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Die Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel beginnt mit Abraham und seiner Frau Sara. Abraham lebte in Ur in Chaldäa in der Nähe des Euphrat. Dort sprach Gott zu ihm: “Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.” (1. Buch Mose 12,1-3) Das war der Anfang einer großen Geschichte.
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Karte Orient mit Bild von Abrahams Reise - Bild: http://distantshores.org/images/rg/01/01_Ge_12_03_RG.jpg
Die Eintragungen der Grenzen und Namen stammen von mir (der Verf.)
Zusammen mit seinem Neffen Lot machten sich Abraham und Sara auf den Weg. Sie zogen am Euphrat nach Nordwesten bis nach Haran. Von dort ging es dann nach Südwesten, bis sie in der Gegend von Sichem ankamen. Hier nahm Abraham das Land Kanaan in Besitz. Mit seinem Neffen Lot gab es dann im Laufe der Zeit Streit und die beiden trennten sich.
Gott hatte Abraham zu Beginn der Reise versprochen, dass er ihn zu einem großen Volk machen wollte. Dieses Versprechen wiederholt Gott im Land Kanaan. Er sprach zu Abraham: "Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? ... So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!" (1. Mose 15,5)
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Aber die Jahre gingen ins Land und Abraham und Sara bekamen keine Kinder. Da hatte Sara eine Idee. Sie nahm ihre Sklavin Hagar, mit der sie sehr vertraut war und zu der sie ein besonders gutes Verhältnis hatte. Die brachte sie zu Abraham. Abraham sollte mit Hagar schlafen und ein Kind zeugen. Dieses Kind wollte Sara dann als ihr Kind adoptieren. - Was uns heute verwundert, war damals nicht unüblich, wenn ein Ehepaar keine eigenen Kinder bekommen konnte.
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Alles verlief nach Saras Wünschen. Hagar wurde schwanger. Sie bekam einen Jungen, den man Ismael nannte. Aber so einfach, wie Sara sich alles gedacht hatte, verlief das Familienleben dann doch nicht. Zwischen den Frauen gab es Spannungen, die später noch eskalierten.
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Denn dass, was Abraham und Sara da gemacht hatten - mit Tricks ein Kind zu bekommen -, das entsprach nicht Gottes Plan. Abraham und Sara sollten selbst ein Kind bekommen. Und dieses Versprechen machte Gott auch wahr.
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Im hohen Alter bekamen die beiden einen Sohn, den sie Isaak nannten.
Für Hagar und ihren Sohn Ismael, der inzwischen herangewachsen und ca. 15 Jahre alt war, hatte die Geburt von Isaak böse Folgen. Saras Eifersucht ging so weit, dass sie von Abraham verlangte, dass er die Nebenfrau samt Kind aus dem Lager treiben sollte. Schweren Herzens - oder um des lieben Friedens willen - gab Abraham nach. Gott hatte ihm aber auch versprochen, dass er Ismael beschützen würde.
Diese Vertreibung hat bis heute tragische Folgen. Zwei Religionen berufen sich auf die beiden Söhne Abrahams als Stammväter. Die Juden sehen ihre Linie über Isaak, die Moslems über Ismael. Bis heute gibt es Spannungen zwischen beiden Gruppen.
Für Abraham stand am Ende seines Lebens noch einmal die Verheißung Gottes, dass er ihm über Isaak viele Nachkommen schenken werde.
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