Die Geschichte ging weiter. Auch Jakob hatte seinen Lieblingssohn, dem er bunte und farbenfrohe Kleidung schenkte. Das war Josef. Die älteren Brüder waren eifersüchtig, weil der Vater offensichtlich einen vorzog.
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Vaters Liebling hatte seltsame Träume, die er dann dummerweise auch noch seinen Brüdern erzählte. Einmal träumte er von 12 Getreidegarben. Seine eigene Garbe stand in der Mitte, die anderen 11 Garben seiner Brüder verneigten sich vor seiner. Die Brüder fanden die Geschichte überhaupt nicht witzig.
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Beim nächsten Mal träumte er, Sonne und Mond und 11 Sterne würden sich vor ihm verneigen. Diesmal schaltete sich Jakob ein: “Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?”
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Dann passierte es. Die älteren Brüder waren mit dem Vieh auf der Weide. Josef kam dazu. Sie packten ihn, rissen ihm die bunten Kleider vom Leibe und warfen ihn zunächst in eine Grube.
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Als Kaufleute aus Ägypten vorbeikamen, verkauften die älteren ihren jüngeren Bruder Josef als Sklaven nach Ägypten.
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Seine bunten Kleider zerrissen sie, tauchten die in das Blut einer geschlachteten Ziege und erzählten ihrem Vater Jakob, ein wildes Tier hätte Josef getötet. Man hätte ihm nicht mehr helfen können.
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In Ägypten durchlebte Josef eine wechselhafte Zeit. Er fand zunächst einen guten Herrn. Dessen Frau aber fand den Sklaven so attraktiv, dass sie ihn verführen wollte. Als Josef sich weigerte und seine Herring zurückwies, beschuldigte sie ihn der Vergewaltigung. Niemand glaubte dem Sklaven und er kam ins Gefängnis. Dort deutete er einigen Mitgefangenen deren Träume.
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Karte Orient mit Bild von Josef in Ägypten - Bild: http://distantshores.org/images/rg/01/01_Ge_39_05_RG.jpg
Die Eintragungen der Grenzen, Namen und der vermutete Weg nach Ägypten stammen von mir (der Verf.)
Eines Nachts hatte der Pharao einen Traum, den er nicht verstand. Er träumte, dass zuerst 7 fette Kühe aus dem Nil stiegen. Denen folgten 7 magere Kühe, die die fetten auffraßen. Was hatte das zu bedeuten?
Niemand konnte Antwort geben. Deshalb holte man den hebräischen Sklaven aus dem Gefängnis.
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Der konnte den Traum deuten. Es werde 7 Jahre mit guten Ernten geben. Diese Zeit müsse der Pharao nutzen, um Vorräte anzulegen. Danach würden 7 Jahre mit Missernten und Hungersnot folgen. Dann könnte auf die Vorräte aus den guten Jahren zurückgegriffen werden.
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Der Pharao war derart beeindruckt, dass er den Sklaven Josef zu seinem Verwalter machte. Der machte sich an die Arbeit, ließ Speicher bauen, wo in den guten Erntejahren das Getreide gelagert wurde, das nicht für den täglichen Verzehr gebraucht wurde.
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Als dann wie vorhergesagt die mageren Jahre kamen, konnte das eingelagerte Getreide Gewinn bringend verkauft werden.
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In der Zwischenzeit hatte der ehemalige Sklave Josef eine Frau gefunden, die zwei Söhnen das Leben schenkte. Diese beiden hießen Ephraim und Manasse.
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Die Hungersnot betraf dann aber nicht allein Ägypten. Auch die Familie des ehemaligen Sklaven hatte nicht genug zu Essen. Deshalb schickte der Vater Jakob die 10 älteren Brüder nach Ägypten, wo sie Getreide einkaufen sollten. Benjamin blieb zu Hause.
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Ohne dass sie ihn erkannten, knieten sie vor ihren Bruder, von dessen wohlwollender Entscheidung jetzt das Überleben der Familie abhing. Der erkannte seine Verwandten sehr schnell, gab sich selbst aber nicht sofort zu erkennen. Zunächst ging es zwischen Ägypten und der alten Heimat mit dem eingekauften Getreide hin und her.
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Es gab auch durchaus die eine oder andere komplizierte Situation, die die älteren Brüder ganz schön ins Schwitzen brachte. Schließlich aber konnte die ganze Familie sich in Ägypten wieder zusammenkommen. Der Vater schloss seinen totgeglaubten Sohn in die Arme und erfreute sich noch eine zeitlang an den beiden Enkelkindern.
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Im hohen Alter verstarb Jakob und wurde dann von seinen Söhnen in der alten Heimat begraben. Was die älteren zunächst böse gemeint hatten, hatte sich zum Guten gewandt und der Familie das Überleben gesichert. Der verkaufte Bruder konnte den anderen verzeihen. Gemeinsam lebte man im Frieden miteinander in Ägypten.
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