EG 954.09 Erster Sonntag nach Weihnachten

Gemäß dem jüdischen Gesetz wurde auch Jesus am 8. Tag beschnitten. Dazu heißt es im 1. Buch Mose im 17. Kapitel: Gott spricht: "Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Geschlecht nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden; eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. Jedes Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen." (Verse 10-12)

Jesu Beschneidung im Tempel und die Begegnung mit Simeon und Hanna

Wie es das jüdische Gesetz vorsah, wurde auch Jesus am 8. Lebenstag beschnitten. Seine Eltern gingen nach dem Bericht des Lukas deswegen nach Jerusalem.

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Außerdem sollten nach jüdischem Brauch auch zwei Tauben geopfert werden.

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Unterwegs begegnete der Familie ein alter Mann mit Namen Simeon. Der war "fromm und gottesfürchtig" und wartete auf den Retter Israels. Gottes Geist hatte Simeon wissen lassen, dass er nicht sterben werde, bevor er den Retter Israels gesehen habe. Als Simon die Familie aus Nazareth sah, wusste er mit einem Mal, dass dieses Kind der erwartete Messias war. So ging er auf Maria und Josef zu und nahm den kleinen Jesus in seine Arme.

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Tief ergriffen betete Simeon zu Gott: "Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel."

Maria und Josef wunderten sich sehr. Sie hatten zwar schon einiges erlebt im Zusammenhang mit der Geburt ihres Sohnes, aber das, was Simeon hier sagte, konnten Sie nicht einordnen. Auch wenn Simeon sie segnete, so machten die nachfolgenden Worte Maria richtig Angst: "Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird - und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen -, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden."

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Doch es blieb nicht allein bei der Begegnung mit Simeon. In Jerusalem war noch eine Prophetin mit Namen Hanna. Ihr Alter kannte wohl keiner so ganz genau, sie ging aber wohl auf die 100 Jahre zu. Sie lebte nur noch im Tempel. Auch diese Frau kam auf Maria und Josef zu, sie lobte Gott und erzählte allen, die an Gott glaubten, von dem wunderbaren Kind.

Ralf Krüger - Lizenz (CC BY-SA 3.0)