Jakob

Auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, der sich um seinen Segen betrogen fühlte, hatte Jakob einen Traum. Er sah eine eine Treppe zum Himmel, auf der Engel auf- und abstiegen. Oben stand Gott sprach:

“Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters ...; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nach- kommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.”

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Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: “Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!” Und er nannte den Ort Bethel - Haus Gottes.

Ich schiebe hier mal einen Gedanken ein: Wir meinen immer, dass Jakob seinen Bruder und seinen Vater betrogen hätte. Aber stimmt das wirklich? Esau hatte doch, als er hungrig war und von Jakob einen Teller Linsensuppe haben wollte, dafür sein Erstgeburtsrecht verkauft. Offensichtlich legte er zumindest zu diesem Zeitpunkt keinen großen Wert auf Vaters Segen.

Gut, es war dann nicht die feine Art, wie Rebekka ihrem Sohn half, diesen Segen zu bekommen, aber eigentlich hatten die beiden Brüder sich doch so verständigt. Und im Traum bestätigt Gott Jakob jetzt auch, dass der Segen, den er empfangen hat, gültig bleibt.

In der Fremde

Bei seinem Onkel Laban lernte Jakob dessen beiden Töchter Lea und Rahel kennen. Er verliebte sich in die jüngere und wollte Rahel heiraten. Mit Laban verabredete Jakob, dass er dafür 7 Jahre lang für den Onkel arbeiten wollte.

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Weil es nicht üblich war, die jüngere vor der älteren zu verheiraten, wurde Jakob nach den 7 Jahren durch eine List seines Onkels zunächst mit Lea verheiratet - die trug einen undurchsichtigen Schleier. Erst am Morgen nach der Hochzeit bemerkte Jakob den Betrug. Er stellte seinen Onkel zur Rede. Dann durfte er seine Auserwählte heiraten, musste aber weitere 7 Jahre für Laban arbeiten.

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Im Lauf dieser Zeit wurden ihm von seinen beiden Frauen und deren beiden Sklavinnen Silpa und Bilha 11 Söhne geboren: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Dan, Naftali, Gad, Ascher, Issachar, Sebulon und Josef. Durch seine geschickte Arbeit mit dem Vieh seines Onkels konnte Jakob auch für sich eine große Herde aufbauen und kam zu Reichtum.

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Dann zog es den ehemaligen Flüchtling in seine Heimat zurück. Er hoffte, seine Eltern lebend anzutreffen. Aber er wusste, dass er auch auf seinen Bruder treffen würde. Wie würde diese Begegnung wohl ausgehen? - Es gab noch einige Differenzen mit seinem Onkel, aber dann konnte er mit seiner großen Familie losziehen.

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Kampf, Versöhnung und Trauer

Unterwegs kam es an einer Furt des Flusses Jabbok zu einer seltsamen Begegnung. Der Heimkehrer kämpfte mit einem ihm Unbekannten - ein Mensch ? ein Dämon ? ein Engel ? Gott selbst ? Keiner konnte den Sieg für sich erringen. Sie kämpften bis zum Morgengrauen. Der Fremde wollte fort, aber Jakob ließ ihn nicht los: “Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.” Er sprach: “Du sollst von nun an Israel heißen; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.” … Und er segnete ihn daselbst.

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Später kam die gefürchtete Begegnung mit dem älteren Bruder Esau. Aber nach all den Jahren hatte sich dessen Zorn gelegt und die beiden Brüder versöhnten sich wieder. Allerdings beschloss man, getrennte Wege zu gehen, damit die alten Streitigkeiten nicht wieder aufflammten.

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Unterwegs war Rahel noch einmal schwanger geworden. Sie starb aber bei der Geburt ihres Sohnes und wurde begraben. Diesen letzten Sohn nannte Jakob Benjamin.

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Tatsächlich traf der Heimkehrer seinen alten Vater Isaak nach all den Jahren noch lebend an. Nachdem man sich ausgesöhnt hatte, verstarb der Vater dann aber auch. Seine beiden Söhne Esau und Jakob begruben ihn gemeinsam.

Jakobs Söhne

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