Vegane Steaks grillen
Es gab eine Zeit in meinem Leben
da war viel Glück und Freud' zugegen,
da liebte und erfüllte ich
mich
mit Reichhaltigem von Gottes Gabentisch.
Besondere Wonnen brachten da die Sonnen,
die des Tages über uns Wärme spendeten,
Leben gaben
und uns manch guten Moment offenbarten,
den manche heut' noch gerne haben.
So haben wir am Firmament
erkannt, dass da die Sonne brennt.
Nicht neu und doch erhaben
ist der dadurch entstandene Schaden.
- Man nennt ihn auch ein Sonnenbaden.
Und wie man da so sitzt und liegt,
sich über einem der Himmel biegt
und, bei aller Liebe zur Natur,
vergeht so die Zivilisation
im eignen Kopfe eigentlich nur,
doch schon
sind alle Dinge wieder oben auf,
wofür es halt manch Jahreslauf
und mancher Dinge Not auch brauchte,
zumal wenn man soviel, wie ich auch rauchte.
Der Zigarettenraucherei
kam ich damals auch nicht bei.
Hab viel versucht, doch nichts erreicht,
was einem Qualmgestankstinkstengel gleicht.
Und das Wasser war sehr seicht
an manchen Tagen
und wir baten
manche Leute, damals wie heute,
um Gaben für das eigene Leben,
was manchen gemacht hat: Sehr verlegen.
Das haben wir auch bald gemerkt,
und,
durch Rücksprachen gebrochen,
sind wir ganz nach unten gekrochen
und haben nicht mehr damit aufgehört.
Wir sollten nicht und haben doch!
So etwas steckt man sich nicht ins Knopfloch,
man heftet es sich nicht ans Revers.
Es ist, frei gesagt, etwas pervers,
und dann auch noch
ungestaltet.
Wir, später dann zuhauf verwaltet,
haben nichts mehr drauf,
können nichts mehr, auf,
lasst uns doch wieder ziehen.
Nicht mal gefangen
und doch gehangen.
Nicht mal verwehrt
und doch verkehrt.
Links herum, Du gutes Pferd.
Nimm mich, auf Deinem Rücken sitzend
doch ein Stückchen mit.
Die Sonne, hoch am Himmel, blitzend,
kümmert sich auch nicht
ach, was ist, was soll auch sein,
als Erdenmensch, als Sonnenkind, ist das
gemein,
so verloren auf dem Posten zu sein.
Und dann geh' ich heim
und mach' mir fein
auf meinem Grill,
das was ich will:
Ein Steak, gepfeffert und gesalzen,
aus Luft, aus Liebe,
vegan und doch nicht ohne Gaumenfreude.
Ich nenne das einfach so heute.
Im Grunde tue ich gar nichts weiter,
als dass ich mich daran erheiter.
Und zünde mir 'ne Kippe an.
Mannomanno, Mann.
Mathias Schneider, 12.10.2015