Der dritte Artikel ist umfassend. Nach dem Bekenntnis zu Gott dem Vater und Gott dem Sohn folgt der Glauben an Gott den Heiligen Geist. Und dann werden die Gaben des Heiligen Geistes und die Folgen des Glaubens aufgezählt: Kirche, Gemeinschaft, Vergebung der Sünden, Auferstehung und ewiges Leben. Die Bilder sind diesmal gemischt: sweetpublishing, eigene Fotos aus Meppen und Bilder von Wikimedia.
Wie beim 1. und beim 2. Artikel füge ich hier wieder das Bild von Jesu Taufe ein. Zur Erinnerung: Als Jesus aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. (Markus 1,9-11)
In dieser Szene offenbart sich Gott als der Vater (1. Artikel) und er nennt Jesus seinen Sohn (2. Artikel). Und der Geist Gottes eröffnet dem Gottessohn die ganze Tragweite des Geschehens (3. Artikel).
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Da die Gabe des Heiligen Geistes aber auch eng mit Pfingsten verbunden ist - und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen (Apg 2,3f) - füge ich hier noch ein Pfingstbild ein.
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Was Pfingsten begann führte zur Bildung der christlichen Kirche. Und damit sind wir dann auch schon beim nächsten Satz des 3. Glaubensartikels.
Im Bekenntnis, das die lutherischen Kirchen 1530 vor Kaiser Karl V ablegten (Confessio Augustana CA), wird erklärt, was nach lutherischem Bekenntnis Kirche ist. Dort heißt es: "Es wird auch gelehrt, dass allezeit eine heilige, christliche Kirche sein und bleiben muss, die die Versammlung aller Gläubigen ist, bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden. Denn das genügt zur wahren Einheit der christlichen Kirche, dass das Evangelium einträchtig im reinen Verständnis gepredigt und die Sakramente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden." (CA Artikel 7)
Diese Erklärung hat mich auf den Gedanken gebracht, alle Meppener Kirchen zu fotografieren und in einen Stadtplan einzubauen: die lutherischen Kirchen Gustav-Adolf und Bethlehem, die evangelische Freikirche der Baptisten und die reformierte Kirche Meppen-Schöninghsdorf und die katholischen Kirchen Propstei, Paulus und Maria zum Frieden. In allen unseren Kirchen predigen wir das Wort Gottes und reichen die Sakramente. Wir stimmen nicht in allen Positionen überein, wollen aber Gottes Wort in der Stadt und in der Welt bezeugen. Wir alle sind gemeinsam die eine heilige christliche Kirche.
eigene Fotos
Karte mit http://www.openstreetmap.de/karte.html erstellt
Wenn alle Kirchen gemeinsam die eine heilige christliche Kirche in der Welt bilden, dann ist es einfach, die Gemeinschaft der Heiligen darzustellen. Das sind dann alle Christen gemeinsam, die sich bemühen, ihren Glauben auch in die Tat umzusetzen.
Einmal im Jahr kommen am Pfingstmontag alle Christen in Meppen zu einem ökumenischen Gottesdienst zusammen. Gemeinsam singen und beten wir und hören Gottes Wort und die Predigt darüber.
Foto Privat - Pfingsten 2012
Da sind mir natürlich zuerst die Beichtstühle der katholischen Kirchen eingefallen. Hier bekennen Christen ihre Schuld und empfangen die Vergebung der Sünden.
https://pixabay.com/de/beichtstuhl-beichte-122762/
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In der evangelischen Kirche gibt es natürlich auch genau diese Beichte. Das Bewusstsein dafür ging leider im Lauf der Zeit verloren. Aber wie gut kann es sein, wenn man sich aussprechen kann und zum Schluss von der Pastorin oder dem Pastor hört:
Christus spricht: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. ... Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.
Diese Vollmacht hat Jesus seiner Kirche gegeben. Darum verkündige ich: Dir sind deine Sünden vergeben - im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
(Lutherische Agende III - Beichte)
Übrigens: Was in der Beichte einem Seelsorger anvertraut wird, unterliegt der absoluten Schweigepflicht.
Wir müssen immer wieder Menschen beerdigen. Es ist unsere Hoffnung, dass unsere Toten und wir einmal zum ewigen Leben auferstehen. Der Apostel Paulus hat das so ausgedrückt:
13 Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. (1. Thessalonicher 4,13-15)
Friedhof Hüttenstraße in Meppen - eigenes Foto
Das Bild habe ich gefunden, als ich per Bildersuche den Begriff "ewiges Leben" googelte. Dabei habe ich entdeckt, dass schon andere auf die Idee gekommen sind, das Glaubensbekenntnis zu illustrieren - legt sich ja eigentlich auch nahe. Mit diesem Link findet man die entsprechenden Bilder.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AL-Und_das_ewige_Leben_(12).JPG
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/86/L-Und_das_ewige_Leben_%2812%29.JPG
By Bene16 (Eigenes Werk) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
Zu dem Bild selbst fiel mir eine Bibelvers aus dem Buch der Offenbarung des Johannes ein. Ich habe bei Beerdigungen schon des öfteren darüber gepredigt:
Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. (Offb 2,10)
Bei Wikipedia findet man dann folgende Informationen zu den Bildern: "Der Credo-Zyklus in St. Georg ist ein um 1784 entstandener zwölfteiliger Freskenzyklus des Malers Johann Josef Anton Huber im linken und rechten Seitenschiff von St. Georg, der früheren Stiftskirche der ehemaligen Reichsabtei Ochsenhausen in Oberschwaben. Der Freskenzyklus im Stil des Frühklassizismus ist eine der wenigen Darstellungen der Zwölf Glaubensartikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses in der christlichen Malerei." (https://de.wikipedia.org/wiki/Credo-Zyklus_in_St._Georg_(Ochsenhausen)
Lizenz (CC BY-SA 3.0)
Ralf Krüger