Osterklassiker

Osterklassiker 04.04.15

Zum Osterfest gehört nicht nur die Eiersuche zum Standardprogramm, nein - für das Team TV Elm gehört vor allem der Klassiker zu den Oster-Highlights dazu. Die Elmer Radfahrer verstehen unter dem Osterklassiker eine besondere Herausforderung zu Beginn des Jahres. Wind, Regen, Kälte und schlechte Straßen sind Begriffe, vor denen sich die Biker fürchten. Denn am Ostersamstag werden gute Beine und Material benötigt, um die bevorstehenden Strapazen zu überstehen. Die Rennmaschinen waren heiß, die Fahrer ungeduldig und das Wetter nicht optimal, aber einem Osterklassiker würdig. Das Streckenprofil verspricht eine klassische Berg- und Talfahrt über befestigte Feldwege, die nicht selten mit Schlaglöchern und sonstigen unberechenbaren Hindernissen versehen sind. Die schmalen Rennradreifen kommen dann oft an ihre Festigkeitsgrenzen. Dieses Abenteuer suchten lediglich drei Biker vom Elmer Team. Dirk, Martin und Alex begannen die Tour recht zügig, weil die Wetterdaten gegen Ende der ca. 70km Runde trockene Verhältnisse versprachen. Der Dauerregen verwandelte die Straßen nicht nur in einen Schmierfilm, auf dem die Kurvenfahrten besondere Aufmerksamkeit verlangten, sondern auch aufwirbelnde Regengeschoße vom Vordermann gaben der Tour einen besonderen Reiz. Dirk bestimmte anfangs das Tempo, welches für die Jahreszeit und den Trainingsstand recht hoch war. Aber genau das macht den Klassiker aus. Mensch und Material an ihre Grenzen zu führen.

Es dauerte nicht lange und die erste Grenze war überschritten. Keine 17 Kilometer hielt der Antriebsstrang von Alex den besonderen Bedingungen aus. Damit waren nicht die Beine gemeint, sondern vielmehr das Verbindungselement zwischen Kurbel und Hinterradritzel. Eine Außenlasche der Kette war gerissen und der Rest hielt nur noch an einem Eisenatom zusammen.

War der Schaden nun auf die enormen Antriebsmomente zurückzuführen oder eher auf Materialermüdung? Für Alex war jedenfalls der Ritt zu Ende und die Heimreise durfte er mit dem hauseigenem Servicefahrzeug antreten.

Für die anderen Elmer Fahrer lief die Uhr weiter. Martin und Dirk spulten in gewohnter Manier die Streckenvorgabe ab. Gefürchtete Pavés, die bei bekannten Eintagesrennen aus Pflastersteinen bestehen, fehlen ebenso nicht beim Elmer Klassiker, wie die brutalen Hellings, die übersetzt - kurze steile Rampen - bedeuten. Das Tempo blieb bis zum Schluss auf hohem Niveau. Pavés mit der höchsten Schwierigkeitsstufe brachten die beiden Elmer Extrembiker ebenso wenig aus der Ruhe, wie der Helling „Grauer Stein“ der Kategorie vier.

Das Wetter wurde zunehmend trockener, die Anstrengung dagegen immer fortgeschrittener. Mit jedem Streckenabschnitt nagte der innere Schweinehund an den Reserven. Mit Erfahrung, Ausdauer und psychischer Stärke kamen die beiden Topfahrer im Elmer Zielbereich „Mur d’Denkmal“ an. Der Schlußsprint endete mit einer Bergkategorie drei an der bekannten Verpflegungsstelle. A.P.