EG 954.34 Quasimodogeniti

Der Sonntagsname leitet sich vom lateinischen Text aus dem 1. Petrusbrief ab: Quasi modo geniti infantes, Halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite. (1. Petr 2, 2). Martin Luther übersetzte diesen Vers so: “... seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil …” Dabei heißt “quasi modo geniti” “wie die neugeborenen Kindlein”. Wie solche kleinen Kinder sollen auch die, die Ostern getauft wurden und so zu neuen Leben kamen, in kleinen Schritten an den Glauben herangeführt werden, um dann im Glauben zu wachsen.

Im Evangelium geht es um die Jünger, denen sich Jesus nach der Auferstehung immer wieder zeigt. Diesmal steht der Jünger Thomas im Mittelpunkt, der den anderen nicht glaubt, dass sie den auferstandenen Jesus gesehen haben.

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Johannes 20, 19-29 - Der zweifelnde Thomas

Die Jünger Jesu sind mit Ausnahme von Thomas in einem Haus versammelt und haben die Türen verschlossen, weil sie sich vor den Juden fürchten. Auf einmal tritt Jesus mitten unter sie und grüßt sie mit den Worten: “Friede sei mit euch!” Damit sie ihn auch erkennen, zeigt er ihnen die Wunden der Kreuzigung in seinen Händen und in der Seite, wo der römische Soldat mit seiner Lanze zugestochen hatte, als er prüfen wollte, ob Jesus tatsächlich schon tot war.

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Danach grüßt Jesus seine Jünger noch einmal “Friede sei mit euch!” und gibt ihnen den Auftrag, seine Botschaft zu allen Menschen zu bringen. Damit sie dies tun können, bläst er sie mit seinem Atem an und gibt ihnen so den Heiligen Geist (Der Evangelist Lukas erzählt diese Geschichte von der Gabe des Heiligen Geistes in der Pfingstgeschichte). Dazu sagt er ihnen: “Nehmt hin den heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.”

Der Jünger Thomas ist während dieser Begebenheit unterwegs. Als er zurückkommt erzählen ihm die anderen, dass sie Jesus gesehen haben. Das kann Thomas nicht glauben. Er hat seine Zweifel. Ein Toter kann nicht wieder lebendig sein! Und so erklärt er seinen Freunden: “Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben.”

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Nach einer Woche sind die Jünger wieder zusammen in dem Haus, und diesmal ist Thomas dabei. Wieder kommt Jesus, als die Türen verschlossen sind, in die Mitte seiner Jünger und grüßt sie mit den Worten: “Friede sei mit euch!”

Diesmal wendet er sich gezielt an Thomas. Den fordert er auf: “Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!”

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Dieses Angebot muss Thomas aber gar nicht mehr annehmen. Er erkennt Jesus auch so. Jetzt weiß auch Thomas: Jesus ist tatsächlich auferstanden, er ist nicht tot, er lebt! Thomas ist so überwältigt, dass er vor Jesus niederfällt und bekennt: “Mein Herr und mein Gott!”

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Daraufhin sagt Jesus zu ihm: “Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!” Das sagt er auch im Blick auf die vielen Christen, die durch die Berichte der Jünger zum Glauben an den auferstandenen Jesus kommen. Diese können den Auferstandenen ja nicht mehr sehen. Sie glauben aber - bis heute - , was die Jünger ihnen erzählen.

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Damit die Menschen glauben können, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, wurden die Geschichten aufgeschrieben, wo erzählt wird, wie es war, als die Jünger den auferstandenen Jesus sahen. Diese Geschichten stehen nicht alle in diesem Johannesevangelium, sonder auch in den Büchern, die Markus, Matthäus und Lukas geschrieben haben. All diese Geschichten sind aufgeschrieben worden, “damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen”.

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