Der Alphahammel

In Diskussionen wird in meinem persönlichen Umfeld manchmal gerne von einer Notwendigkeit zu einem Verhalten gesprochen, das angeblich dem eines Leittieres entsprechen soll. Dabei wird Tierforschung auf die Soziologie der Menschen wie selbstverständlich übertragen. Man erklärt das Leittier dabei zum Mythos, um einer 'gelungenen' Gruppendynamik Tor und Steg zu eröffnen.

Da ich es als Anmaßung empfunden habe, wenn in meinem Umfeld jemand sich über unbeteiligte Dritte stellt, gleichwohl er wissen müsste, dass so etwas nicht gehen wird, habe ich mich mit dem Thema 'Leitwolf' oder 'Leithammel' einmal gedanklich befasst und bin zu keinem Schluss gekommen.

Da ist mir vor Jahren dann ein Text in die Finger gekommen, der ausgedrückt hat, dass es Alphatiere vornehmlich unter dem Aspekt der Verhaltensauffälligkeit gibt. So etwas kommt bei Tieren in arger Not, etwa in Gefangenschaft vor.

Ergo, habe ich den Gedanken weiter gesponnen, kann man darauf schließen, dass Menschen mit starkem Geltungsdrang eigentlich dieses Verhalten unter einem Aspekt äußerlicher Nöte und Zwänge, also etwa einer Gefangenschaft der Person oder einer sonstigen Isolation oder deren Gegenteil, dem Zwang zur Gruppenzugehörigkeit aufzeigen werden.

Solche Menschen denken, dass man ihnen etwas weg isst, vorenthält oder sie haben einem gar nicht erst den Raum zur Existenz gelassen.

Solche Leithammel werden einen die Klippen hinunterstoßen, so sie eine Gelegenheit dazu finden. Es sei daher fraglich und zu prüfen, was diese da tun.

Jeder Versuch, ihnen dieses Gebaren streitig zu machen, führt ihrerseits zum Affekt. Sie haben das nur bedingt im Griff. Sie können ihren diesbezüglichen Standpunkt kaum reflektieren. Solcherart fasse ich diesen Moment auf oder habe ihn oftmals so auffassen müssen, da es anders kaum machbar gewesen ist, mit diesen Leuten, welche sich in einer andauernd selbsternannten Leitfunktion sehen, umzugehen.

Deutlich wird diese Form der Dominanz durch andauerndes Sprechen derselben. So haben sie andere gar nicht erst zu Wort kommen lassen.

Sie nehmen für sich in der Regel den Raum anderer in Anspruch, um ihre Dominanz zu verdeutlichen.