Das Evangelium für den letzten Tag im Jahr ist ein Wort Jesu, mit dem er seine Zuhörer zur Aufmerksamkeit Gott gegenüber bewegen wollte. Jesus ging davon aus, dass Gott sehr bald kommen werde, um auf der Erde sein göttliches Reich zu errichten. Dann sollten die, die dazugehören wollten, wachsam sein, damit sie den entscheidenden Moment nicht verpassen.
Diese Wachsamkeit wollte Jesus erhöhen, indem er den Zuhörern das Bild eines Einbrechers vor Augen hält. Wenn die Menschen den Zeitpunkt des Einbruchs kennen würden, würden sie Vorbereitungen treffen und den Dieb abfangen. Dieser Vergleich hingt natürlich, denn wenn Gott kommt, soll er ja nicht abgewehrt werden. Allerdings sollen die Gläubigen eben so aufmerksam sein wie einer, der sein Haus verteidigt. Dann werden die Gläubigen auch nicht verpassen, wenn Gott kommt, sein Reich zu errichten.
Bei Lukas kann man im 12. Kapitel diese Verse lesen:
35 Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen 36 und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. 37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. 38 Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie.
39 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. 40 Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.