Hirnwindungsverrenkung

Freiheit ist sein Gedanke,

'primitiv' sein Lieblingswort.

Da war die Freiheit auch gleich wieder fort.

Was frei ist, das darf doch auch frei sein,

weg ist sie, huch, ist das denn nicht fein?

Am Ende bleibt die Schranke.

Welch ein bitterer, böser Gedanke

kommt mir da doch in den Sinn,

weswegen ich auch etwas zusammenspinn':

Ich mache, lache und sage,

keine Frage, von der größten Plage

manches deutschen Schmusebarden.

Doch, he, das muss jetzt noch etwas warten.

Da koch ich erst einmal einen Tee,

und für später noch Kaffee.

Und dann gehe ich den Müll herausbringen.

Der darf gerne dazu weiter singen.

Und es klimpert die Gitarre.

Gescharre, ach was höre ich da,

die Katze ist es, sie macht das, ja.

Hat wieder am Holz die Krallen gewetzt,

derweil der Musiker über die Bühne fetzt.

Und in der Küche kocht der Tee.

Den Beutel muss ich gleich entsorgen,

mir von der Nachbarin etwas Butter borgen.

Will nachher einen Kuchen backen,

da höre ich, hinter meinem Nacken,

dort hinten, wo die Boxen stehen,

den Musiker in höchsten Wehen.

Freiheit, habe gerade nicht die Zeit

dazu und muss es bleiben lassen.

Da stehen ja die Kaffeetassen,

tue schleunigst meinen Tee hinein.

Das muss jetzt doch bald fertig sein.

Ach, 'Freiheit' dröhnt in meinen Ohren,

wann hat der endlich sein Kind geboren?

Offenburg, den 5.11. 2016