Mtb Marathon in St. Ingbert

Mtb - Marathon in St. Ingbert

St. Ingbert zählt schon seit Jahren in der Szene zu den Mountainbike Hochburgen. Zum 15. Mal richtete der RSC St. Ingbert am 7. September seinen Marathon aus. Neben den Betriebsmeisterschaften durfte der Verein auch dieses Jahr zum dritten Mal die Deutschen Meisterschaften im Mtb-Marathon austragen.

Die Langstrecke sollte mit 82Km und 2.200Hm alles bieten, was einer Deutschen Meisterschaft würdig ist. Vom Team TV Elm waren drei Fahrer auf den Starterlisten vermerkt. Alex wollte auf der Langdistanz seine Kondition testen. Jochen und Udo dagegen vertraten ihre Arbeitgeber bei den Betriebsmeisterschaften auf der Kurzstrecke.

Alex staunte nicht schlecht, als er früh morgens zur Startaufstellung kam. Die Profiteams präsentierten sich mit eigens aufgebauten Servicestationen mit entsprechendem Fahrmaterial. Während die Rennmaschinen technisch geprüft wurden, strampelten nebenan die Topfavoriten auf der Rolle die Muskeln warm. Einen Stand weiter wurden die Trinkflaschen mit undefiniertem Pulver vorbereitet. Einen Moment lang dachte der Hobbyfahrer, er wäre auf der falschen Veranstaltung. Da sich in der Mtb-Szene mittlerweile die neuen 29“ Räder durchgesetzt haben, musste Alex noch mit der herkömmlichen Größe antreten. Gut, dass er sich nicht für die Deutschen Meisterschaften angemeldet hatte, sondern die gleiche Strecke in der Hobby-Klasse absolvierte.

Punkt 9:30Uhr startete dann das hochkarätige Feld und 5 Minuten später durchwühlten die Stollenreifen der Hobbyfahrer den Untergrund. Schnell schossen die ambitionierten Fahrer nach vorne um sich eine gute Ausgangsposition auf die bevorstehenden engen Trailanstiege zu ergattern. Der Puls stieg binnen Sekunden auf Maximalwert und schnell war klar, dass heute nicht nur das fahrerische Können abverlangt wird, sondern auch die Kondition ganz entscheidend ist.

Vor den Marathonfahrern lagen mit ca. 45Km Singletrailanteil unzählige Geschicklichkeitsabschnitte, die bei den besonders gefährlichen Downhills enorm viel Überwindung verlangten. Spektakuläre Abfahrten wie „DB-Trail“ oder „Totenkopf“ mit 30% Gefälle mussten dabei überwunden werden. Felsstufen und Baumwurzeln bildeten fast unüberwindbare Barrieren, bei denen mancher Fahrer die Umfahrung wählte. Nicht so die drei Elmer Fahrer, die alle Streckenabschnitte meisterlich in Mountainbike-Manier überflogen. Die vielen Zuschauer hatten ihre Freude daran, die Bikeakrobaten bei ihrem Kampf gegen die natürlichen Hindernisse anzufeuern.

Auch die knackigen Anstiege erlaubten keine Fehler. Der asphaltierte steile Anstieg „Kahlenbergauffahrt“ mit seiner teilweisen 20% Steigung forderte permanenten Pedaldruck. Selbst das kleinste Kletterritzel bedeutete enorme Kraftanstrengung. Ein letzter Technikpart führte die Biker dann in den Zielbereich. Am „Betzentaler Hang“ mussten die Akteure durch ehemalige Granatenkrater, die als Steilkurve oder als Kompressionsfahrt angelegt waren. Weiter führte der Kurs durch einen Baumslalom und künstlich angelegte Sprunghügel, bevor es an den Zuschauerrängen in den Zielkanal oder auf eine weitere Runde ging.

Für die Kurzstreckenfahrer, die erst nachmittags gestartet sind, war der Spaß nach 29Km zu Ende. Um die vollen Marathonkilometer zu erreichen, musste Alex den Kurs zweimal durchfahren. Der Deutsche Meister stand schon lange fest, als die Elmer Fahrer ins Ziel kamen. Vermutlich hatten aber die Hobbyfahrer mehr Fun auf der Strecke als die unter Druck stehenden Topathleten. Wie auch immer, für alle war es ein herausragendes Event. Jochen beendete die Kurzdistanz in 1:37Std und Udo kam kurz danach mit 1:40Std ins Ziel. Auf der Marathonstrecke blieb für Alex die Stoppuhr bei 4:33Std stehen. A.P.