimmung. Doch es ist Besserung in Sicht. Und das ist auch gut so, denn es steht ein langer Tag auf dem Rad auf dem Plan. Das Tagesmenü bzw. der Plan des Tages ist schnell erklärt.

- Vorbereitung: Mentales Training, sich mit dem Schwein vertraut machen.

- Vorspeise: Warmup, die Sau auftauen und den Ofen auf Betriebstemperatur bringen.

- 1 .Hauptgang: Das Schwein im Ofen gute 10 – 12 Std durchbraten.

- 2. Hauptgang: Die Sau so richtig genießen!

- Nachspeise: Ein paar Schweinebier gönnen

Soweit so klar? Ähhh, nicht so richtig ….

Also dann doch eine kurze Zusammenfassung. Man nehme ein Rad, fahre einmal um das Saarland herum und fertig ist das Saarlandschwein. So einfach ist das. Und einige Radsportler haben sich dieses Abenteuer an diesem Augustsamstag vorgenommen. Der RSC Überherrn lädt ein, dann mal auf! Vom Team TV Elm dabei sind Martin, Frank, Thomas, Mark und Jochen.

Das Teilnehmerfeld ist mit Radsportlerinnen und Radsportlern aus ganz Deutschland besetzt, auch Tourlegende Udo Bölts hat sich unter das Feld gemischt. Und siehe da pünktlich zum Start um 5:30 Uhr ist auch der Regen durch. Nochmals Glück gehabt. Licht ist morgens noch Pflicht in der Dunkelheit. Und so macht sich der Glühwurm auf den Weg durch die Dämmerung in Richtung Norden. Die Luxemburger Grenze ist das erste Zwischenziel. Über dem Saargau hängen die Wolken noch tief. Die Gruppe läuft harmonisch und so ziehen die ersten Stunden ins Land.

Über Perl entlang der Mosel und über die Hänge der Weinberge geht es nach Freudenburg zu ersten kurzen Pause. Der obligatorische Frikadellenweck wartet. Eine raduntypische Mahlzeit, die Vielen auch schwer im Magen liegt. Nicht wenige denken noch Stunden später daran … Doch viel Zeit darüber nachzudenken bleibt nicht. Es geht zügig weiter. Die Hügel von Mettlach in Richtung Nordsaarland machen sich langsam in den Beinen bemerkbar. Bei den Elmer Fahrern läuft es noch gut, auch als bei Nonnweiler die 150 km Marke fällt. Die Stunden verrinnen, doch in der harmonisch laufenden Gruppe geht die Zeit gut vorbei. Neben kleinen Bergsprints ist auch immer ein Plausch möglich. Für Frank, Thomas und Mark ist das Saarlandschwein eine Premiere, während sich Jochen und Martin schon des Öfteren mit der Sau duelliert haben. Das Saarlandschwein ist vor allem eins, eine mentale Herausforderung. Die Streckenlänge und die Höhenmeter sprechen für sich. Tun Sie das? Nicht immer! Gerne wird wieder auf das Zitat des Herrn aus Bayern hingewiesen, der vor ein paar Jahren verlauten ließ: „Das ganze Bundesland sei nur so groß wie mancher bayerische Landkreis. Wenn man im Saarland sei und ein Fahrrad leihe, tauche deshalb die Frage auf: „Was machen wir Nachmittags?“. Er war wohl noch nie hier und schon gar nicht auf dem Rad …

Wenn man im Saarland wohnt und ambitioniert Rad fährt, ist diese Herausforderung fast schon Pflicht. Auf die Nordsaarlandpassage folgt im Uhrzeigersinn der Landkreis Homburg, von wo es anschließend in den Bliesgau geht.

Es stehen schon weit über 200 km auf dem Tacho als die Landeshauptstadt Saarbrücken in Sicht kommt. Hier wird ein letztes Mal nachgetankt, bevor am späten Nachmittag die abschließende Warndtpassage wartet.

Mit über 300 km in den Beinen ist dann endlich das Ziel in Sicht. Der Tross rollt wieder in Altforweiler ein. Ein Lob an den Veranstalter und die Guides für die gute Organisation des Saarlandschweines. Es hat in der Gruppe großen Spaß gemacht. Und wieder einmal ist die Sau erlegt. Alle Teamfahrer sind gut im Ziel angekommen. Es stehen 313 km und 3.600 Hm in 10:27 h (30 km/h) auf der Habenseite.

Da bleibt zum Abschluss nur zu sagen, Prost! Auf zur Nachspeise …. J.K