10.10.2003 Besichtigung des KKW Grafenrheinfeld.
Manchmal gibt es auch bei bester Organisation unvorhersehbare Schwierigkeiten, Infolge des Aufbaues der Oberfrankenausstellung war der geplante Treffpunkt - die Busspur am Anger - nicht verfügbar. Der Bus stand 300 Meter weiter unten in der Bamberger Strasse. Die meisten fanden uns aber trotzdem, wenn auch ein Pärchen den Bus am Sommerbad suchte .... Den Ausweis hatte auch Einer vergessen. Mit 30 Minuten Verspätung starteten wir dann in Richtung Schweinfurt. Unser netter Fahrer, Herr Fuchs von der Fa. Hügle, chauffierte den neuen Mercedes- Bus bei schönem Wetter durch das herbstlich Unterfranken. Lydia hat in Heimarbeit für die ganze Mannschaft ein leckeres Bus - Frühstück zubereitet und Jürgen Harke hat anlässlich seines Geburtstages eine Runde Prosecco spendiert. Gut gelaunt und pünktlich um 13 Uhr haben wir den Parkplatz vom KKW erreicht. Im Informationszentrum erhielten wir anhand eine Modells eine kurze Einführung in die gesamte Anlage. Interessant für Alle war die Nebelkammer mit der Atome bzw. ihre Spuren sichtbar gemacht werden können. Zum kleinen Imbiss wurde uns ein Imagefilm über das KKW gezeigt. Bei der anschließenden lebhaften Diskussion verging die Zeit wie im Fluge. Unser lieber Jürgen mahnte jedoch wie immer zu Aufbruch, Wahrscheinlich hätten wir noch länger diskutiert. Viele interessante Hintergrunddetails haben wir aber hierbei erfahren. Nach den aufwändigen Sicherheitskontrollen stiegen wir 4 Stockwerke hoch in das Maschinenhaus. Generator und Turbine sind von gigantischen Abmessungen, ebenso die technischen Daten. 2000 Kubikmeter Wasserdampf in der Sekunde durchströmen die Turbine. Diese ist mit einer 56 Meter langen Welle direkt mit dem Generator verbunden. Der Generator erzeugt eine Spannung von 27000 Volt bei 35000 Ampere mit einer Drehzahl von 1500 U/min. Über eine Trafostation wird die Spannung auf 400 000 Volt hochtransformiert, bevor sie in das Verbundnetz eingespeist wird. Ebenso beeindruckend war der Besuch der beiden 143 Meter hohen Kühltürme. Das erwärmte Wasser wird im Turm nach oben gepumpt und versprüht, dadurch kühlt sich das Wasser von 37 auf 24 Grad wieder ab. Eine riesige Wassergischt rauscht von oben herab und durch die aufsteigende Warmluft wird von unten wieder Kaltluft angesaugt. Man hatte das Gefühl, als befinde man sich direkt in Petrus Wetterküche. Gegen 17 Uhr fuhren wir nach Obereisenheim zum Bacchuskeller der Familie Reich. In dem gemütlich eingerichteten Keller stieg die Stimmung schnell an. Die deftig-üppige Winzerplatte stellte auch den Hungrigsten zufrieden. Mit launigen Worten zelebrierte Herr Reich seine guten Tropfen. Mit ein wenig Eigenlob gespickt erfuhr man über die verschiedenen Rebsorten doch immer wieder etwas neues oder das altbekannte wurde etwas aufgefrischt. Um 21 Uhr traten wir die Heimreise an, aber nicht ohne vorher noch ein paar Kisten der guten Tropfen mit nach Hause zu nehmen. Den 33 CDO `lern und den Gästen hat es, der Stimmung nach zu urteilen, sehr gut gefallen.
Nachtrag: Auf Grund der Katastrophe in Fukushima wurde von der Bundesregierung beschlossen alle AKW in Deutschland abzuschalten. Seit dem 27.06.2015 ist Grafenrheinfeld nicht mehr in Betrieb. Der Rückbau hat bereits begonnen. Als eines der letzten stillgelgten AKW wurden am 16.08.2024 die Kühltürme gesprengt. Durch einen Pro-Akw-Aktivisten, der auf einen Strommast geklettert war, hat sich die Sprengung um 2 Stunden verzögert. Etwa 10000 Schaulustige waren vor Ort um das Spektakel anzuschauen.
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