Highlander

Ein letzter Blick am Gipfel über den Bodensee und das Rheintal, schon befinden sich die Fahrer in der rasanten Abfahrt und auf dem Weg Richtung Hochtannberg (1.675 m). Was bereits hier schon deutlich wird, der Verkehr auf der nicht gesperrten Straße ist hoch.

Sonntag 14. August 2016,

die 11. Auflage des Highlander Radmarathon

in Hohenems, Vorarlberg, steht an.

Dieses Jahr steht mit Jochen nur ein Fahrer des Team TV Elm am Start. Bereits zum sechsten Mal in Folge gilt es für ihn Vorarlberg von der „härtesten Seite“ zu erkunden. Und wie bei allen anderen Teilnahmen die Jahre zuvor ist das Wetter einfach Klasse, Highlander Wetter! Sonnig und hochsommerlich den ganzen Tag.

Die Voraussetzungen für die 180 Km und 4.040 Hm sind aber nicht die aller Optimalsten, mit 2 Wochen Pause im Voraus. Dennoch ist die Vorfreude vor dem Start um 7 Uhr in Hohenems groß. Schließlich ist ein Alpenradmarathon immer ein Erlebnis. Als der Startschuss fällt und die ersten flachen Kilometer bewältigt sind, steht mit dem Bödele (1.176 m) der erste Pass und Übergang in den Bregenzer Wald an. Auch wenn es schon ordentlich steil ist, stellt der Anstieg noch kein Problem dar.

Bei Jochen läuft der zweite Pass etwas zäh. Irgendwie fehlt ein bisschen Energie. Auch beim Blick auf die Uhr auf der Passhöhe fällt auf, diese lügt nicht. Zeitrückstand gegenüber den Jahren zuvor. Zu allem Überfluss ist die folgende Abfahrt mit Autos und Motorrädern nur so überfüllt. Langsam machen und vorsichtig fahren ist die Devise. Viele Radmarathonteilnehmer, aber auch die meisten Motorradfahrer, scheint dies nicht sonderlich zu interessieren, gefahren wird trotz Gefahrenstellen mit vollem Tempo und meist einfach ohne „Hirn“!

Unten angekommen und wieder etwas erholt geht es für Jochen über Lech auf den Flexenpass (1.773 m) und von dort den Arlberg hinab. Auch hier ist der extrem dichte Verkehr wieder ein Faktor. Richtung Rheintal wird es immer wärmer und beim Anstieg nach Raggal (950 m) sind die 30 °C bereits geknackt.

Erstaunlicherweise läuft es nach 4 Stunden im Sattel nun deutlich besser. Immer wieder faszinierend. Die Beine endlich im Rennmodus und mit neuem Elan und Kraft geht’s in die steilen Rampen des Faschinajochs (1.468 m). Gepaart mit der Mittagshitze immer wieder eine extrem anstrengende Angelegenheit. Über die Passhöhe in eine kleine Abfahrt und dann die letzten Kilometer hinauf zum Furkajoch auf 1.756 m. Der letzte Pass ist erreicht und es geht für den Elmer Fahrer in die Abfahrt, die erstaunlich wenig Verkehr bereit hält. Erst nach Zieleinfahrt stellt sich heraus, dass die Strecke teilweise wegen eines schweren Unfalls gesperrt worden ist.

Wieder im Rheintal angekommen stehen die letzten flachen Kilometer ins Ziel an. Jochen finisht seine sechste Teilnahme in 7:12 h, was Gesamtplatz 225 von 1.300 Startern bedeutet. Auch wenn es nicht die erwünschte Zeit geworden ist, als Vorbereitung für den Saisonhöhepunkt den Ötztaler Radmarathon ein gutes Training.

Jeder Radmarathonist sollte sich auch hinterfragen ob es sich für einen Zeitgewinn von Sekunden oder Minuten lohnt, Kopf und Kragen in den Abfahrten zu riskieren. J.K.

Positiv zu erwähnen ist die tolle Landschaft gepaart mit dem sonnigen Wetter, die den Highlander auch dieses Jahr wieder zum Erlebnis machen. Aber das hohe Verkehrsaufkommen mit vielen gefährlichen Szenen von allen Teilnehmern im Straßenverkehr, seien es Rad-Auto-oder Motorradfahrer, hat das Gesamtbild etwas getrübt.