Gustav-Adolf-Kirche

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden,

herzlich willkommen in unserer, in Eurer Ev.-luth. Gustav-Adolf-Kirche!

Bevor wir uns der Kirche zuwenden ein paar Infos zu Meppen. Die Stadt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Sie wurde erstmals im Jahr 834 erwähnt. Kaiser Ludwig der Fromme übertrug die Missionszelle Meppen dem Kloster Corvey. 945 bekam Meppen von Otto dem Großen Münz- und Zollrechte, ein Jahr später die Marktrechte. Ab 1252 gehörte die Stadt zum katholischen Bistum Münster.

In der Zeit der Reformation gehörte Meppen von 1543 für etwa 70 Jahre zur lutherischen Kirche. 1612 aber führte Bischof Ferdinand von Münster konsequent die Gegenreformation ein. In den 1640er Jahren gab es nur noch sechs lutherische Bürger in der Stadt. Erst im Zuge der Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress (1814/15) kamen wieder verstärkt Lutheraner ins katholische Emsland. Mit Pastor Prior bekam die Meppener Kirchengemeinde im Jahr 1842 erstmals einen eigenen lutherischen Prediger.

1856 wurde der Grundstein gelegt, um den ca. 300 in Meppen lebenden evangelisch-lutherischen Christen eine eigene Kirche zu geben. Am 10. Juni 1858 wurde die damalige Kirche in einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht.

Den Namen bekam unsere Kirche im Jahr 1953. Die Meppener bedankten sich damit beim Gustav-Adolf-Werk, das lutherische Kirchengemeinden da unterstützt, wo sie in der Minderheit sind. Gleichzeitig erinnert der Name an den Schwedenkönig Gustav-Adolf, der zugunsten der Lutheraner in den 30jährigen Krieg eingegriffen hatte, um das schwedische Ostreich zu sichern.

Die Kirche 1953

Anlässlich der 100-Jahr-Feier erhielt die Kirche ihre drei Glocken aus der Glockengießerei Rincker, die seit dem 27. Mai 1958 in dem neu errichteten Kirchturm hängen.

In einem feierlichen Zug werden die Glocken auf dem LKW durch Meppen gefahren.

Foto: Gärditz

Die große, auf A gestimmte Glocke (625 kg) heißt Totenglocke und trägt als Inschrift das Pauluswort aus dem Römerbrief: "Seid geduldig in Trübsal` ; die mittlere, auf C gestimmte Glocke (355 kg) mit der Inschrift "Seid fröhlich in Hoffnung" erklingt zu Taufen und Trauungen; und die kleine, auf D gestimmte Gebets- und Feierabendglocke mit der Inschrift "Haltet an am Gebet" erklingt morgens um 8.00 Uhr, mittags um 12.00 Uhr und abends um 18.00 Uhr und umrahmt und begleitet die 7 Bitten des Vater-unser-Gebetes im Gottesdienst, so dass, wer das Läuten hört, mit einstimmen kann.

Unsere Gottesdienste finden sonntags und an den Feiertagen um 10.00 Uhr statt. An jedem 1. Sonntag des Monats laden wir zum Heiligen Abendmahl ein. An diesem Sonntag findet auch parallel zum Hauptgottesdienst der Kindergottesdienst statt. Am 3. Sonntag feiern wir einen "Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten", d.h. die ganze Familie ist eingeladen. Üblicherweise finden am 3. Sonntag nach dem Gottesdienst auch die Taufen statt. Der 4. Sonntag ist in besonderem Maße der Kirchenmusik gewidmet.

Nach dem Gottesdienst sind die Besucher zum "Kirchenkaffee" im Jugend- und Gemeindehaus eingeladen. An jedem Freitag treffen wir uns um 18.00 Uhr zu einer Andacht, dem sog. "Friedensgebet", das unsere Gemeinde zur Zeit des Golfkrieges eingerichtet hat und auch weiterhin für wichtig hält.

Unser fünfteiliges Altarbild des Nordhorner Künstlers Jo Klose aus dem Jahre 1994 lädt die Gottesdienstbesucher ein, beim Abendmahl in den Kreis der Jünger um den Tisch des Herrn zu treten und diesen Kreis zu schließen. Diese Einladung gilt nicht nur der anwesenden Gemeinde, sondern richtet sich an alle Christen der Welt, mit denen wir uns im Abendmahl verbunden fühlen. So ist der biblische Text mit den Einsetzungsworten Jesu in verschiedenen alten und lebenden Sprachen zu lesen, nämlich in Hebräisch, Griechisch, Latein, Kyrillisch, Englisch, Deutsch und in Kisuaheli, der Sprache unserer Partnergemeinde in Tansania.

Über den Köpfen der Jünger sehen Sie ihre Namen in der ursprünglichen Sprache des neuen Testaments, in Griechisch; von links nach rechts: Matthäus, Thomas, Bartholomäus, Philippus, Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus, Sohn des Zebedäus, Jakobus, Thaddäus, Simon und Judas. Über dem Kopfe Jesu ist zu lesen: Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Erlöser. Brot und Wein, aber auch das Symbol des Fisches sind für Christen von grundlegender Bedeutung; die Farben stehen für Glaubensstärke (blau), Liebe (rot), und Ewigkeit (gold).

Hoch über dem Altar sind die drei kleinen Kirchenfenster zu entdecken, die wie in den großen Kirchen die Trinität Gottes - Vater, Sohn, Heiliger Geist - symbolisieren. Sie stammen wie die anderen Fenster in der Kirche vom Nordhorner Künstler Hans Ohlms (1908 - 1988). Er gestaltete die Fenster 1966 als Bildmeditation von Ordnung, Ruhe und Bewegung.

Rechts ist unsere Taufecke mit dem Taufbecken, der Taufkerze und dem "Taufmeer", in dem jedes neu getaufte Gemeindeglied für ca. ein Jahr ein Fisch mit dem Namen die Taufe bekannt gibt.

Wenn man nun den Mittelgang entlang zurückschaut, fällt der Blick auf die Orgelempore, dort steht der Stolz unserer Kirche, unsere Orgel aus dem Jahre 1997. Es handelt sich hier um ein Instrument der dänischen Firma Marcussen & Sohn aus Abenraa, deren hervorragende Instrumente in großen und berühmten Kirchen in der ganzen Welt stehen, aber auch in ganz kleinen Kirchen zuhause sind.

Zum Schluss noch ein paar Sätze zur gegenwärtigen Situation. Meppen hat ca. 35.000 Einwohner, die überwiegend römisch-katholisch (69,7 %) sind, 16,7 % sind evangelisch-lutherisch und 2,0 % evangelisch-reformiert. Etwa 11 % der Bevölkerung gehören einer anderen oder keiner Religion an.

Im Stadtgebiet gibt es sechs Kirchen:

  • Katholische Gemeinden

    • Propsteigemeinde St. Vitus, Altstadt

    • St. Paulus, Neustadt

    • St. Maria zum Frieden, Esterfeld

  • Evangelische Gemeinden

    • Gustav-Adolf-Kirchengemeinde (Ev.-luth.), Neustadt (ca. 3.200 Gemeindeglieder)

    • Bethlehem-Kirchengemeinde (Ev.-luth.), Esterfeld (ca. 2.800 Gemeindeglieder)

    • Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Meppen-Schöninghsdorf (ca. 1.000 Gemeindeglieder)

  • Freikirchen

    • Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)

Bildnachweis: eigene Fotos

Karte erstellt mit http://www.openstreetmap.de/karte.html

Am Pfingstmontag feiern alle christlichen Gemeinden gemeinsam auf dem Marktplatz einen ökumenischen Festgottesdienst.