Der 7. Sonntag nach Trinitatis hat Essen und Trinken im Blick - Grundbedürfnisse des Menschen. Im Abendmahl stärkt Gott seine Christen für das Leben in der Welt. Das Evangelium steht bei Johannes 6, 1-15. Diese Geschichte erzählt die wunderbare Speisung von 5000 Menschen.
Jesus war in der Gegend des Sees Genezareth unterwegs. Johannes spricht vom "Galiläischen Meer", das auch See von Tiberias genannt wird. Es folgen ihm Menschen, weil sie erlebt hatten wie Jesus Kranke geheilt hatte. Wahrscheinlich hoffen sie, weitere Wunder zu erleben.
Johannes erzählt, dass Jesus auf einen Berg geht und sich dort mit seinen Jüngern niederlässt. Als er sich umschaut, nimmt er die vielen Menschen wahr, die ihm gefolgt waren. Jesus wendet sich an seinen Jünger Philippus und fragt ihn, wo man Brot für die vielen Menschen kaufen könne. Jesus weiß schon, dass man für so viele gar kein Brot kaufen kann, aber Philippus nimmt ihn erst einmal beim Wort und erklärt, dass das Brot, das man von den 200 Silbergroschen aus der Gruppenkasse kaufen kann, ganz bestimmt nicht für die vielen Menschen reichen wird.
http://distantshores.org/images/rg/40/40_Mt_14_13_RG.jpg
Ein zweiter Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus (vgl. die Geschichte vom 5. Sonntag nach Trinitatis), hat das Gespräch zwischen Jesus und Philippus aufgeschnappt. Er weiß, dass ein Junge da ist, der fünf Gerstenbrote und zwei fische dabei hat. Das sagt er Jesus. Der will, dass die Leute sich an dem Ort lagern. Der Evangelist Johannes hält dann fest: "Da lagerten sich etwa fünftausend Männer."
http://distantshores.org/images/rg/40/40_Mt_14_16_RG.jpg
Der Evangelist erzählt dann, dass Jesus das Brot nahm, ein Dankgebet sprach und es an die Menschen verteilen ließ. Ebenso verfuhr er mit den Fischen. Jeder konnte sich nehmen, soviel er wollte.
http://distantshores.org/images/rg/40/40_Mt_14_17_RG.jpg
Nachdem alle statt geworden waren, ließ Jesus das sammeln, was von den Broten übrig geblieben war. Es sollte nichts umkommen. Insgesamt wurden mit den Resten der 5 Gerstenbrote 12 Körbe gefüllt.
http://distantshores.org/images/rg/40/40_Mt_14_19_RG.jpg
Das war das Wunder, das die Menschen hatten sehen wollen. Sie waren überzeugt: "Jesus ist der Prophet Gottes, der die Welt retten wird." Auf einmal liegt eine große Spannung in der Luft. Jesus spürt ganz deutlich, dass die Menschen mehr von ihm wollen. Sie wollen ihn zum König machen, der die Juden gegen die Römer ins Feld führt und der dann die verhasste Besatzungsmacht aus dem Land vertreibt. - Aber genau das ist es, was Jesus nicht will! Er weiß, dass sich die Probleme im Land nicht mit militärischer Macht lösen lassen. Deshalb zieht er sich ganz allein auf den Berg zurück.
http://distantshores.org/images/rg/40/40_Mt_14_21_RG.jpg
Ralf Krüger - Lizenz (CC BY-SA 3.0)