Der Narr

Der Narr ist ein König im Bettlergewand,

sein Ruf eilt ihm nach durchs ganze Land.

Mit wortreichen Gesten schmückt er sich aus,

trägt dabei an sich doch manche Laus.

Hat keinen zu bedienen und doch ist er da,

unter den Herrschaften fast das ganze Jahr.

Er weiß sich zu hüten und spricht alles aus,

was sagbar unsäglich erquickt jeden im Haus

des Fürsten und seiner Gesellen,

die bersten vor Freude, erheitern sich heute

am Wort und am Sein des eisigen Mannes,

der sie brüskiert, und dabei so vieles riskiert.

Doch lachen die nur, sein Wort hat kein Gewicht,

weshalb jeder doch vom Narren gerne spricht,

wenn es darum geht, die Mienen der Herren zu erhellen.

Sich an den Narren zu halten, das sei kein guter Rat.

Wer ihm das glaubt, was der so sagt,

der riskiert dabei sein wahres Gesicht,

denn einem Narren glaubt man eh nicht.

Der Narr ist ein König im eigenen Reich.

Voller Ehre als Mensch und doch keinem gleich.

Es spotten die Leute, hämisch ist die Meute.

Zuweilen weiß das der Narr gerade zu richten,

stets wird er spaßig deren Grabenkämpfe schlichten,

erheitern die Miene, bewahren die Laune,

so bleibt mancher Krieger in seinem Zaume,

hütet sein Schwert wohl im Gefecht

der Worte und doch wird das schlecht

möglich sein, es ihm zu verwehren,

dass dieser Narr wird mit Worten und Späßen verqueren,

was mancher will und mancher sagt.

Ja, so ein Narr, der die Menschen so plagt,

der bleibt sich dabei stets selbst treu.

Oh, der behält auch seinen Frieden,

darum kann diesem das närrisch Sein keiner verbieten.

So steht es zumindest hier halt geschrieben.