Naschkatze (2016/12)

unter einer guten Jause ich versteh‘. Der vom Billa muss es sein, mit Mohn vom Waldviertel ganz fein.

Letzten Samstag ich vom Einkauf kam,

verstaute im Kühlschrank Milch und Rahm,

räumte Reis und Nudeln in den Kasten,

und wollte noch ein wenig rasten.

Im Cellophan verpackt den Strudel aus Mohn

auf einen Teller in der Küche legte ich schon.

Von einem kleinen Schläfchen wieder frisch,

wollte ich gehen dann an den Jausentisch.

Bei der Küchentür ich jedoch erstarr‘.

Und ich schwöre, die Geschichte, die ist wahr!

Sitzt bei Tisch und Kuchen eine Katze,

Strudelreste auf der schneeweißen Tatze.

Schwarz das Maul vom Mohn,

fast der ganze Strudel verschwunden schon.

Naschkatzen stört offenbar nicht mal Cellophan,

machen sich selbst da hindurch ans Süße heran.

Die kleine Diebin rasch flieht über den Balkon,

wie eingebrochen so schleicht sie sich schnell davon.

Ich bleibe mit offenem Mund zurück,

und für meine Jause nur mehr EIN Strudelstück.

Foto: Eigenes Werk