Die heutige Evangeliumslesung erzählt von einem Wunder Jesu. Der Evangelist Markus hat die Geschichte aufgeschrieben: (Mk 7,31-37)
Jesus war in der Nähe des Sees Genezareth im Gebiet der 10 Städte. Da brachten die Menschen einen Mann zu ihm, der von Geburt an taub und stumm war, der also weder hören noch reden konnte. Wie hatte er mit anderen kommunizieren können?
Menschen, die nicht hören können, "lesen" das, was andere sagen, manches Mal von deren Lippen ab. Damit die Menschen ohne Gehör dann eine Chance haben, das Gesagte zu verstehen, muss ihr Gegenüber sehr langsam und deutlich sprechen. Das ist schon nicht immer einfach.
Noch schwieriger wird die Kommunikation, wenn die Menschen weder hören noch sprechen können, wie in der biblischen Geschichte. Heute haben Menschen ein so genanntes "Fingeralphabet" entwickelt, mit denen sich Menschen ohne Sprache ausdrücken können. - Ob es so etwas auch schon zu biblischen Zeiten gab?
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von Isaac Mohlamme [CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Die Menschen, die den Taubstummen begleiteten, baten Jesus, er möge ihm die Hände auflegen, um ihm zu helfen und zu heilen. Jesus nahm den Taubstummen zur Seite. Er legte ihm die Finger in die Ohren und berührte mit seinem eigenen Speichel die Zunge des Menschen. Dann schaute er zum Himmel und betete, damit er mit Gottes Hilfe dem Taubstummen helfen könne. Diesem zugewandt sprach Jesus dann: "Hefata!" Das ist Hebräisch und bedeutet: "Tu dich auf!" - Und genau dieses Wunder passierte: Die Ohren wurden aufgetan und der Mensch konnte hören, der Mund öffnete sich, und der, der bisher kein Wort gesprochen hatte, er konnte klar und deutlich sprechen.
An dieser Stelle könnte die Geschichte schließen: Jesus hat einem Menschen auf wunderbare Weise geholfen, so dass dieser wieder am "normalen" Leben teilnehmen konnte.
Es folgt aber noch ein Satz, der Rätsel aufgeben kann. Jesus gebot den Menschen, "sie sollten's niemandem sagen." Und Markus fügt dann hinzu: "Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus."
Mit diesem Satz sind wir beim so genannten "Messiasgeheimnis" des Evangelisten Markus. Bei Gelegenheit werde ich versuchen, diesen Begriff für Konfirmanden verständlich zu erklären. Vorerst verweise ich an dieser Stelle erst einmal auf die Erklärungen bei Wikipedia.
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Ralf Krüger