Wikipedia beschreibt diese jüdische Gruppierung so: "Die Pharisäer ... waren eine theologische, lebenspraktische und politische Schule im antiken Judentum. Sie bestanden während der Zeit des zweiten jüdischen Tempels und wurden nach dessen Zerstörung 70 n. Chr. als treibende Kraft im rabbinisches Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. ... " (https://de.wikipedia.org/wiki/Pharisäer)
Ergänzend findet man auf den Seiten der EKD: "Die Pharisäer waren eine jüdische Gruppe, die es seit ca. 135 v.Chr. in Israel gab. Sie waren eine vom Volk sehr geschätzte Laienbewegung, die sich besonders dafür einsetzte, dass die Gesetze, wie sie in den Büchern Mose stehen, genau eingehalten wurden ..." Sie waren die Gruppe, die Jesus "am nächsten stand. Gerade die Ernsthaftigkeit, mit der die Pharisäer ihren Glauben lebten, ihre Gottesfurcht und die Liebe zu ihrem Volk war es, die viele Pharisäer mit Jesus verband - und die sie immer wieder miteinander ins Gespräch, auch ins Streitgespräch führte." (http://www.ekd.de/jesus_fragen/info4.html)
Das Neue Testament beschreibt die Pharisäer als eine Gruppe, die gegen Jesus eingestellt war. Das stimmt aber nur zum Teil. Weil sich zwischen Jesus und den Pharisäern viele Übereinstimmungen finden, hat er auch Freunde unter ihnen. Nikodemus dürfte dazu zählen. Er besucht Jesus in der Anfangszeit bei Nacht, um mit ihm zu diskutieren (Joh 3) In einer Diskussion mit anderen verteidigt er Jesus (Joh 7). Und beim Begräbnis Jesu ist er wieder zu finden (Joh 19).
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Pharisäer Nikodemus - Johannes 3,1-21
Ob der Pharisäer Simon ein Freund Jesu war, kann wohl bezweifelt werden. Aber Simon war von Jesus so fasziniert, dass er ihn zum Essen einlud (Lk 7). Und dann gibt es da noch einen Schriftgelehrten, der Jesus nach dem größten Gebot fragt. Am Ende es Gespräches sagt Jesus ihm zu: "Du bist nicht fern vom Reich Gottes." (Mk 12,34)
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Jesus beim Pharisäer Simon - Lukas 7,36-50
Ob Josef von Arimathäa ein Pharisäer war, lässt sich nicht genau sagen. Auf jeden Fall sorgte er für die Beerdigung Jesu. Die Evangelisten beschreiben ihn etwas unterschiedlich. Markus schreibt, dass er "... ein angesehener Ratsherr (war), der auch auf das Reich Gottes wartete ..." (Mk 15,43). Matthäus fasst sich kurz. Danach ist Josef "ein reicher Mann aus Arimathäa" (Mt 27,57). Lukas vermutet, dass Josef bei der Gerichtssitzung, wo Jesus zum Tode verurteilt wurde, dabei war; jedoch: "... ein Ratsherr, der war ein guter, frommer Mann und hatte ihren Rat und ihr Handeln nicht gebilligt ... (Lk 23,50) Schließlich soll auch Johannes noch zu Wort kommen. Er schreibt, dass Josef "ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden" (Joh 19,38).
In einer Selbstdarstellung erklärt ein Pharisäer bei Lukas 18, 9-14: "Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme." Und es ist ihm wichtig, dass er kein "Räuber, Betrüger, Ehebrecher" ist. Aber Jesus berichtet auch, dass die Pharisäer "gern obenan in den Synagogen (sitzen) und ... auf dem Markt (gegrüßt sein wollen)". (Lk 11,43) Sie achten auf den äußeren Schein. Jesus sagt das so: "Ihr Pharisäer, ihr haltet die Becher und Schüsseln außen rein; aber euer Inneres ist voll Raubgier und Bosheit." (Lk 11,38)