Butter ist leer

Für den Frühstückstisch am Sonntag Morgen

musste ich mir eine Butter borgen.

So ging ich denn zur Nachbarin,

in der Dose war kaum mehr Butter drin.

Da fragte ich diese Frau,

und plagte sie etwas, genau.

Sie mochte mir keine Butter leihen,

und bat mich ihr das zu verzeihen.

Selbst hatte sie kaum mehr genug,

das glaubte ich ihr, es war kein Betrug.

Der Frühstückstisch am Sonntag morgen,

hat also auch so seine Sorgen.

Darum bat ich höhere Helferlein

mir beizustehen, war das nicht fein?

Und so gingen meine Sorgen

rund um im Haus, 'wer kann was borgen?'.

'Ja, der hat keine Butter mehr!'

Manche Sorge wirkte da bald doppelt schwer.

Es hatte alles da bald ein so hohes Gewicht,

dass ich gerne darauf verzichtet hätte.

Was sollte es? - Butter war doch nur eines der Fette.

Da nahm ich mir eben doch die Margarine,

weshalb da auch gleich, bei dieser Schiene

mir dann etwas an Erleuchtung einkam:

Was war Buddha nicht für ein seltsamer Mann?

Hat erst Tausend Dinge gelehrt

und am Ende doch gesagt, es sei verkehrt.

So ging es mir auch mit der Butter heute.

Mein Gott, was mich da die Ruhe freute,

als endlich alles wieder war,

als wäre nichts, eben gar nichts sonderbar.