Zwei Beziehungsstöcke

Quadrotypie - Wirbel II

Quadrotypie, CGP, nach einem Aquarell

Vor Jahren, circa um die Jahre 2004 bis 2005, habe ich unter mancher inneren Gespanntheit gelitten. Finanzielle Nöte existenzieller Art und eine nicht nur latent vorhandene eigene Schwäche haben vermehrt dazu beigetragen, dass diese Phase meines Wirkens für eine längere Zeit angedauert hat. Zudem ist da innerhalb dieses Geschehens auch eine Lösung von bedeutsamen Beziehungen bei mir abgelaufen.

Da habe ich zu bestimmten Terminen an Holzstäben herumgeschnitzt. So habe ich meine Wut und Trauer zu verarbeiten gewusst. Mit Feilen und Raspeln, welche ich mir einst zur Specksteinbearbeitung angeschafft habe, bin ich zu Werke gegangen und habe die eigentlichen Formen des Holzes mit Ritzen und Schnörkeln durchbrochen.

Anschließend habe ich mit diesen Stäben eine Form der Übung einer 'haptischen Regeneration' betrieben. Die Stäbe tragend, haltend und spürend habe ich meine Hände darin geschult, wieder mich selbst zu erspüren. Zuweilen bin ich mir wie ein Gleisarbeiter bei einer Bahngesellschaft vor hundert Jahren vorgekommen. Zur Selbstbestrafung oder auch nicht habe ich den Prügel aus Holz über meinen Schultern hinterm Kopf minutenlang gehalten und mich so gedehnt bis hin zum Wiederaufkommen einer körperlichen Schmerzempfindung.

Nach Jahren des schrecklichen Sitzens vor Übungen, Klausuren und anderen Arbeiten für mein Studium habe ich so wieder verstärkt zu mir selbst finden können.