Schach dem Hai

Phantasie lädt zum selbst Denken ein!

Traum, Aquarell und Spruch

Mit wenig Nachdruck spiele ich das Spiel der Könige gegen einen wenig göttlichen Furz von nicht geringer Geisteskraft. Seine Züge sind unstimmig, seine Paraden schwach und ohne Zusammenhang. Er ergötzt sich am Berühren der Figuren, gerade so als wenn er das noch nie getan hätte. Dabei bleibt sein Wesen stets unberechenbar.

Seine blinden Blicke weiden sich am Brett vor ihm auf dem Tisch und das zeigt mir auf, dass Sein und Existenz nicht unbedingt beim Menschen miteinander korrelieren müssen.

Mit einer Selbstüberschätzung sonders Gleichen zieht er an, der Hai, und gleich wäre das Spiel dann auch schon entschieden, wäre er eben nun mal nicht der Hai.

Das kleine Schachspiel und der große Ernst des Schach Spielens, das geht nicht überall gut miteinander. Mehr oder weniger teuflisch ist der Plan, durch Macht ihm Leben auch Macht über den Geist eines Zweiten zu erlangen. Und so fletscht er lachend die Zähne, nicht ohne zu zeigen, welche Vorliebe er für blutiges Fleisch hat. Zumindest kommt es mir so vor, dass dieser Hai mich jederzeit abzuschlachten bereit wäre, wenn ich nur ihn spüren lassen würde, wie sehr er mir eigentlich unterlegen ist.

Und so spiele ich mein Spiel mit ihm und lasse ihm das Seine. Soll er doch gewinnen, der Hai. Dann ist alles gleich vorbei...

...Nein, einen Hai darf man nicht gewinnen lassen. Sonst glaubt er, man wäre seine fette Beute. Das zumal wenn man selbst einer ist.

Ein Hai, welcher mit einem anderen Hai Schach spielt. Der eine blutrünstiger und gemeiner als der andere. Der eine listiger und klarer in seinem Denken als der andere. Der eine ebenbürtig dem anderen? Mitnichten.

Der eine Hai ist halb verhungert, weil man ihn separiert hat. Zu fressen gegeben hat man ihm nichts. Eine ganze Zeit lang.

Mit dem Essen ist es so wie mit dem Schlafen. Beides kann man nicht nachholen. Man kann noch so fett sein, wenn man mal am Verhungern war. Das bleibt. Der Mensch ist, was er isst. Also ist er auch, was er gegessen hat.

Der andere Hai ist ebenfalls fett, alt, aber blutrünstiger denn je und jederzeit bereit zum Schlagen, wie ein Häscher eben.

Mit so jemandem Schach zu spielen, das ist wie mit dem Teufel einen Pakt einzugehen. Schach dem Hai! Wenn es gewonnen ist, hast Du verloren. Lässt Du aber zu, dass er gewinnt, so schlachtet er Dich ebenfalls ab. Wie unsinnig es da doch ist, mit Haien Schach zu spielen!