2012 Besuch des Coburger Landestheaters
Besichtigung der Werkstätten des Landestheater Coburg am 14.02.2012Pünktlich um 16.00 Uhr trafen sich 27 CD0`ler in Cortendorf, Gärtnersleite 1, um einen Blick hinter die Türen der Werkstätten unseres Theaters zu werfen. Herr Schreinermeister Thomas Müller, der die Begrüßung vornahm, erzählte uns in launigen Worten wie hier gearbeitet, gemalt und gewerkelt wird, damit wir - das Theaterpublikum - schöne Kulissen - bei verschiedenen Aufführungen - im Theater bestaunen können. Anhand einer in Arbeit befindlichen Kulisse für das Musical "Westsidestory" wurden uns die einzelnen Schritte erklärt, wie so etwas überhaupt zustande kommt. Nach der Idee des Bühnenbildners wird ein kleines Modell gearbeitet, dass dann im Großen originalgetreu für die Bühne des Theaters gezimmert, geschraubt und angemalt wird. Für die Westsidestory - ein Hotel - besteht die Kulisse aus dünnem Sperrholz, es muss so konzipiert sein, dass sich die Schauspieler sowohl auf dem Dach der Kulisse als auch drinnen sicher bewegen können. Außerdem muss das Objekt zerlegbar sein, damit es in kürzester Zeit in die theatereigenen
LKWs verladen, am Theater entladen und auf der Bühne schnellstens auf-und wieder abgebaut werden kann. Ein eingespieltes Team von 9 Leuten, 1 Schreinermeister, 2 Schreiner, 2Malerinnen, 1 Malvorstand, 1 Schlosser, 1 Theaterplastikerin müssen in ca. 10 Tagen solche Kulissen fertig haben. Eine Endabnahme durch den Bühnenbildner findet nicht mehr statt, alles muss bis ins kleinste Detail passen. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
Herr Müller zeigte uns noch die Malerabteilung mit unzählig vielen Farben und Pigmenten, den Fundus für die Garderobe, auch im Saal der Requisiten gab es viel zu bestaunen. Von Särgen über Fahrräder, Musikinstrumenten, Möbel aller Art, schicke Puppen aus Plastik, Masken, Hüte usw. usw. war alles vorhanden.
Nach den Werkstätten fuhren wir zum Theater. Hier war die Führung nicht im Zuschauerraum , sondern dort, wo die Proben stattfinden, der Inspizient arbeitet , das Orchester probt. Herr Escher - Urgestein des Theaters - der die Führung für uns gemacht hat ist sowohl Statist und bedient auch die Theaterkasse.
Aus seiner langjährigen Tätigkeit im Hause wusste er sehr viel zu erzählen. Um in den Probenraum zu kommen mussten wir viele Stufen hinaufsteigen, einen Aufzug gibt es nicht.
Dann wieder hinunter, um den Arbeitsplatz des Inspizienten zu besichtigen. Von der Bühne aus wirkt der Zuschauerraum sehr klein, aber wunderschön. Der Orchestergraben ist eine Zumutung für die Musiker und den Dirigenten. Auf engstem Raum muss hier gespielt werden. Auch die Bühne ist so beengt, als Zuschauer hat man keine Ahnung was Künstler, Techniker, Inspizienten und all die anderen dienstbaren Geister hier leisten müssen.
Schaut man sich um, merkt man sehr schnell, dass unser Theater sehr renovierungsbedürftig ist. Der Herr Kultusminister unserer Bayerischen Regierung und unser Oberbürgermeister sollten auch mal an einer Begehung teilnehmen, damit die Sanierung bald stattfinden könnte.
Es war eine sehr interessante Veranstaltung .Zum Ausklang waren wir im Münchner.
Anzumerken wäre noch, dass ein Zuschauerplatz mit ca. 80 € subventioniert wird.
Das Theater lebt und fällt mit den Zuschauern. Geht ins Theater, es ist ein schönes Erlebnis.
Vielen Dank an Doris für die schönen Bilder und den Bericht.