Lange war sie ja schon geplant, unsere Fahrt nach Prag. Am 29.6. war es nun endlich soweit. 30 CDO`ler und Gäste starteten um 6 Uhr in Creidlitz, mit unserem altbewährtem Busunternehmen Schirmer, mit Frau Schirmer am Steuer. Die Fahrt führte über das Nürnberger Kreuz über die A6. Am Rasthaus Oberpfälzer Wald wurde die erste Pause eingelegt. Die geübten Mitfahrer kannten es ja bereits, für die Gäste allerdings war das Sektfrühstück eine echte Überraschung. Es gab leckere Häppchen in mehreren Variationen, von Lachs bis Käse, dazu einige Flaschen Sekt und Kaffee. Bei hervorragendem Wetter und ruhigem Verkehr ging die Fahrt weiter in Richtung Prag. Unterwegs wurde eine kurze Pause eingelegt und festgestellt, wie erstaunlich sauber hier die öffentlichen Toiletten sind. Kurz nach 12 Uhr sind wir in Prag im urigen Brauereigasthof „Matuska“ eingetroffen. Bei süffigem dunklen Bier und Gulasch mit böhmischen Knödeln stieg die Stimmung steil nach oben. Inzwischen war unsere Fremdenführerin Sonja eingetroffen. Der Weg führte nun auf die Prager Burg. Unterwegs konnten wir einige imposante Bauwerke bestaunen, die ich jetzt im einzelnen nicht aufzählen möchte. Leider war die Burg wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet und verhüllt, so dass man den wunderschönen Gesamtanblick nicht hatte. Durch den Innenhof gelangten wir zum Veits Dom. Heute hatten wir das Glück auch das Innere des Domes besichtigen zu können. Normalerweise herrscht hier ein unheimliches Gedränge, das stundenlanges Schlange - Anstehen erfordert. Im Inneren bleibt einem wirklich der Mund vor Staunen offen stehen. Das Kirchenschiff mit 33 m Höhe ist beeindruckend. Die herrlichen Farben der Kirchenfenster sind ebenso faszinierend. Nach einer Rundumbesichtigung des Domes von außen, liefen wir nach unten in die Stadt. Der Weg führt über holperiges Kopfsteinpflaster, was dem einen oder anderen zu schaffen machte. Dafür entschädigte der einmalige, einfach grandiose Ausblick über die Altstadt von Prag – und das noch dazu bei traumhaftem Wetter. Auf der Kleinseite konnten wir die Deutsche Botschaft sehen, wo 1989 Außenminister Genscher auf dem Balkon die historischen Worte: „Ich bin hier, um Ihnen mitzuteilen . . .“ sprach. Gegen 16 Uhr sind wir dann zum Hotel Maria Prag zum Einchecken angekommen. Das gute Hotel mit freundlichen Zimmern ließ keine Wünsche offen. Nach einer kleinen Verschnaufpause fuhren wir ein kurzes Stück mit dem Bus um dann den Rest zu Fuß zum Gasthaus „U Fleku“ zu gehen. Ein auf Tourismus aufgemotzter riesiger Gastronomietempel empfing uns. Wir hatten ja das Menü vorbestellt. Kaum saßen wir auf den Stühlen, rollten auch schon der Schnaps und das Essen, welches gut war, an. Das ging alles in atemberaubendem Tempo von statten und - ehe wir uns versahen - waren die Tische bereits wieder abgeräumt. Eine tolle Organisation, alles auf hohen Durchsatz optimiert, wurde dargeboten. Wir ließen uns dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Bei Akkordeonmusik wurden die üblichen Lieder abgesungen. Anschließend verteilten wir uns in einzelne Gruppen, da jeder etwas anderes vorhatte oder erleben wollte. Jedenfalls sind fast alle, mehr oder weniger „geradeaus“, wohlbehalten wieder im Hotel angekommen. Einige – nicht müde zu kriegende - wurden noch in der Hotelbar gesichtet.
Nach einer ruhigen Nacht (einige Damen beschwerten sich über das Schnarchen ihrer Ehemänner) gab es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. So gestärkt begaben wir uns nun mit unserer Führerin Sonja zur Stadtbesichtigung. Zu Beginn kamen wir zum Wenzelsplatz mit dem Reiterdenkmal des Heiligen Wenzel, dem Schutzpatron der Tschechen. Unterhalb davon liegt die Gedenkstätte an Jan Palach, dem ersten Opfer des Volksaufstandes von 1968. Einige schöne Jugendstilhäuser wurden bewundert. Der Weg durch eine historische Lucerna Einkaufspassage brachte etwas Abkühlung, denn die Außentemperatur war schon mächtig angestiegen. In der Passage bewunderten wir ein an der Decke verkehrt herum aufgehängtes Pferd mit dem heiligen Wenzel als Reiter vom tschechischen Bildhauer David Cerný. Als nächstes besichtigen wir die Kirche Maria Schnee mit riesigem Altar. Sie hat im inneren eine Höhe von 39 m. Anschießend gingen wir zum Hauptplatz und besichtigten den großen prunkvollen Rathaussaal. Hier konnten wir das „Männlein laufen“ der astronomischen Uhr einmal von der Rückseite bewundern, was allerdings wenig spektakulär war. Von außen sieht es interessanter aus. Den Meisten von uns war die viele Lauferei langsam zu anstrengend. Deshalb verteilten wir uns wieder in kleine Gruppen. Wir waren zu Dritt über die Karlsbrücke spaziert und hatten auf der Kleinseite ein lauschiges Lokal abseits der Touristenströme gefunden. Hier verbrachten wir bei Palatschinken und Eiskaffee einen Teil des Nachmittages. Anschließend fuhren wir mit einem Taxi zurück zum Hotel. Dabei erlebten wir eine kleine Stadtrundfahrt durch den dicksten Feierabendverkehr. Ich denke, dass Taxi- und Autofahren in Prag sicher keine Erholung ist. Mit „Stop and Go“ brauchten wir eine gute halbe Stunde, zu Fuß wäre es sicher nicht länger gewesen. Nach einer Pause hatten wir uns nur wenige Meter vom Hotel zum Abend essen im „Bredovsky Dvor“ getroffen. Das Essen war reichlich und hervorragend - dazu ein „Pilzener Bier“ vom Fass – Herz was willst Du mehr! Am Mittwoch, dem 01.07. um 9 Uhr waren die Koffer im Schirmer-Bus verstaut und wir fuhren in Richtung Anlegestelle an der Moldau, um die Stadt von der Wasserseite aus bestaunen zu können. Bei dem strahlenden Sonnenhimmel und dem kühlenden Wind an Bord unseres kleinen Dampfers, hätte der Abschied von Prag nicht harmonischer sein können. Wir genossen noch einmal den Blick auf die wunderschönen Häuser und Prachtbauten – ja - so zwei oder drei Tage hätten wir hier schon noch aushalten können. Für die Rückfahrt wählte Frau Schirmer eine andere Strecke, um uns Franzensbad zeigen zu können. Ein kurzer Rundgang durch das bildschöne, elegante Franzensbad endete dann in einem Cafe mit Kuchenangebot oder Biergarten. Zwischenzeitlich wurde es auch unerträglich heiß, so dass sich größere Exkursionen ausschlossen. Über unsere restlichen Kronen haben sich diverse Shops gefreut. Gegen 16 Uhr ging es weiter zum nächsten Etappenziel. In Himmelkron war durch unsere Seuferts eine Überraschungseinkehr zum Abendessen vorgesehen. In der „Frankenfarm“ waren wir zum „Ripple Buffet“ angemeldet. Lecker gerillte Ripple in zwei Variationen sowie Rot- und Weißwürste, diverse Salate und Klöß gab es reichlich – so viel eben wie jeder vertragen konnte. Allerdings nach dem Kuchen in Franzensbad hielt sich der Hunger in Grenzen. Es war im geräumigen Biergarten, ohne Wenn und Aber, ein schöner, gelungener Abschluss dieser unvergesslichen drei Tage. Im Hofladen wurde noch fleißig Brot und Wurst gekauft – weil`s halt so gut geschmeckt hat. Nach einer Stunde (die Fahrt ging zurück über Sonneberg, da die B303 gesperrt war) sind wir alle wieder wohlbehalten angekommen. Ein besonderer Dank geht an Frau Schirmer für ihre souveräne und sichere Fahrweise. Vielen Dank natürlich auch an Horst Seufert für die Organisation der Reise und allen, die noch daran beteiligt waren. Dank auch an Rolf mit seiner Kasse für die großzügigen Schmankerln. Schön war`s wieder.
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