Oh Gott, oh Gott, s'isch Feierabend

Hat man einmal genug getan,

dann hat man auch der Sache dann

genug

und, kein Betrug,

will sie bleiben lassen.

Hat man irgendwann dann, ohne

die Sache gering zu schätzen,

nicht die Bohne

daran auszusetzen,

dann kann man,

und das ist wahr,

wieder mit ihr beginnen, sonnenklar.

Sonderbar,

das wirkt als wäre man von Sinnen.

Und doch, so soll es sein.

Doch nicht allein, das macht es aus.

Ich bleib erstmal hier - zuhaus.

Geh nicht fort und nicht in mich.

Hörst Du, ja verstehst Du mich?

Komm' lass uns erst mal was kochen.

Oh Gott, oh Gott, es ist Feierabend

und es schließen die Geschäfte.

Eilig hab ich's, ohne Frage,

Und ich plage

mich.

Wie soll ich jetzt zur Bohnensuppe

noch auf die Schnelle kommen können,

denn, leider ist das denen Schnuppe.

So ruf ich an

den Suppenman.

He Oller, haste noch genug?

Kannst Du mir nicht etwas borgen?

Ja, du kriegst das zurück, Morgen.

Okay, dann machen wir das so.

Klick Klick, aufgelegt, oho.

Wieder steh' ich da mit nichts.

Hunger im Bauch und kriege kaum

noch Luft und Raum, es steht der Schaum

im Traum vor dem Saum - habe mich verrannt.

Das kenn' ich jetzt wieder, das ist mir nicht unbekannt.

So habe ich zurückgefunden

zurück, jawohl, zurück zu mir.

Suppenman, was der mich kann?

Nichts kann er, was kann denn ich dafür!

Oh Gott, oh Gott, s'isch Feierabend.

Doch statt erquickend dann und labend

bin ich allein auf weiter Flur.

Nur, wissen sie?, s'ist keine Kur

am Feierabend dann

hungrig zu bleiben, auch wenn man's kann.

Doch das Können, und das wissen sie auch,

macht nicht zu das Loch im Bauch.

Es schließt nicht aus den Appetit.

Und der Hunger, der mir auf den Magen tritt,

und mich so scheinen lässt, als werde

ich zum Elend dieser Erde,

hat einfach nur nicht gut getan.

So ein blöder Mann, der Suppenman.

Der hat, und das ist wohl erdacht,

genug Suppe bis um Mitternacht.

Ich weiß nicht, warum der sowas macht.

Er hat aufgelegt, als ich in habe angerufen.

Jetzt habe ich mir überlegt,

und das sei mir gestattet,

dass ich ihm eins nicht zugesteh',

dass er mich überschattet.

Und so geh' ich dann,

anstatt zu klagen,

zu Makkaroni Joe, wer will mir das versagen.

Habe ich denn ihm die Treu' geschworen?

Nein, vielmehr ist er aller Ehren wert.

Wenn er nur nicht so schroff wäre,

erweise ich ihm gerne die Ehre,

und komm' auch mal wieder vorbei.

Doch jetzt ist er mir einerlei.

Makkaroni Joe, was hast Du drauf?

Käse oder ganz vegan?

Egal, mein Loch drückt mir im Bauch, ein Wahn,

ein Wahn, ein Wahnsinns großes Löcher-Drücken,

es tut mich gar nach unten bücken,

nein noch viel mehr, es krampft so sehr,

das will ich nicht mehr behalten.

Ok, ich seh' es braucht ein schicksalhaftes Walten.

3.50 €uro kost der Spaß.

Möchten Sie sonst noch irgendwas?

Nein Danke, oller Makkaroni Joe,

ich ess erstmal, ich mach das, jo.

Und Tschüß, ich sitz' dahinten dann.

Muss erstmal wieder auf die Beine kommen.

Und so bin ich dann - gewonnen,

als Kunde bei Makkaroni Joe.

So ist das im wirklichen Leben.

Man gibt's - man nimmt's - das soll es geben.

So kommt zu aller Freude dann,

ein Rückruf von dem ollen Mann,

dem Suppenman, dann bei mir an.

Hey Du, ich hatte keine Zeit,

sorry he, nun bin ich bereit,

wenn Du Zeit findest, komm wieder vorbei,

ansonsten, Tschuldigung, s'ist mir nicht einerlei.

Aber hey, sag Makkaroni Joe 'nen Gruß,

auch wenn ich wohl befürchten muss,

dass der Mann auch kochen kann.

Und außerdem, so sag ich Dir,

der hat auch richtig gutes Bier.

Legt auf und lässt mich,

ich sitz da.

Nicht okay, denk ich, aber ja.

Was soll's, das blöde Kräftemessen,

die Beiden liefern doch nur Essen.

Mathias Schneider, Offenburg am 13.10.2015