Grossglockner

Grossglockner Hochalpenstrasse

Die Großglockner-Hochalpenstraße feiert heuer ihr 80-jähriges Jubiläum. Zu dieser Feier ließ es sich Alex nicht nehmen, diese, wunderschön in die Natur gemeißelte Hochgebirgsroute, mit dem Rennrad zu befahren.

Die Wächter der Straße werden sie genannt. Tausende Randsteine säumen die 48 Kilometer lange Hochalpenstraße als Absturzsicherung und als Kilometeranzeige. In Bruck beginnt mit dem Kilometerstein „Null“ der kräftezerrende Aufstieg zum Hochtor auf 2.504m, der höchste Punkt der Trainingstour.

Jedes Jahr wird unter den Radfahrern der Glocknerkönig ermittelt. Wer erreicht von Bruck bis zum Fuschertörl als Erster die Ziellinie? Dabei werden auf 27Km 1.694Höhenmeter überwunden. Der Wettbewerb fand bereits im Juni statt, aber für Alex vom Elmer Team sollte es ein eigener Wettkampf gegen die Zeit werden.

Mit schönstem Sommerwetter beginnen die ersten Kilometer recht moderat. Nach 9Km haben die Oberschenkel Betriebstemperatur erreicht und ein erstes Steilstück mit 9% erwartet den Biker bis zur Bärenschlucht.

Nach der Mautstelle in Ferleiten dann zeigt das Höhenprofil permanent durchschnittlich 10% Steigung an. Sie gleicht einer linearen Funktion, deren Scheitelpunkt erst bei 2.428m über Meereshöhe an der Fuschertörl-Gedenkkapelle endet.

Jetzt gilt es den Rhythmus zu finden. Kurve um Kurve schraubt sich die Alpenstraße in den Gipfel. Nicht nur Radfahrerkollegen stellen sich der Herausforderung, auch viele Autos und Motorradfahrer übertönen das Surren der Ketten. Doch das beeindruckende Panorama ist für alle gleich. Es entschädigt für die Strapazen, die Alex sich selbst gesteckt hat. Nach vielen Kehren und 01:20Std auf der typischen Glocknermeßstrecke von Ferleiten zum Fuschertörl kann der Elmer Biker die Stoppuhr drücken.

Die Sonne lacht, die Dreitausender strahlen um die Wette und nach einem kurzen Beweisfoto folgt eine kleine Abfahrt weiter Richtung Passhöhe. Der Gegenanstieg fordert noch einmal kräftigen Pedaldruck bevor hinter dem Tunnel das Hochtor auf 2.504m wartet. Ein völlig neuer Blick auf die Bergwelt öffnet sich dem Betrachter. Doch Alex schenkt der Aussicht nur wenig Zeit, denn es folgt der Lohn für die Bemühungen: Die Abfahrt.

Weste zu, Helm enger und der Spaßfaktor kann beginnen. Schnell ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht, doch die engen Kehren zwingen immer wieder ein abruptes Abbremsen. Kurve um Kurve fallen die Höhenmeter und der Gegenverkehr nimmt stetig zu. Hochfahrende Auto- und Kradfahrer rechnen nicht immer mit einem so schnellen entgegenkommenden Zweirad, so dass bei Überholmanövern die Straße sehr eng werden kann. Alex kennt solche Situationen und lässt es daher etwas ruhiger angehen. Viel zu schnell erreicht er seinen Ausgangspunkt in Bruck wieder und ein erfolgreicher Urlaubstrainingstag geht zu Ende. A.P.