Abraham und Sara hatten im hohen Alter noch einen Sohn bekommen, den sie Isaak nannten.
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Als Isaak erwachsen war, sollte er eine Frau aus der alten Heimat nehmen. Deshalb beauftragte Abraham einen seiner Knechte, zur Verwandtschaft in Chaldäa zu reisen, um dort für seinen Sohn eine Frau zu finden. Also machte sich der Knecht auf den Weg.
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Karte Orient mit Bild von Isaak und seinem Knecht - Bild: http://distantshores.org/images/rg/01/01_Ge_24_03_RG.jpg
Die Eintragungen der Grenzen, Namen und der vermutete Weg nach Chaldäa stammen von mir (der Verf.)
In Chaldäa traf der Knecht auf Rebekka, die Tochter Bethuels. Bethuel war der Sohn von Nahor, Abrahams Bruder, und dessen Frau Milka. Also war Rebekka die Großnichte von Abraham.
Rebekka gab dem Knecht an einer Quelle zu trinken. Das war für ihn das Zeichen, dass sie die Frau für Isaak sein sollte. Also begleitete er sie nach Hause und hielt bei Bethuel für Isaak um die Hand Rebekkas an. Der Vater gestattete seiner Tochter die Heirat - und die zog mit dem Knecht in ihre neue Heimat.
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Isaak und Rebekka, sie waren Cousin und Cousine zweiten Grades, heirateten.
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Rebekka wurde schwanger und schenkte Zwillingen das Leben. Der erstgeborene Sohn hieß Esau und war Papas Liebling. Das hing vielleicht damit zusammen, dass der Erstgeborene vom Vater den Segen erbte und die Familiengeschichte in erster Linie mit ihm weitergehen sollte.
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Der zweitgeborene hieß Jakob und hielt sich auch später eher zu seiner Mutter.
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Wie das so ist, entwickelten sich die Kinder unterschiedlich. Während Esau auf die Jagd ging und seinem Vater damit eine Freude bereitete, half der Jakob der Mutter im Haushalt.
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Eines Tages kam Esau von der Jagd zurück und hatte Hunger. Sein Bruder hatte eine Linsensuppe gekocht. Für einen Teller Linsensuppe verzichtete der ältere auf sein Erstgeburtsrecht. Es war ihm nicht so wichtig. Das bedeutete aber, dass jetzt Jakob der Segen des Vaters zustand und die Geschichte Gottes mit ihm weitergehen sollte.
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Isaak war inzwischen alt geworden und erblindet. Er wusste nichts vom Kuhhandel seiner Söhne und schickte den älteren Sohn auf die Jagd. Der sollte ein leckeres Wildessen zubereiten, das sie dann gemeinsam verspeisen wollten. Anschließend sollte Esau den Segen des Vaters bekommen, damit Gottes Geschichte mit der Familie weitergehen konnte. Der hatte Abraham ja versprochen, dass über die Nachkommen ein großes Volk entstehen würde. Esau musste nach Isaaks Vorstellung jetzt der nächste in dieser Reihe sein.
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Doch es kam anders. Rebekka überredete Jakob, sich so herzurichten, dass der blinde Vater ihn für seinen Bruder hielt. Sie bereitete einen Braten zu, wie ihn der Vater gern mochte. Anschließend, so war der Plan, sollte der jüngere den Segen des Vaters empfangen. Wusste Rebekka von Handel ihrer beiden Söhne: Erstgeburtsrecht gegen Linsensuppe?
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Der Vater war zwar zuerst misstrauisch. Die Stimme verriet den Jüngeren. Doch das umgelegte Ziegenfell, das die rauhe Haut des älteren vortäuschte, und der Geruch der Kleidung, die dem älteren gehörte, täuschten den Vater.
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Nach dem Essen gab Isaak Jakob seinen Segen: “Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet!”
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Es war höchste Zeit zu verschwinden, denn Esau kam kurz darauf von der Jagd. Als Vater und Sohn begriffen, was geschehen war, war das Entsetzen groß. “Segne mich auch, mein Vater!” - “Dein Bruder ist gekommen mit List und hat deinen Segen weggenommen. Er wird auch gesegnet bleiben.”
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Esau sprach zu seinem Vater: “Hast du denn nur "einen" Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater!” Was Isaak seinem Sohn dann sagte, kann man kaum noch einen "Segen" nennen: “Siehe, du wirst wohnen ohne Fettigkeit der Erde und ohne Tau des Himmels von oben her. Von deinem Schwerte wirst du dich nähren, und deinem Bruder sollst du dienen. Aber es wird geschehen, dass du einmal sein Joch von deinem Halse reißen wirst.”
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Esau war so böse auf Jakob, dass er ihn umbringen wollte. Das sollte nicht geschehen. Deshalb schickte ihn die Rebekka in die alte Heimat am Euphrat zu ihrem Bruder Laban. Der war der Onkel zu Esau und Jakob.
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Wie die Geschichte Jakobs weitergeht, erfahrt ihr hier.
So viel sei an dieser Stelle aber noch zum Ende der Geschichte Isaaks gesagt: Nach vielen Jahren trafen sich Esau und Jakob wieder. Jeder war seinen Weg gegangen und zu Wohlstand gekommen. Esau hatte seine Rachegedanken begraben und konnte seinem Bruder verzeihen. Sogar Isaak lebte noch. Nach der Versöhnung in der Familie konnte er im Frieden sterben. Seine Söhne begruben ihn gemeinsam.
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