2003 Besuch der Polizeidirektion Coburg.

Besichtigung der Polizeidirektion Coburg am 22.08.2003

Herr Prediger, unser polizeilicher Führer, erläuterte den 25 CDO-lern im Polizeigebäude anschaulich, wie es so im Polizeidienst zugeht und mit welchen „Kunden“ es unsere Freunde und Helfer zu tun haben: Die Coburger Polizeidirektion hat sich um 282.888 Einwohner auf rund 1.821 qkm zu kümmern. Die Nachtbesetzung besteht durchschnittlich aus 7 bis 8 und die Tagbesetzung aus 8 bis 9 Beamten im Innendienst. Wenn besonders Vorkommnisse sind, wird es personaltechnisch ziemlich knapp. Das Durchschnittsalter der Polizisten ist 46 ½ Jahre – wo bleibt der Nachwuchs ? „Kunden“ setzen sich zusammen aus : Autodieben, die aber nicht mehr ganze Fahrzeuge stehlen, sondern – wie wir bildlich gesehen haben – Wagen der Mittelklasse klauen und fein säuberlich entkernen. Diese Einzelteile werden zum Erhalt der, vor Jahren gestohlenen Autos, nach Polen gebracht. Dann gibt es, wie wir staunend hören mussten, die Rasierklingengangs. Es handelt sich vorwiegend um Deutschrussen, die aus Richtung Suhl kommend, auf Bestellung  Rasierklingen in Höhe von ca. 2000 Euro organisieren – teilweise zur Befriedigung ihrer Drogensucht. Aber hilflos ist die Polizei nicht. Sie verfügt über 9 Helikopter vom Typ Eurocopter EC 135, welche mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, die auch nachts diverse „Kunden“ ausmachen  können. Strapaziert wird die gesamte Polizei durch Großeinsätze, wenn es um Gerichtsverhandlungen mit rumänischen Gangsterorganisationen geht. Dann sind Aufgebote aus ganz Bayern in Coburg vor dem Gericht stationiert. Nach der theoretischen Unterweisung gingen wir in den Untergrund, um eine Großzelle zu besichtigen – wir durften dort auch mal Platz nehmen – in welcher 100 Leute Platz finden. Die Einzelzellen konnten uns nicht zum Verweilen reizen. Wir haben aber festgestellt, dass die Toilette eine ganz moderne Form hat. Zur Information : ein Verdächtiger darf 47 Std. und 49 Min. festgehalten werden, dann muss der Haftbefehl da sein, sonst darf er gehen ! Im Schießstand erklärte uns Herr Prediger die Funktion einer neuen Übungsmunition, deren Patronen mit Farbteilen versetzt sind, um die evtl. Treffer besser analysieren zu können. Aus dem Untergrund wieder aufgetaucht, wurde die erkennungsdienstliche Abteilung besucht. Man arbeitet dort immer noch mit der guten alten Druckerschwärze zwecks Abnahme der Fingerabdrücke. Uns wurde erklärt, dass dies der absolut sicherste Beweis wäre und natürlich die DNA-Analyse. Ein "Täterfotos" wurde auch gemacht – vom Wichtrey-Enkel, der sich riesig gefreut hat. Nachdem wir noch durch den venezianischen Spiegel blicken durften, ging die Führung weiter. Die Einsatzzentrale war besonders für unseren Heinz Pilipp interessant – er wollte mehr über sich erfahren – im Polizeicomputer waren aber keine negative Merkmale zu finden. Nun ging es Richtung Fuhrpark. 120 Autos stehen zur Verfügung. Die offiziellen Polizeiautos sind jetzt Silber lackiert. Grund: sie lassen sich nach ihrer Ausmusterung leichter verkaufen, als weiße. Viele  konfiszierte Fahrzeuge werden in den Fuhrpark überstellt und sind als Polizeiautos nicht zu erkennen – also Vorsicht ist geboten für Raser, Gurt- und Handymuffel. Interessant waren auch die verschiedenen Geschwindigkeitsmessfahrzeuge, Lichtschranken-Radar und Videotechnik wurde umfassend erklärt. Wir verabschiedeten uns von Herrn Prediger, der uns mit seinen ausführlichen Erklärungen, die Polizeiarbeit mit ihrer Problematik ein wenig verständlicher machte. Mit einer Spende für die Bayerische Polizeistiftung bedankte sich unser Präsident. Zum gemütlichen Ausklang trafen wir uns in der „Kartoffel“ im Hahnweg.

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