Der Wortsuppenkasper

Musikalischer Konsens, Aquarell, farblich variiert als CGP

Das Wort gelte es zu verwenden,

um nicht gar so sehr zu verzichten.

Es gelte etwas, damit zu enden,

und nichts an diesem zu vernichten.

Alles werde auf der Erde durch das Wort gebildet dann,

auf dass auf der Erde werde, was da gebildet werden kann.

So spricht ein Kasper mit Vergnügen,

will dabei den Schöpferlöffel etwas verbiegen,

lässt ihn dann wieder zurückschnellen.

Zurück bleiben an diesem keine Dellen.

Er möchte aufmerksam machen darauf,

dass es Gestaltungsmöglichkeiten gibt zuhauf.

Und so gestaltet er ohne Ende behände bis zur Wende dieser Suppenkasperei,

ach, was da alles geht vorbei,

taucht den Löffel in die Suppe ein

und macht sich darauf seinen Reim.

Wortsuppen seien des Kaspers Freude.

Brockendeutsch nennt er das heute,

was da so alles gesagt werden kann

und auch gesagt wird dann und wann.

Das Schema, nach dem die Leute verkehren,

möchte er untersuchen, aber nicht verehren.

Er will es achten, es gelte sich aber dabei nicht selbst zu entmachten.

So denkt er lieber selber, ist frei,

und löffelt Wortsuppenkartoffelbrei.

Ei ei ei, wann geht das alles wieder voran,

dass so ein Kasper auch wieder etwas sagen kann?

Wann darf der Gute wieder sprechen?

So mancher Mensch hat da damit so ein Gebrechen.

Man möchte nicht glauben schenken jenem Einen,

der alles Fragen immer wird verneinen,

wann immer ihm der eigene Sinn danach gestanden hat.

Ja, manchem ist solcher Eigensinn zu spät

vorgekommen im eigentlichen Leben.

Darum ist dieser dem Kasper so manches nicht wieder bereit zu vergeben.

Der lässt sich ein auf jeden Streit

und bleibt dennoch dabei so gescheit.

Wie abgehoben der doch ist.

Er lache nicht und er sei nicht trist.

Er sei ernst und wirke doch verschroben.

Sein Sinn steht ihm so hoch dort droben,

dass kaum einer ihm noch folgen kann.

Doch es geschieht dennoch dann und wann,

dass einer ihm das Wasser reicht,

wofür der diesem dann auch sogleich wie ein Aug' dem anderen gleicht.

So seien die Dinge dieser Erde

nicht zu des Kaspers eigentlicher Beschwerde

zu Zeiten noch gebildet worden,

ehe ihm ein Sinn dafür ist abgestorben.

Darum kann er frech und auch mit Willen,

sich lustig machen und die schrillen

Gedanken seiner selbst erklären,

ohne sich dabei zu heftig zu erwehren

gegen all jene, die seine Dinge versucht haben etwas zu verkehren.

Zuletzt lache, wer am besten lachen möchte.

Es spricht nun der Kasper, Gute Nacht,

soll alles doch einmal so kommen.

Nichts sei dagegen auszusetzen.

Nicht etwas habe das von uns weggenommen,

was ihn ausgemacht hat seit eh und je.

So bleibt er wortwörtlich der Kasper dann

und führt uns mit der Wortsuppe dort hin, wohin er gehen kann,

dieser Wortsuppenzubereiter,

sei er so, oder auch anders,

mal mehr und mal weniger dabei ein Gescheiter.

Im Mindesten wäre er das, was er sein kann:

Ein Wortsuppenzauberer, sprich 'Kasper' dann.

Und so bleibt er auch der gleiche Mann,

wie schon immer, schlimmer geht es immer.

Man sei also zufrieden damit, wie er das auch hat so getan.

Man richte nicht den Suppenzauberkasper

für das was er so schreibt,

auch wenn er sich mit Freude

etwas dabei die Zeit mit Spaß vertreibt.

Oh, jetzt habe ich ihn mir fast schon einverleibt.

Bin nun beinahe selbst zu ihm geworden.

Mal sehen was daraus werden kann bis morgen.

Vielleicht beschert mir das auch solch einen guten Zeitvertreib.

(Spricht der Dichter, der dies gerade hier so sich aufschreibt.)

Bis morgen wäre ja noch etwas Zeit.

Mathias Schneider, 18.12.2015 Karlsbad-Langensteinbach