ich puste weg vom Bier den weißen Schaum. Beiße herzhaft ins frische Brot mit Schmalz, zünftig mit Zwiebel, Paprika und Salz. Meine Ohren nach Worten greifen, die durch den Garten schweifen. Da diskutieren Doktoren dreist, wer wohl wen am höchsten preist. Kleine Angestellte träumen von Pension, vom vorigen oder vom nächsten Urlaub schon. In der Mittagspause knapp bemessener Zeit im Gespräch wird verreist kurzerhand ganz schön weit. Muskulöser Bauarbeiter schweißdurchtränkt,
Weltschmerz, Zellen grau in Alkohol ertränkt.
Tief der Schmäh, so tief wie die Grube am Bau,
Kumpel kommunizieren kräftig und rau.
Pensionistenpaare Stammgast seit Jahren,
liebevoll ruppig liegen sich in den Haaren.
Hören schlecht oder wollen nichts mehr verstehen.
Teils zusammen, teils nebeneinander gehen.
Kinder mit Begleitperson Pommes fordern ein,
manch frustrierter Elternteil bestellt ein Viertel Wein.
Manche Mutter fragt das Kind nach der Schule lieb.
Manch Kind nach der Antwort kassiert dann einen Hieb.
Frisch verliebte Paare flüstern leise
Liebe sich ins Ohr in sanfter Weise.
Was an Nichtigkeiten sie auch tauschen,
liebevoll sie gegenseitig lauschen.
Auch sitzt da so mancher Single ganz allein,
zur Gesellschaft nicht mehr als ein Glaserl Wein.
Weinselig wird womöglich gewechselt Wort,
mancher geht dann doch nicht ganz alleine fort.
Im Gastgarten man nicht nur trinkt und isst,
genießt, philosophiert und Not vergisst,
man träumt auch so manchen heiteren Traum,
im Schatten unterm Kastanienbaum.
Bild: Eigene Fotos und eigene Bearbeitung